Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. I. Band.wehmüthigste Toleranz gegen alle Nichtswürdigkeiten poetischer Naturen, das ist Der eiserne Schrank. Ein Bild ans der Revolution, aus dem Französischen übersetzt von Emil Hardt. Posen, Merzbach. -- Eine Schreckensgeschichte, ,in den grellsten Farben dargestellt, und mit den un¬ Horaz und seine Freunde. Von Friedrich Jacob. 2 Bände. Berlin, W. Hertz. -- Die Einwendungen, welche wir bereits bei Gelegenheit des ersten Bandes Die orientalische Frage. Durch das Manifest des Kaisers von Rußland, welches den Einmarsch seiner Das Manifest des russischen Kaisers ist in seiner Art ebenso merkwürdig, 14*
wehmüthigste Toleranz gegen alle Nichtswürdigkeiten poetischer Naturen, das ist Der eiserne Schrank. Ein Bild ans der Revolution, aus dem Französischen übersetzt von Emil Hardt. Posen, Merzbach. — Eine Schreckensgeschichte, ,in den grellsten Farben dargestellt, und mit den un¬ Horaz und seine Freunde. Von Friedrich Jacob. 2 Bände. Berlin, W. Hertz. — Die Einwendungen, welche wir bereits bei Gelegenheit des ersten Bandes Die orientalische Frage. Durch das Manifest des Kaisers von Rußland, welches den Einmarsch seiner Das Manifest des russischen Kaisers ist in seiner Art ebenso merkwürdig, 14*
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wehmüthigste Toleranz gegen alle Nichtswürdigkeiten poetischer Naturen, das ist
das letzte Resultat dieser Studien über die „menschliche Wirklichkeit." —
Der eiserne Schrank. Ein Bild ans der Revolution, aus dem Französischen
übersetzt von Emil Hardt. Posen, Merzbach. —
Eine Schreckensgeschichte, ,in den grellsten Farben dargestellt, und mit den un¬
vermeidlichen Portraits von Robespierre, Danton, und Marat geziert. —
Horaz und seine Freunde. Von Friedrich Jacob. 2 Bände. Berlin,
W. Hertz. —
Die Einwendungen, welche wir bereits bei Gelegenheit des ersten Bandes
gegen die poetische Gestaltung des classischen Alterthums aus alten Quellen,
die uns das Leben viel unmittelbarer vergegenwärtigen, als es durch eine Nach¬
bildung geschehen kann, gemacht haben, sind auch durch den gegenwärtigen Band
nicht widerlegt worden. Eine poetische Einheit ist nicht erreicht, und wenn wir
auch gern zugeben wollen, daß der Laie aus diesen Bildern viel für die correcte
Anschauung des Alterthums gewinnen kann, so müssen wir doch behaupten, daß
dieses Resultat durch einfache Abhandlungen bequemer zu erreichen war.
Die orientalische Frage.
Durch das Manifest des Kaisers von Rußland, welches den Einmarsch seiner
Truppen in die Donaufürstenthümer anzeigt, ist die orientalische Frage in eine
neue Wendung getreten und gewinnt diesmal ein ziemlich ernstes Aussehen. Zwar
können wir uoch immer nicht annehmen, daß wegen eines armseligen Schlüssels
zur Kirche von Jerusalem ein allgemeiner europäischer Krieg entbrennen wird,,
aber wir müssen gestehen, daß die Möglichkeiten, diesem Kriege sich zu entziehen,
immer kleiner werden. Höchst wahrscheinlich hat keine von den betreffenden Par¬
teien ursprünglich an die Möglichkeit eines Krieges gedacht; aber die Verhältnisse
haben sich allmälig so wunderbar complicirt, daß auch der beste Wille nicht mehr
Herr darüber bleiben dürfte.
Das Manifest des russischen Kaisers ist in seiner Art ebenso merkwürdig,
wie die Note des Grafen Nesselrode, die wir im vorigen Heft besprochen
haben. Der Kaiser ruft gleichsam einen Nationalkrieg hervor, er stellt sich als
Beschützer der Rechtgläubigen dar, wenn anch diesmal nicht unmittelbar gegen die
„Heiden," wie das berühmte Manifest im Jahre 1848. Zunächst sollte man an¬
nehmen, es gelte den Schutz der Rechtgläubigen gegen die Unterdrückung der
Mohamedaner, aber von dieser Seite ist jeder Vorwand abgeschnitten, denn der
Sultan hat sich feierlich allen europäischen Mächten gegenüber verpflichtet, Feinen
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