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Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. III. Band.

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Zwanzigpfünder, werden durch Hochdruckmaschinen von 60 Pferdekraft bewegt (die
der größern Gattung haben Niederdruckmaschinen) und erreichen eine Geschwindigkeit
von 9 Knoten (Seemeilen) in der Stunde. Die Bemannung ist 32 Köpfe stark.

Jedes Kanonenboot führt drei kleine Boote mit sich. Da sie mit der Schraube
bewegt werden, können sie sich auch bei günstigem Winde der Segel bedienen, und
ist zu diesem Zweck jedes Boot mit drei Masten und einem Klüverbaum versehen.
Die gesammte Maschinerie, die Pulverkammern und die Räume für die Bomben lie¬
gen, wenn die Boote ihre volle Armirung an Bord haben, unter der Wasserlinie und find
überdies an der Seite und oben durch Räume, die mit Kohlen gefüllt sind, gegen
Verletzung durch feindliche Kugeln geschützt. Die Leipziger Jllusirirte Zeitung bringt
in Ur. 950 d. I. eine getreue Abbildung und einen Durchschnitt eines dieser Fahr¬
zeuge.

Wir knüpfen daran die nochmalige Aufforderung zu reger Betheiligung an den
zur Anschaffung solcher Boote eröffneten Sammlungen. In Leipzig nehmen die¬
selben erfreulichen Fortgang, und es ist zu hoffen, daß wir in der nächsten Num¬
mer die Freude haben werden, das Comitö über einen noch größern Zuwachs an
Beiträgen als in dieser quittiren zu sehen, und daß auch die späteren Wochen und
Monate noch reichliche Summen ergeben werden.

Möge die Bewegung anderwärts ebenso gute Ergebnisse liefern, möge nament¬
lich der Handelsstand wie hier begreifen, daß es sich in dieser Sache nicht um einen
Einfall von Ideologen, sondern um sehr materielle Interessen handelt, möge Jeder
sich klar werden, daß es hier nicht einer patriotischen Demonstration, sondern einer
wirklichen Leistung gilt, daß wenigstens die Demonstration das Gegentheil ihrer Ab¬
sicht bewirken muß, wenn die Leistung nicht von einem gewissen Maß opferbereiten
Sinnes getragen wird. Thatenschwangerc Redensarten sind allenthalben hinreichend
zu hören gewesen. Hier ist seit Langem zum ersten Male Gelegenheit, dem Reden
die That folgen zu lassen.




Zweite Quittung
über Beiträge zu dem Bau von Damp skanonenbooten unter
preußischer Flagge.

Uebertrag laut Quittung vom 6. September: 2313 Thlr. 19 Ngr.
5 Pf.") Ferner gingen ein: von den Herren S. G. Schlatter 100 Thlr., F. W.
M. 50 Thlr., C. G. Reißig und Co. 25 Thlr., Gebrüder Jay 25 Thlr., Moritz



') Die in Ur. 33 dieser Blätter angegebene Summe beruht auf einem Versehen.

Zwanzigpfünder, werden durch Hochdruckmaschinen von 60 Pferdekraft bewegt (die
der größern Gattung haben Niederdruckmaschinen) und erreichen eine Geschwindigkeit
von 9 Knoten (Seemeilen) in der Stunde. Die Bemannung ist 32 Köpfe stark.

Jedes Kanonenboot führt drei kleine Boote mit sich. Da sie mit der Schraube
bewegt werden, können sie sich auch bei günstigem Winde der Segel bedienen, und
ist zu diesem Zweck jedes Boot mit drei Masten und einem Klüverbaum versehen.
Die gesammte Maschinerie, die Pulverkammern und die Räume für die Bomben lie¬
gen, wenn die Boote ihre volle Armirung an Bord haben, unter der Wasserlinie und find
überdies an der Seite und oben durch Räume, die mit Kohlen gefüllt sind, gegen
Verletzung durch feindliche Kugeln geschützt. Die Leipziger Jllusirirte Zeitung bringt
in Ur. 950 d. I. eine getreue Abbildung und einen Durchschnitt eines dieser Fahr¬
zeuge.

Wir knüpfen daran die nochmalige Aufforderung zu reger Betheiligung an den
zur Anschaffung solcher Boote eröffneten Sammlungen. In Leipzig nehmen die¬
selben erfreulichen Fortgang, und es ist zu hoffen, daß wir in der nächsten Num¬
mer die Freude haben werden, das Comitö über einen noch größern Zuwachs an
Beiträgen als in dieser quittiren zu sehen, und daß auch die späteren Wochen und
Monate noch reichliche Summen ergeben werden.

