Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, II. Semester. IV. Band.die ganz allgemeine Begeisterung, die es wirkt, gehört zu den tröstlichen Zei¬ Die Küsten am Kanal La Manche vom militärischen Standpunkt. ' ' ^ 2. ' Portsmouth und Cherbourg. Es kann als ein charakteristischer Unterschied zwischen den Anlagen der die ganz allgemeine Begeisterung, die es wirkt, gehört zu den tröstlichen Zei¬ Die Küsten am Kanal La Manche vom militärischen Standpunkt. ' ' ^ 2. ' Portsmouth und Cherbourg. Es kann als ein charakteristischer Unterschied zwischen den Anlagen der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0078" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/265887"/> <p xml:id="ID_173" prev="#ID_172"> die ganz allgemeine Begeisterung, die es wirkt, gehört zu den tröstlichen Zei¬<lb/> chen der Zeit, und beweist, daß für das echt Schöne und wahrhaft Künstlerische<lb/> unser Sinn trotz der Irrungen, denen er ausgesetzt war und bleibt, nicht er¬<lb/> st<note type="byline"> Springer.</note> erben ist. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Die Küsten am Kanal La Manche vom militärischen Standpunkt.</head><lb/> <div n="2"> <head> ' ' ^ 2. '<lb/> Portsmouth und Cherbourg.</head><lb/> <p xml:id="ID_174" next="#ID_175"> Es kann als ein charakteristischer Unterschied zwischen den Anlagen der<lb/> englischen und französischen Seesestungcn gelten, daß England seine Verthei-<lb/> digungswerke so erbaue, daß sie den unmittelbaren Eingang in den Hafen<lb/> und diesen selbst nach allen Seiten mit Geschützfeuer bestreichen. während die Ver¬<lb/> theidigung der vorliegenden Rhede hauptsächlich den Schiffen überlassen bleibt,<lb/> daß man diese also so spät wie möglich in den Hafen einschließt, während<lb/> Frankreich schon die Rhede durch detachirtc Forts zu vertheidigen sucht und<lb/> seine Schiffe vor überlegenen Flotten zeitig im Hafen birgt. Die Briten<lb/> legen fast nie Batterien auf den Enden der Molen oder Hafendnmme an,<lb/> während dies die Franzosen überall thun; die Briten halten das Feuer der<lb/> Schiffe dem der Landbattcrien, die Franzosen das letztere dem ersteren überlegen,<lb/> und nach den neuesten Erfahrungen möchte man ihnen hierin Recht geben. Von<lb/> diesem Gesichtspunkt aus müssen wir auch Portsmouth und seine Rhede von<lb/> Spsthead betrachten, um den charakteristischen Unterschied zwischen der Anlage<lb/> dieser Festung und der von Cherbourg aufzufinden. Portsmouth. der größte<lb/> britische Kriegshafen am Kanal, ist gegen die Angriffe einer feindlichen Flotte<lb/> durch die Natur so geschützt, wie so leicht kein zweiter, und zwar durch die<lb/> vorliegende Insel Wight, welche die ganze Fronte desselben deckt. Schon Hein¬<lb/> rich III. richtete seine Aufmerksamkeit auf diesen Hafen, und seit dieser Zeit<lb/> ward er nach und nach das, was er jetzt ist. und selbst in der neuesten Zeit<lb/> hat man viel gethan, ihn zu verstärken. Die Einfahrt in denselben kann<lb/> nur von Osten oder Westen aus erfolgen, auf beiden Seiten ist sie großen<lb/> Schiffen nur zur Zeit der Flut und trotz der ausgelegten Boyen nur mit Hilfe<lb/> von Lotsen möglich. Vertheidige ist sie von detachirten kasemattirten Forts,<lb/> die sowol ans Wight als auch auf dem Festland von England liegen und<lb/> das Wasser mit rasirendem Feuer bestreichen. — Die Festung selbst besteht</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0078]
die ganz allgemeine Begeisterung, die es wirkt, gehört zu den tröstlichen Zei¬
chen der Zeit, und beweist, daß für das echt Schöne und wahrhaft Künstlerische
unser Sinn trotz der Irrungen, denen er ausgesetzt war und bleibt, nicht er¬
st Springer. erben ist.
Die Küsten am Kanal La Manche vom militärischen Standpunkt.
' ' ^ 2. '
Portsmouth und Cherbourg.
Es kann als ein charakteristischer Unterschied zwischen den Anlagen der
englischen und französischen Seesestungcn gelten, daß England seine Verthei-
digungswerke so erbaue, daß sie den unmittelbaren Eingang in den Hafen
und diesen selbst nach allen Seiten mit Geschützfeuer bestreichen. während die Ver¬
theidigung der vorliegenden Rhede hauptsächlich den Schiffen überlassen bleibt,
daß man diese also so spät wie möglich in den Hafen einschließt, während
Frankreich schon die Rhede durch detachirtc Forts zu vertheidigen sucht und
seine Schiffe vor überlegenen Flotten zeitig im Hafen birgt. Die Briten
legen fast nie Batterien auf den Enden der Molen oder Hafendnmme an,
während dies die Franzosen überall thun; die Briten halten das Feuer der
Schiffe dem der Landbattcrien, die Franzosen das letztere dem ersteren überlegen,
und nach den neuesten Erfahrungen möchte man ihnen hierin Recht geben. Von
diesem Gesichtspunkt aus müssen wir auch Portsmouth und seine Rhede von
Spsthead betrachten, um den charakteristischen Unterschied zwischen der Anlage
dieser Festung und der von Cherbourg aufzufinden. Portsmouth. der größte
britische Kriegshafen am Kanal, ist gegen die Angriffe einer feindlichen Flotte
durch die Natur so geschützt, wie so leicht kein zweiter, und zwar durch die
vorliegende Insel Wight, welche die ganze Fronte desselben deckt. Schon Hein¬
rich III. richtete seine Aufmerksamkeit auf diesen Hafen, und seit dieser Zeit
ward er nach und nach das, was er jetzt ist. und selbst in der neuesten Zeit
hat man viel gethan, ihn zu verstärken. Die Einfahrt in denselben kann
nur von Osten oder Westen aus erfolgen, auf beiden Seiten ist sie großen
Schiffen nur zur Zeit der Flut und trotz der ausgelegten Boyen nur mit Hilfe
von Lotsen möglich. Vertheidige ist sie von detachirten kasemattirten Forts,
die sowol ans Wight als auch auf dem Festland von England liegen und
das Wasser mit rasirendem Feuer bestreichen. — Die Festung selbst besteht
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |