Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. IV. Band.nicht trans rosro, sondern nur von Mansfeld nach Meiningen zu gehen, und der Aber lassen wir Herrn von Krosigk und nehmen wir an, daß auch die 15 Feu¬ Literatur. Weihnachtsbücher. Deutsches Lesebuch für höhere Unterrichtsanstalten von Dr. Hermann Bunte Blätter. Zur Unterhaltung und Belehrung heranwachsender Mädchen. 65*
nicht trans rosro, sondern nur von Mansfeld nach Meiningen zu gehen, und der Aber lassen wir Herrn von Krosigk und nehmen wir an, daß auch die 15 Feu¬ Literatur. Weihnachtsbücher. Deutsches Lesebuch für höhere Unterrichtsanstalten von Dr. Hermann Bunte Blätter. Zur Unterhaltung und Belehrung heranwachsender Mädchen. 65*
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0525" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/113033"/> <p xml:id="ID_1649" prev="#ID_1648"> nicht trans rosro, sondern nur von Mansfeld nach Meiningen zu gehen, und der<lb/> „Königsgetreue" protestirt sofort gegen eine Regicrungshandlung seines Landesherr»,<lb/> durch welche wenigstens ein Anfang in der Reform der deutschen Militärverfassung<lb/> gemacht war.</p><lb/> <p xml:id="ID_1650"> Aber lassen wir Herrn von Krosigk und nehmen wir an, daß auch die 15 Feu¬<lb/> dalen gegen die Militärvorlage stimmen würden, wenn sie mit einer deutschen Re«<lb/> formpolitik Hand in Hand ginge. Polen. Ultramontane und Feudale würden<lb/> zusammen eine Opposition von etwa 90 Stimmen ausmachen; die Majorität von<lb/> etwa 260 Stimmen würde für eine solche Politik sein. Aber es ist kaum zu hoffen,<lb/> daß die Regierung sich zu einer so energischen Initiative entschließt? Dann aber<lb/> stehen wir wieder vor der Wahrscheinlichkeit einer Krisis, weil eine Einigung über<lb/> die Militürfräge ohne Zugeständnisse in der deutschen Politik nicht zu erwarten ist.<lb/> Wir würden dann eine der Proben zu bestehen haben, welche nie ausbleiben, ehe<lb/> das constitutionelle System feste Wurzel saßt. Tritt das jetzige Ministerium zurück,<lb/> weil es die Hecresorganisation nicht durchzuführen vermag, so erwartet man ein.<lb/> System der „gemäßigten Reaction". Daß diesem eine größere Opferwilligkeit ent¬<lb/> gegenkommen werde, müssen wir bezweifeln. Auf alle Fälle wollen wir lieber eine<lb/> solche Probe machen, als daß die Volksvertretung selbst durch ein unwahres Ein'<lb/><note type="byline"/> Verständniß mit der Regierung zu einer Lüge werde.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Literatur.</head><lb/> <div n="2"> <head> Weihnachtsbücher.</head><lb/> <p xml:id="ID_1651"> Deutsches Lesebuch für höhere Unterrichtsanstalten von Dr. Hermann<lb/> Masius. 1. Thl. Für untere Classen. 3. verbesserte und vermehrte Aufl. Halle,<lb/> Bucht), d. Waisenhauses. — Das Werk, gut renommirt und bereits in weiten<lb/> Kreisen verbreitet, darf angelegentlich empfohlen werden. Prosa und Verse sind getrennt,<lb/> die Auswahl geschickt, die besten Namen unserer Literatur sind vertreten, Märchen<lb/> und Sagen, wie sich für die erste Jugend ziemt, bevorzugt. Auch für gute Ab¬<lb/> wechslung ist gesorgt, ein verständiger, männlicher Sinn überall in Auswahl und<lb/> Anordnung erkennbar. Das starke Buch empfiehlt sich auch durch die reichliche<lb/> Masse seines Inhalts.</p><lb/> <p xml:id="ID_1652" next="#ID_1653"> Bunte Blätter. Zur Unterhaltung und Belehrung heranwachsender Mädchen.<lb/> Von Aurelie. Mit 7 colorirten Bildern. Wien, R. Lechner. — Anmuthiges<lb/> Werk einer geistvollen Frau, welche guten Blick für die Bedürfnisse der Kinderwelt<lb/> hat, zum Theil erfunden, zum Theil aus andern Werken, meist französischen und<lb/> englischen, zusammengestellt. Die erste Geschichte, der Johannistag, behandelt einen</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> 65*</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0525]
nicht trans rosro, sondern nur von Mansfeld nach Meiningen zu gehen, und der
„Königsgetreue" protestirt sofort gegen eine Regicrungshandlung seines Landesherr»,
durch welche wenigstens ein Anfang in der Reform der deutschen Militärverfassung
gemacht war.
Aber lassen wir Herrn von Krosigk und nehmen wir an, daß auch die 15 Feu¬
dalen gegen die Militärvorlage stimmen würden, wenn sie mit einer deutschen Re«
formpolitik Hand in Hand ginge. Polen. Ultramontane und Feudale würden
zusammen eine Opposition von etwa 90 Stimmen ausmachen; die Majorität von
etwa 260 Stimmen würde für eine solche Politik sein. Aber es ist kaum zu hoffen,
daß die Regierung sich zu einer so energischen Initiative entschließt? Dann aber
stehen wir wieder vor der Wahrscheinlichkeit einer Krisis, weil eine Einigung über
die Militürfräge ohne Zugeständnisse in der deutschen Politik nicht zu erwarten ist.
Wir würden dann eine der Proben zu bestehen haben, welche nie ausbleiben, ehe
das constitutionelle System feste Wurzel saßt. Tritt das jetzige Ministerium zurück,
weil es die Hecresorganisation nicht durchzuführen vermag, so erwartet man ein.
System der „gemäßigten Reaction". Daß diesem eine größere Opferwilligkeit ent¬
gegenkommen werde, müssen wir bezweifeln. Auf alle Fälle wollen wir lieber eine
solche Probe machen, als daß die Volksvertretung selbst durch ein unwahres Ein'
Verständniß mit der Regierung zu einer Lüge werde.
Literatur.
Weihnachtsbücher.
Deutsches Lesebuch für höhere Unterrichtsanstalten von Dr. Hermann
Masius. 1. Thl. Für untere Classen. 3. verbesserte und vermehrte Aufl. Halle,
Bucht), d. Waisenhauses. — Das Werk, gut renommirt und bereits in weiten
Kreisen verbreitet, darf angelegentlich empfohlen werden. Prosa und Verse sind getrennt,
die Auswahl geschickt, die besten Namen unserer Literatur sind vertreten, Märchen
und Sagen, wie sich für die erste Jugend ziemt, bevorzugt. Auch für gute Ab¬
wechslung ist gesorgt, ein verständiger, männlicher Sinn überall in Auswahl und
Anordnung erkennbar. Das starke Buch empfiehlt sich auch durch die reichliche
Masse seines Inhalts.
Bunte Blätter. Zur Unterhaltung und Belehrung heranwachsender Mädchen.
Von Aurelie. Mit 7 colorirten Bildern. Wien, R. Lechner. — Anmuthiges
Werk einer geistvollen Frau, welche guten Blick für die Bedürfnisse der Kinderwelt
hat, zum Theil erfunden, zum Theil aus andern Werken, meist französischen und
englischen, zusammengestellt. Die erste Geschichte, der Johannistag, behandelt einen
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