Möge die Bewegung anderwärts ebenso gute Ergebnisse liefern, möge nament¬
lich der Handelsstand wie hier begreifen, daß es sich in dieser Sache nicht um einen
Einfall von Ideologen, sondern um sehr materielle Interessen handelt, möge Jeder
sich klar werden, daß es hier nicht einer patriotischen Demonstration, sondern einer
wirklichen Leistung gilt, daß wenigstens die Demonstration das Gegentheil ihrer Ab¬
sicht bewirken muß, wenn die Leistung nicht von einem gewissen Maß opferbereiten
Sinnes getragen wird. Thatenschwangerc Redensarten sind allenthalben hinreichend
zu hören gewesen. Hier ist seit Langem zum ersten Male Gelegenheit, dem Reden
die That folgen zu lassen.




Zweite Quittung
über Beiträge zu dem Bau von Damp skanonenbooten unter
preußischer Flagge.

Uebertrag laut Quittung vom 6. September: 2313 Thlr. 19 Ngr.
5 Pf.") Ferner gingen ein: von den Herren S. G. Schlatter 100 Thlr., F. W.
M. 50 Thlr., C. G. Reißig und Co. 25 Thlr., Gebrüder Jay 25 Thlr., Moritz



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[0529] Zwanzigpfünder, werden durch Hochdruckmaschinen von 60 Pferdekraft bewegt (die der größern Gattung haben Niederdruckmaschinen) und erreichen eine Geschwindigkeit von 9 Knoten (Seemeilen) in der Stunde. Die Bemannung ist 32 Köpfe stark. Jedes Kanonenboot führt drei kleine Boote mit sich. Da sie mit der Schraube bewegt werden, können sie sich auch bei günstigem Winde der Segel bedienen, und ist zu diesem Zweck jedes Boot mit drei Masten und einem Klüverbaum versehen. Die gesammte Maschinerie, die Pulverkammern und die Räume für die Bomben lie¬ gen, wenn die Boote ihre volle Armirung an Bord haben, unter der Wasserlinie und find überdies an der Seite und oben durch Räume, die mit Kohlen gefüllt sind, gegen Verletzung durch feindliche Kugeln geschützt. Die Leipziger Jllusirirte Zeitung bringt in Ur. 950 d. I. eine getreue Abbildung und einen Durchschnitt eines dieser Fahr¬ zeuge. Wir knüpfen daran die nochmalige Aufforderung zu reger Betheiligung an den zur Anschaffung solcher Boote eröffneten Sammlungen. In Leipzig nehmen die¬ selben erfreulichen Fortgang, und es ist zu hoffen, daß wir in der nächsten Num¬ mer die Freude haben werden, das Comitö über einen noch größern Zuwachs an Beiträgen als in dieser quittiren zu sehen, und daß auch die späteren Wochen und Monate noch reichliche Summen ergeben werden. Möge die Bewegung anderwärts ebenso gute Ergebnisse liefern, möge nament¬ lich der Handelsstand wie hier begreifen, daß es sich in dieser Sache nicht um einen Einfall von Ideologen, sondern um sehr materielle Interessen handelt, möge Jeder sich klar werden, daß es hier nicht einer patriotischen Demonstration, sondern einer wirklichen Leistung gilt, daß wenigstens die Demonstration das Gegentheil ihrer Ab¬ sicht bewirken muß, wenn die Leistung nicht von einem gewissen Maß opferbereiten Sinnes getragen wird. Thatenschwangerc Redensarten sind allenthalben hinreichend zu hören gewesen. Hier ist seit Langem zum ersten Male Gelegenheit, dem Reden die That folgen zu lassen. Zweite Quittung über Beiträge zu dem Bau von Damp skanonenbooten unter preußischer Flagge. Uebertrag laut Quittung vom 6. September: 2313 Thlr. 19 Ngr. 5 Pf.") Ferner gingen ein: von den Herren S. G. Schlatter 100 Thlr., F. W. M. 50 Thlr., C. G. Reißig und Co. 25 Thlr., Gebrüder Jay 25 Thlr., Moritz ') Die in Ur. 33 dieser Blätter angegebene Summe beruht auf einem Versehen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_111969/529>, abgerufen am 13.11.2024.