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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band.

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Literatur.

Das Buch der Mutter für Haus und Erziehung. Herausgegeben von
Agnes v. Bohlen. Berlin. Verlag von Julius Springer. 1859. 8. 436 S. '-- An
Erziehungsschristen haben wir Ueberfluß, doch haben die wenigsten Mütter Zeit und
Lust sie zu lesen. Dagegen wird den meisten ein Buch willkommen sein, in dem
sie Aussprüche nicht nur der bewährtesten pädagogischen Autoritäten, sondern auch
der größten Geister unserer und anderer Nationen, die sich auf das ganze Gebiet
der Erziehung beziehen, zusammengestellt finden. "Zwar," bemerkt die Herausgeberin
in der Vorrede fehr richtig, "wird eine verständige Mutter mit gesundem Sinn und
weiblichem Taktgefühl den rechten Weg nicht verfehlen und weder Buch noch Regel
werden ein umwohnendes Verständniß ersetzen können -- wol aber vermögen leben¬
dige geistvolle Gedanken anregend und fördernd auf den Geist der Erziehung
einzuwirken; sie werden zu Wegweisern, die leichter und sicherer zu dem vorgesteckten
Ziele führen." Die Herausgeberin hat zu ihrer reichen Sammlung (sie zählt 1000
Nummern) sehr ausgedehnte Studien gemacht. Wir finden nicht nur Niemeyer,
Herbart, Pestalozzi. Dinter, Beneke, Schwarz, Rosenkranz u. s. w., nicht nur Goethe,
Schiller, Jean Paul, Möser, Hippel. Arndt. Rückert. Schäfer. Riehl u. ".. nicht
nur Rousseau und Fenelon, sondern auch Shakespeare und gelegentlich selbst die
Alten benutzt. Die Auswahl ist mit großem Takt gemacht, man wird nicht leicht
eine Seite aufschlagen, ohne durch einen bedeutenden Ausspruch gefesselt zu wer¬
den. Auch ist es der Verfasserin gelungen, durch eine ebenso zweckmäßige als über¬
sichtliche Anordnung die Gruppen der gewählten Lehren und Maximen zu einem
zusammenhängenden Ganzen zu verbinden. Gebildeten Frauen sei dies Buch bestens
empfohlen; es eignet sich besonders zum Geschenk, auch durch seine ebenso zier¬
liche wie solide Ausstattung.

Alterthümer und Denkwürdigkeiten Böhmens. Mit Zeichnungen von
Josef Hellich und Wilhelm Kandler. Text von F. Mikowec. Prag, Kober
rind Markgraf. -- Das erste Heft dieses für die böhmische Culturgeschichte sehr
interessanten Werks enthält Otokars Grab in der Domkirche zu Prag; die Ruine
Kokircn und die Se. Stephanskirche auf der Kleinseite von Prag. -- Die Ausführung
der Bilder ist vortrefflich, und die Erläuterungen reich an gelehrten Notizen.






Abonnementsanzeige zum neuen Jahr.
Mit dem Anfange des neuen Jahres beginnen die Grenzboren
den^H^UAU. Jahrgang. Die unterzeichnete Verlagshandlung erlaubt
sich zur Pränumeration auf denselben einzuladen, und bemerkt, daß alle
Buchhandlungen und Postämter Bestellungen annehmen.
Leipzig, im December 1858. Fv. Ludw. Herbig.


Verantwortlicher Redacteur: ". Moriß Busch -- Verlag von F. L. Herbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
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Literatur.

Das Buch der Mutter für Haus und Erziehung. Herausgegeben von
Agnes v. Bohlen. Berlin. Verlag von Julius Springer. 1859. 8. 436 S. '— An
Erziehungsschristen haben wir Ueberfluß, doch haben die wenigsten Mütter Zeit und
Lust sie zu lesen. Dagegen wird den meisten ein Buch willkommen sein, in dem
sie Aussprüche nicht nur der bewährtesten pädagogischen Autoritäten, sondern auch
der größten Geister unserer und anderer Nationen, die sich auf das ganze Gebiet
der Erziehung beziehen, zusammengestellt finden. „Zwar," bemerkt die Herausgeberin
in der Vorrede fehr richtig, „wird eine verständige Mutter mit gesundem Sinn und
weiblichem Taktgefühl den rechten Weg nicht verfehlen und weder Buch noch Regel
werden ein umwohnendes Verständniß ersetzen können — wol aber vermögen leben¬
dige geistvolle Gedanken anregend und fördernd auf den Geist der Erziehung
einzuwirken; sie werden zu Wegweisern, die leichter und sicherer zu dem vorgesteckten
Ziele führen." Die Herausgeberin hat zu ihrer reichen Sammlung (sie zählt 1000
Nummern) sehr ausgedehnte Studien gemacht. Wir finden nicht nur Niemeyer,
Herbart, Pestalozzi. Dinter, Beneke, Schwarz, Rosenkranz u. s. w., nicht nur Goethe,
Schiller, Jean Paul, Möser, Hippel. Arndt. Rückert. Schäfer. Riehl u. «.. nicht
nur Rousseau und Fenelon, sondern auch Shakespeare und gelegentlich selbst die
Alten benutzt. Die Auswahl ist mit großem Takt gemacht, man wird nicht leicht
eine Seite aufschlagen, ohne durch einen bedeutenden Ausspruch gefesselt zu wer¬
den. Auch ist es der Verfasserin gelungen, durch eine ebenso zweckmäßige als über¬
sichtliche Anordnung die Gruppen der gewählten Lehren und Maximen zu einem
zusammenhängenden Ganzen zu verbinden. Gebildeten Frauen sei dies Buch bestens
empfohlen; es eignet sich besonders zum Geschenk, auch durch seine ebenso zier¬
liche wie solide Ausstattung.

