Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, II. Semester. IV. Band.braucht der Verfasser den Ausdruck Geschichte an einer anHern Stelle, wo von Ein Heimathloser in Mecklenburg. Ob die nachstehende Thatsache der alleinige zwingende Grund, oder nur Im Jahre 1850 oder 51 wurde aus dem Gute Käseke (Käses). Demminer braucht der Verfasser den Ausdruck Geschichte an einer anHern Stelle, wo von Ein Heimathloser in Mecklenburg. Ob die nachstehende Thatsache der alleinige zwingende Grund, oder nur Im Jahre 1850 oder 51 wurde aus dem Gute Käseke (Käses). Demminer <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0513" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/115365"/> <p xml:id="ID_1662" prev="#ID_1661"> braucht der Verfasser den Ausdruck Geschichte an einer anHern Stelle, wo von<lb/> den Störungen im Staatsleben die Rede ist, und schließlich von einer Störung<lb/> durch Bruch des Rechtes, von einer Umgestaltung durch die Gewalt. „Hat<lb/> sie Platz gegriffen, so kann erst die Geschichte der neuen Ordnung Halt und<lb/> Leben geben. Die erwähnte Abhandlung über das Wesen des Bundesstaats<lb/> führt den Gedanken der Grundzüge weiter aus und nimmt Bezug aus den<lb/> ausgezeichneten Antheil, welchen der Verfasser an den Berathungen des Ver¬<lb/> fassungsausschusses bei dem Frankfurter Parlament genommen hat. Er gesteht,<lb/> daß er nicht mehr auf dem Standpunkt stehe, den er damals eingenommen; er<lb/> erinnert, daß er auch gegen Manches, was beschlossen wurde, nach Kräften<lb/> angekämpft habe. „Aber" — so erklärt er mit ehrenhafter Gesinnung — „ich<lb/> zweifle sehr, daß die. welche am meisten das Geschehene tadeln, die Dinge<lb/> erheblich besser gemacht hätten . . . und ich werde auch niemals zu den Leuten<lb/> gehören, welche meinen, dadurch besondere Einsicht und Weisheit zu bekunden,<lb/> wenn sie das am meisten schmähen, wofür sie früher am eifrigsten wirkten."<lb/> ''''</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Ein Heimathloser in Mecklenburg.</head><lb/> <p xml:id="ID_1663"> Ob die nachstehende Thatsache der alleinige zwingende Grund, oder nur<lb/> eine Veranlassung mehr war, daß Mecklenburg sich der am 15. Juli l85l ge¬<lb/> schlossenen, sogenannten Gothaer Convention „über die gegenseitige Uebernahme<lb/> Ausgewiesener" anschließen mußte, wollen wir unentschieden lassen, da es im<lb/> Ganzen gleichgültig ist, a» welchem Beispiele die Misere unserer deutschen<lb/> Heimathsverhältnisse zuerst so recht deutlich ans Tageslicht getreten ist. Es ist<lb/> genug, daß dergleichen Fälle - und gewiß nicht vereinzelt — dem Begriff vom<lb/> einigen, deutschen Vaterlande arge Stöße versetzt haben, und daß das komische<lb/> Element, welches wir darin finden müssen, wenn mächtige Regierungen sich mit<lb/> erhitzten Noten und drohenden Demonstrationen abquälen, um Bagatellsachen<lb/> zu beseitigen, bei weitem durch die Tragik überboten wird, die das Haupt des<lb/> unbeschützten Einzelnen trifft. — Kurz! die Sache wäre lächerlich, wenn sie<lb/> nicht so traurig wäre.</p><lb/> <p xml:id="ID_1664" next="#ID_1665"> Im Jahre 1850 oder 51 wurde aus dem Gute Käseke (Käses). Demminer<lb/> Kreis, Vorpommern, einem Tagelöhner, Krischan Schule. Meier, oder Müller</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0513]
braucht der Verfasser den Ausdruck Geschichte an einer anHern Stelle, wo von
den Störungen im Staatsleben die Rede ist, und schließlich von einer Störung
durch Bruch des Rechtes, von einer Umgestaltung durch die Gewalt. „Hat
sie Platz gegriffen, so kann erst die Geschichte der neuen Ordnung Halt und
Leben geben. Die erwähnte Abhandlung über das Wesen des Bundesstaats
führt den Gedanken der Grundzüge weiter aus und nimmt Bezug aus den
ausgezeichneten Antheil, welchen der Verfasser an den Berathungen des Ver¬
fassungsausschusses bei dem Frankfurter Parlament genommen hat. Er gesteht,
daß er nicht mehr auf dem Standpunkt stehe, den er damals eingenommen; er
erinnert, daß er auch gegen Manches, was beschlossen wurde, nach Kräften
angekämpft habe. „Aber" — so erklärt er mit ehrenhafter Gesinnung — „ich
zweifle sehr, daß die. welche am meisten das Geschehene tadeln, die Dinge
erheblich besser gemacht hätten . . . und ich werde auch niemals zu den Leuten
gehören, welche meinen, dadurch besondere Einsicht und Weisheit zu bekunden,
wenn sie das am meisten schmähen, wofür sie früher am eifrigsten wirkten."
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Ein Heimathloser in Mecklenburg.
Ob die nachstehende Thatsache der alleinige zwingende Grund, oder nur
eine Veranlassung mehr war, daß Mecklenburg sich der am 15. Juli l85l ge¬
schlossenen, sogenannten Gothaer Convention „über die gegenseitige Uebernahme
Ausgewiesener" anschließen mußte, wollen wir unentschieden lassen, da es im
Ganzen gleichgültig ist, a» welchem Beispiele die Misere unserer deutschen
Heimathsverhältnisse zuerst so recht deutlich ans Tageslicht getreten ist. Es ist
genug, daß dergleichen Fälle - und gewiß nicht vereinzelt — dem Begriff vom
einigen, deutschen Vaterlande arge Stöße versetzt haben, und daß das komische
Element, welches wir darin finden müssen, wenn mächtige Regierungen sich mit
erhitzten Noten und drohenden Demonstrationen abquälen, um Bagatellsachen
zu beseitigen, bei weitem durch die Tragik überboten wird, die das Haupt des
unbeschützten Einzelnen trifft. — Kurz! die Sache wäre lächerlich, wenn sie
nicht so traurig wäre.
Im Jahre 1850 oder 51 wurde aus dem Gute Käseke (Käses). Demminer
Kreis, Vorpommern, einem Tagelöhner, Krischan Schule. Meier, oder Müller
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