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Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, II. Semester. III. Band.

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giltig erscheinen. ob sie sich der wenigen, bis jetzt wirklich ins Leben getretenen
constitutionellen Rechte erfreuen können oder noch einige Zeit in den bisherigen
Verhältnissen ausharren müssen.

Uebrigens ist der gegenwärtige Zustand der Militärgrenze auf jeden Fall
nur als ein Provisorium von voraussichtlich sehr kurzer Dauer zu betrachten,
da das Grenzinstitut in nächster Zeit entweder gänzlich ausgehoben oder gründ¬
lich umgestaltet werden muß.

Doch ist aus dem Wege, welcher bisher eingeschlagen worden ist, wenig
Zweckmäßiges zu erwarten. Denn ebenso wenig als die Stimme des bestandenen
kroatisch-slavonischen Landtags als allein entscheidend betrachtet werden konnte
und durfte, ebenso wenig ist eine fast nur aus Generalen und Stabsoffizieren
zusammengesetzte Commission im Stande, die Interessen der Gesammtmonarchie
mit jenen der Militärgrenze in richtigen Einklang zu bringen und sich auf
rein militärischem, wie auf nationalökonomischen und juridischen Gebiete mit
^. D, gleicher Leichtigkeit und Sicherheit zu bewegen.




Ein Brief des Königs Von Siam an den Präsidenten
der Bereinigten Staaten.

Uns wird aus den amerikanischen Congreßacten folgender Brief des Königs
von Siam an den Präsidenten der Vereinigten Stuten mitgetheilt, der von
Interesse sein dürfte.

"Sondetsch Phrci Phramendr Maha Monkgut, durch
den Segen der Höchsten Vorsehung des Weltalls König ^von Siam, Gebieter
aller umliegenden tributpflichtigen Länder, des größten Theils der Malayischen
Halbinsel. Professor der Magadha-Sprache und Buddha-Literatur :c. :c. sen¬
det seiner verehrten, vortrefflichen Präsidentschaft, dem Präsidenten der Vereinig¬
ten Staaten, welcher durch die Bürger derselben als der ausgezeichnetste gewählt
wurde, und ihm mit einem amtlichen Schreiben von Mittwoch dem 10. Tage
des zunehmenden Mondes im Monat Vusakh. dem Jahr der Geis, der ersten
Dekade der Siamesischen Zeitrechnung 1221. ein Packet Bücher geschickt hat,
freundlichen Gruß."


giltig erscheinen. ob sie sich der wenigen, bis jetzt wirklich ins Leben getretenen
constitutionellen Rechte erfreuen können oder noch einige Zeit in den bisherigen
Verhältnissen ausharren müssen.

Uebrigens ist der gegenwärtige Zustand der Militärgrenze auf jeden Fall
nur als ein Provisorium von voraussichtlich sehr kurzer Dauer zu betrachten,
da das Grenzinstitut in nächster Zeit entweder gänzlich ausgehoben oder gründ¬
lich umgestaltet werden muß.

Doch ist aus dem Wege, welcher bisher eingeschlagen worden ist, wenig
Zweckmäßiges zu erwarten. Denn ebenso wenig als die Stimme des bestandenen
kroatisch-slavonischen Landtags als allein entscheidend betrachtet werden konnte
und durfte, ebenso wenig ist eine fast nur aus Generalen und Stabsoffizieren
zusammengesetzte Commission im Stande, die Interessen der Gesammtmonarchie
mit jenen der Militärgrenze in richtigen Einklang zu bringen und sich auf
rein militärischem, wie auf nationalökonomischen und juridischen Gebiete mit
^. D, gleicher Leichtigkeit und Sicherheit zu bewegen.




Ein Brief des Königs Von Siam an den Präsidenten
der Bereinigten Staaten.

Uns wird aus den amerikanischen Congreßacten folgender Brief des Königs
von Siam an den Präsidenten der Vereinigten Stuten mitgetheilt, der von
Interesse sein dürfte.

„Sondetsch Phrci Phramendr Maha Monkgut, durch
den Segen der Höchsten Vorsehung des Weltalls König ^von Siam, Gebieter
aller umliegenden tributpflichtigen Länder, des größten Theils der Malayischen
Halbinsel. Professor der Magadha-Sprache und Buddha-Literatur :c. :c. sen¬
det seiner verehrten, vortrefflichen Präsidentschaft, dem Präsidenten der Vereinig¬
ten Staaten, welcher durch die Bürger derselben als der ausgezeichnetste gewählt
wurde, und ihm mit einem amtlichen Schreiben von Mittwoch dem 10. Tage
des zunehmenden Mondes im Monat Vusakh. dem Jahr der Geis, der ersten
Dekade der Siamesischen Zeitrechnung 1221. ein Packet Bücher geschickt hat,
freundlichen Gruß."


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[0085] giltig erscheinen. ob sie sich der wenigen, bis jetzt wirklich ins Leben getretenen constitutionellen Rechte erfreuen können oder noch einige Zeit in den bisherigen Verhältnissen ausharren müssen. Uebrigens ist der gegenwärtige Zustand der Militärgrenze auf jeden Fall nur als ein Provisorium von voraussichtlich sehr kurzer Dauer zu betrachten, da das Grenzinstitut in nächster Zeit entweder gänzlich ausgehoben oder gründ¬ lich umgestaltet werden muß. Doch ist aus dem Wege, welcher bisher eingeschlagen worden ist, wenig Zweckmäßiges zu erwarten. Denn ebenso wenig als die Stimme des bestandenen kroatisch-slavonischen Landtags als allein entscheidend betrachtet werden konnte und durfte, ebenso wenig ist eine fast nur aus Generalen und Stabsoffizieren zusammengesetzte Commission im Stande, die Interessen der Gesammtmonarchie mit jenen der Militärgrenze in richtigen Einklang zu bringen und sich auf rein militärischem, wie auf nationalökonomischen und juridischen Gebiete mit ^. D, gleicher Leichtigkeit und Sicherheit zu bewegen. Ein Brief des Königs Von Siam an den Präsidenten der Bereinigten Staaten. Uns wird aus den amerikanischen Congreßacten folgender Brief des Königs von Siam an den Präsidenten der Vereinigten Stuten mitgetheilt, der von Interesse sein dürfte. „Sondetsch Phrci Phramendr Maha Monkgut, durch den Segen der Höchsten Vorsehung des Weltalls König ^von Siam, Gebieter aller umliegenden tributpflichtigen Länder, des größten Theils der Malayischen Halbinsel. Professor der Magadha-Sprache und Buddha-Literatur :c. :c. sen¬ det seiner verehrten, vortrefflichen Präsidentschaft, dem Präsidenten der Vereinig¬ ten Staaten, welcher durch die Bürger derselben als der ausgezeichnetste gewählt wurde, und ihm mit einem amtlichen Schreiben von Mittwoch dem 10. Tage des zunehmenden Mondes im Monat Vusakh. dem Jahr der Geis, der ersten Dekade der Siamesischen Zeitrechnung 1221. ein Packet Bücher geschickt hat, freundlichen Gruß."

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_114313/85>, abgerufen am 05.02.2025.