Alterthümer und Denkwürdigkeiten Böhmens. Mit Zeichnungen von
Josef Hellich und Wilhelm Kandler. Text von F. Mikowec. Prag, Kober
rind Markgraf. — Das erste Heft dieses für die böhmische Culturgeschichte sehr
interessanten Werks enthält Otokars Grab in der Domkirche zu Prag; die Ruine
Kokircn und die Se. Stephanskirche auf der Kleinseite von Prag. — Die Ausführung
der Bilder ist vortrefflich, und die Erläuterungen reich an gelehrten Notizen.






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Mit dem Anfange des neuen Jahres beginnen die Grenzboren
den^H^UAU. Jahrgang. Die unterzeichnete Verlagshandlung erlaubt
sich zur Pränumeration auf denselben einzuladen, und bemerkt, daß alle
Buchhandlungen und Postämter Bestellungen annehmen.
Leipzig, im December 1858. Fv. Ludw. Herbig.


Verantwortlicher Redacteur: ». Moriß Busch — Verlag von F. L. Herbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
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[0050] ,, Literatur. Das Buch der Mutter für Haus und Erziehung. Herausgegeben von Agnes v. Bohlen. Berlin. Verlag von Julius Springer. 1859. 8. 436 S. '— An Erziehungsschristen haben wir Ueberfluß, doch haben die wenigsten Mütter Zeit und Lust sie zu lesen. Dagegen wird den meisten ein Buch willkommen sein, in dem sie Aussprüche nicht nur der bewährtesten pädagogischen Autoritäten, sondern auch der größten Geister unserer und anderer Nationen, die sich auf das ganze Gebiet der Erziehung beziehen, zusammengestellt finden. „Zwar," bemerkt die Herausgeberin in der Vorrede fehr richtig, „wird eine verständige Mutter mit gesundem Sinn und weiblichem Taktgefühl den rechten Weg nicht verfehlen und weder Buch noch Regel werden ein umwohnendes Verständniß ersetzen können — wol aber vermögen leben¬ dige geistvolle Gedanken anregend und fördernd auf den Geist der Erziehung einzuwirken; sie werden zu Wegweisern, die leichter und sicherer zu dem vorgesteckten Ziele führen." Die Herausgeberin hat zu ihrer reichen Sammlung (sie zählt 1000 Nummern) sehr ausgedehnte Studien gemacht. Wir finden nicht nur Niemeyer, Herbart, Pestalozzi. Dinter, Beneke, Schwarz, Rosenkranz u. s. w., nicht nur Goethe, Schiller, Jean Paul, Möser, Hippel. Arndt. Rückert. Schäfer. Riehl u. «.. nicht nur Rousseau und Fenelon, sondern auch Shakespeare und gelegentlich selbst die Alten benutzt. Die Auswahl ist mit großem Takt gemacht, man wird nicht leicht eine Seite aufschlagen, ohne durch einen bedeutenden Ausspruch gefesselt zu wer¬ den. Auch ist es der Verfasserin gelungen, durch eine ebenso zweckmäßige als über¬ sichtliche Anordnung die Gruppen der gewählten Lehren und Maximen zu einem zusammenhängenden Ganzen zu verbinden. Gebildeten Frauen sei dies Buch bestens empfohlen; es eignet sich besonders zum Geschenk, auch durch seine ebenso zier¬ liche wie solide Ausstattung. Alterthümer und Denkwürdigkeiten Böhmens. Mit Zeichnungen von Josef Hellich und Wilhelm Kandler. Text von F. Mikowec. Prag, Kober rind Markgraf. — Das erste Heft dieses für die böhmische Culturgeschichte sehr interessanten Werks enthält Otokars Grab in der Domkirche zu Prag; die Ruine Kokircn und die Se. Stephanskirche auf der Kleinseite von Prag. — Die Ausführung der Bilder ist vortrefflich, und die Erläuterungen reich an gelehrten Notizen. Abonnementsanzeige zum neuen Jahr. Mit dem Anfange des neuen Jahres beginnen die Grenzboren den^H^UAU. Jahrgang. Die unterzeichnete Verlagshandlung erlaubt sich zur Pränumeration auf denselben einzuladen, und bemerkt, daß alle Buchhandlungen und Postämter Bestellungen annehmen. Leipzig, im December 1858. Fv. Ludw. Herbig. Verantwortlicher Redacteur: ». Moriß Busch — Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_186950/50>, abgerufen am 24.07.2024.