Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. I. Band.nur bei diesem würdigen Blatt antreffen, das, wie es scheint, gegenwärtig das officielle Die komische Oper in Paris ist am -I. Juli durch die "Haydee" von Ander Die Rheinische Musik-Zeitung bringt in Ur. -Is7, mit der eine neue Re¬ Von den "Liederheften" von Franz Kugler ist Heft 3, 4 und S erschienen, Theater. -- Als neue Stücke sind anzuführen: Caroline Reuber, "dr-nnati- Der Maskenball von Ander wird gegenwärtig von der Königsberger Operngesell- Von Hrn. v. Küstncr erscheint binnen kurzem: "Vierunddreißig Jahre meiner Während Pepita die Breslauer in Entzücken versetzt, ist den Berlinern sür den Die Versammlung der Directoren der Cartellbühnen zu Leipzig am -10.---12. Juli nur bei diesem würdigen Blatt antreffen, das, wie es scheint, gegenwärtig das officielle Die komische Oper in Paris ist am -I. Juli durch die „Haydee" von Ander Die Rheinische Musik-Zeitung bringt in Ur. -Is7, mit der eine neue Re¬ Von den „Liederheften" von Franz Kugler ist Heft 3, 4 und S erschienen, Theater. — Als neue Stücke sind anzuführen: Caroline Reuber, „dr-nnati- Der Maskenball von Ander wird gegenwärtig von der Königsberger Operngesell- Von Hrn. v. Küstncr erscheint binnen kurzem: „Vierunddreißig Jahre meiner Während Pepita die Breslauer in Entzücken versetzt, ist den Berlinern sür den Die Versammlung der Directoren der Cartellbühnen zu Leipzig am -10.—-12. Juli <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0167" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/96342"/> <p xml:id="ID_529" prev="#ID_528"> nur bei diesem würdigen Blatt antreffen, das, wie es scheint, gegenwärtig das officielle<lb/> Organ des Hrn. v> Hülsen geworden ist. —-</p><lb/> <p xml:id="ID_530"> Die komische Oper in Paris ist am -I. Juli durch die „Haydee" von Ander<lb/> wieder eröffnet worden. — Die spanische Oper „Maravilla" von Johl de Ciebra<lb/> hat Fiasco gemacht. —</p><lb/> <p xml:id="ID_531"> Die Rheinische Musik-Zeitung bringt in Ur. -Is7, mit der eine neue Re¬<lb/> daction dem Publicum gegenübertritt, sehr interessante „Materialien zur Geschichte der<lb/> Gewandhaus-Concerte in Leipzig" von A. F. Riccius. —</p><lb/> <p xml:id="ID_532"> Von den „Liederheften" von Franz Kugler ist Heft 3, 4 und S erschienen,<lb/> mit den Bildnissen von Chamisso, Geibel und Ncinick, theils Compositionen des Ver¬<lb/> fassers zu fremden Texten, theils Gedichte von ihm, die aus eine nationale Melodie<lb/> gemacht sind. —</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Theater. </head> <p xml:id="ID_533"> — Als neue Stücke sind anzuführen: Caroline Reuber, „dr-nnati-<lb/> sches Lebensbild" in drei Acten von Ernst Ritter (Pseudonym für eine Dame), aus<lb/> dem königl. Theater in Berlin ohne erheblichen Erfolg ausgeführt; und „Waldemar<lb/> Markgraf von Brandenburg," Trauerspiel von Bernhard von Lepel. —</p><lb/> <p xml:id="ID_534"> Der Maskenball von Ander wird gegenwärtig von der Königsberger Operngesell-<lb/> schaft aus dem Berliner Hoftheater als „Ballnacht" gegeben; die historischen Namen<lb/> sind sämmtlich verwischt, aus dem König ist ein Herzog geworden, und auch dieser<lb/> wird vor der Kugel des Meuchelmörders durch die Aufopferung Melaniens behütet. —</p><lb/> <p xml:id="ID_535"> Von Hrn. v. Küstncr erscheint binnen kurzem: „Vierunddreißig Jahre meiner<lb/> Thcatcrlcitung. Ein Beitrag zur Geschichte und Statistik des deutschen Theaters." —</p><lb/> <p xml:id="ID_536"> Während Pepita die Breslauer in Entzücken versetzt, ist den Berlinern sür den<lb/> September ein ähnliches Schauspiel in Aussicht gestellt. Die aus 14 Personen be¬<lb/> stehende spanische Tänzergcscllschaft des Hrn. Olonna, darunter die berühmte Petra<lb/> Canara, ist zu einem Cyclus von 20 Vorstellungen sür die königliche Bühne ge¬<lb/> wonnen. —</p><lb/> <p xml:id="ID_537" next="#ID_538"> Die Versammlung der Directoren der Cartellbühnen zu Leipzig am -10.—-12. Juli<lb/> ist zwar nicht zahlreich besucht, aber von sehr günstigem Erfolg gewesen. Es waren<lb/> -16 Directoren anwesend; Hr v. Gall, der Vorsitzende, ein Mann von entschiedenem<lb/> Charakter, großer Gewandtheit und ernstem künstlerischem Streben, Hr. v. Wangen-<lb/> Heim aus Gotha, Hr. Marr aus Weimar, Hr. Karl aus Wien u.a. Hr. v. Hülsen<lb/> fehlte; ungern wurden Franz Dingelstedt und Eduard Devrient vermißt. —<lb/> Es rst folgendes ausgemacht: -I) der bisher nur aus den guten Willen gegründete<lb/> Cartellverein ist in ein bindendes Rechtsverhältniß verwandelt, welches zu einer gericht¬<lb/> lichen Klage ini Uebertrctungsfalle befähigt, zunächst natürlich nur für die -Is Unter¬<lb/> zeichnenden, dem aber ohne Zweifel die übrigen Bühnen beitreten werden; 2) um das<lb/> Unwesen mit den Thcateragcnten, das seit 7 Jahren um sich gegriffen hat, einigermaßen<lb/> abzustellen, soll mit den Centralorgan eine Agentur des Vereins verbunden werden,<lb/> die durch die Concurrenz die übrigen Agenturen nöthigt, ein geordneteres und den In¬<lb/> teressen der Kunst angemesseneres Verfahren einzuschlagen; 3) für einen allgemeinen<lb/> Theater-Pcnfions-Fonds sind zweckmäßige Grundlagen vorbereitet; i) verhältnißmäßig<lb/> hohe Preise für beste Trauerspiele und Lustspiele werden ausgesetzt; S) eine jährliche</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0167]
nur bei diesem würdigen Blatt antreffen, das, wie es scheint, gegenwärtig das officielle
Organ des Hrn. v> Hülsen geworden ist. —-
Die komische Oper in Paris ist am -I. Juli durch die „Haydee" von Ander
wieder eröffnet worden. — Die spanische Oper „Maravilla" von Johl de Ciebra
hat Fiasco gemacht. —
Die Rheinische Musik-Zeitung bringt in Ur. -Is7, mit der eine neue Re¬
daction dem Publicum gegenübertritt, sehr interessante „Materialien zur Geschichte der
Gewandhaus-Concerte in Leipzig" von A. F. Riccius. —
Von den „Liederheften" von Franz Kugler ist Heft 3, 4 und S erschienen,
mit den Bildnissen von Chamisso, Geibel und Ncinick, theils Compositionen des Ver¬
fassers zu fremden Texten, theils Gedichte von ihm, die aus eine nationale Melodie
gemacht sind. —
Theater. — Als neue Stücke sind anzuführen: Caroline Reuber, „dr-nnati-
sches Lebensbild" in drei Acten von Ernst Ritter (Pseudonym für eine Dame), aus
dem königl. Theater in Berlin ohne erheblichen Erfolg ausgeführt; und „Waldemar
Markgraf von Brandenburg," Trauerspiel von Bernhard von Lepel. —
Der Maskenball von Ander wird gegenwärtig von der Königsberger Operngesell-
schaft aus dem Berliner Hoftheater als „Ballnacht" gegeben; die historischen Namen
sind sämmtlich verwischt, aus dem König ist ein Herzog geworden, und auch dieser
wird vor der Kugel des Meuchelmörders durch die Aufopferung Melaniens behütet. —
Von Hrn. v. Küstncr erscheint binnen kurzem: „Vierunddreißig Jahre meiner
Thcatcrlcitung. Ein Beitrag zur Geschichte und Statistik des deutschen Theaters." —
Während Pepita die Breslauer in Entzücken versetzt, ist den Berlinern sür den
September ein ähnliches Schauspiel in Aussicht gestellt. Die aus 14 Personen be¬
stehende spanische Tänzergcscllschaft des Hrn. Olonna, darunter die berühmte Petra
Canara, ist zu einem Cyclus von 20 Vorstellungen sür die königliche Bühne ge¬
wonnen. —
Die Versammlung der Directoren der Cartellbühnen zu Leipzig am -10.—-12. Juli
ist zwar nicht zahlreich besucht, aber von sehr günstigem Erfolg gewesen. Es waren
-16 Directoren anwesend; Hr v. Gall, der Vorsitzende, ein Mann von entschiedenem
Charakter, großer Gewandtheit und ernstem künstlerischem Streben, Hr. v. Wangen-
Heim aus Gotha, Hr. Marr aus Weimar, Hr. Karl aus Wien u.a. Hr. v. Hülsen
fehlte; ungern wurden Franz Dingelstedt und Eduard Devrient vermißt. —
Es rst folgendes ausgemacht: -I) der bisher nur aus den guten Willen gegründete
Cartellverein ist in ein bindendes Rechtsverhältniß verwandelt, welches zu einer gericht¬
lichen Klage ini Uebertrctungsfalle befähigt, zunächst natürlich nur für die -Is Unter¬
zeichnenden, dem aber ohne Zweifel die übrigen Bühnen beitreten werden; 2) um das
Unwesen mit den Thcateragcnten, das seit 7 Jahren um sich gegriffen hat, einigermaßen
abzustellen, soll mit den Centralorgan eine Agentur des Vereins verbunden werden,
die durch die Concurrenz die übrigen Agenturen nöthigt, ein geordneteres und den In¬
teressen der Kunst angemesseneres Verfahren einzuschlagen; 3) für einen allgemeinen
Theater-Pcnfions-Fonds sind zweckmäßige Grundlagen vorbereitet; i) verhältnißmäßig
hohe Preise für beste Trauerspiele und Lustspiele werden ausgesetzt; S) eine jährliche
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