Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band.setzt mit bedingt. -- Gleichzeitig mit diesem Werke erschien bei derselbe" Verlagshand- Von dem tüchtigen Klavierlehrer Julius Knorr erschienen als neueste Werke: Bildende Kunst- In der Werkstätte X a v e r S chw a n es al er's in München Schraudolph ist nach Speyer abgegangen, um feine Fresken im Dome zu be¬ Prof. Phil. Fvltz in München ist mit der Ausführung eines großen Oclge- Königin Victoria hal, auf einstimmigen Vorschlag des Instituts der britischen setzt mit bedingt. — Gleichzeitig mit diesem Werke erschien bei derselbe» Verlagshand- Von dem tüchtigen Klavierlehrer Julius Knorr erschienen als neueste Werke: Bildende Kunst- In der Werkstätte X a v e r S chw a n es al er's in München Schraudolph ist nach Speyer abgegangen, um feine Fresken im Dome zu be¬ Prof. Phil. Fvltz in München ist mit der Ausführung eines großen Oclge- Königin Victoria hal, auf einstimmigen Vorschlag des Instituts der britischen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0410" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/94311"/> <p xml:id="ID_1160" prev="#ID_1159"> setzt mit bedingt. — Gleichzeitig mit diesem Werke erschien bei derselbe» Verlagshand-<lb/> lung: Finale ans der unvollendeten Oper Lorcley von Fel. Mendelssohn-Bar-<lb/> tholdy, ox. 98, No. 27 der nachgelassenen Werke. Partitur, i Thlr.</p><lb/> <p xml:id="ID_1161"> Von dem tüchtigen Klavierlehrer Julius Knorr erschienen als neueste Werke:<lb/> Classische Untcrrichtsstücke für Anfänger ans dem Pianoforte, in Ordnung vom Leichtern<lb/> zum schwerem, mit Anmerkungen und Fingersatz. 4 Hefte, jedes Is Ngr. Leipzig,<lb/> bei Kahne. Dazu gehören als Einleitung: Anfangsstudien im Pianosortcspiel, als Vor¬<lb/> läufer zu den classischen Unterrichtsstückcn. Ebert. Istes Heft für i Hände, 2des für<lb/> 2 Hände. Knorr hat sich schon früher durch seine Untcrrichtswcrke großen Beifall er¬<lb/> worben ; es finden sich in ihnen eine Menge vortrefflicher Beobachtungen niedergelegt,<lb/> die, obwol sie meist vereinzelt erscheinen, doch manche der weitläufigen Systeme der<lb/> älteren Lehrwcrke übertreffen. Eine klare Ansicht über seine Methode giebt sein Leit¬<lb/> faden für Klavierlehrer (Breitkopf und Härtel), dem sich als praktische Belege in<lb/> Notenbeispiclcn und Uebungen am besten die Materialien für das Pianosortcspiel<lb/> anreihen. Das neueste Werk bietet kleine Uebnngsftücke, alle aus den Werken der classi¬<lb/> schen Zeit des Pianoforte entlehnt. Ein freilich schwer zu beseitigender Mangel daran<lb/> bleibt, daß die Mehrzahl der Stücke ein wenig zu kurz ausgefallen ist. Ohne arge<lb/> Verstümmelung der benutzten Meisterwerke ließen sich natürlich längere Sätze nicht bieten,<lb/> und darum scheint es besser, in solchen schwierigen Fällen mir die einfachen, oft blos<lb/> achttaktigcn Motive zu geben, und die größere Ausführung derselben, die gewöhnlich auch<lb/> mehr technische Schwierigkeiten enthalten, gänzlich wegzulassen. Die vierhändigen Anfangs-<lb/> ftudien sind nach Diabelli, mit Anwendung der stillstehenden Hand, gearbeitet; sie zeich¬<lb/> nen sich aus durch bessere Anordnung, und einzelne besonders durch liebenswürdige Züge<lb/> in der Stimme des zweiten Spielers, welche dem Lehrer zugetheilt ist. Das zwei¬<lb/> bändige Heft bietet als Einleitung einige mit Fingersatz und Anmerkungen ausgestattete<lb/> Fingerübungen, worauf erst die kleinen, nur im Violinschlüssel geschriebenen Uebungen<lb/> folgen; die sich am besten mit dem ersten Hefte der 100 Uebungsstücke von Horny ver¬<lb/> gleichen lassen, diese aber dnrch Reichhaltigkeit des Materials und wirklich logische Be¬<lb/> handlung übertreffen.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Bildende Kunst-</head> <p xml:id="ID_1162"> In der Werkstätte X a v e r S chw a n es al er's in München<lb/> sind jetzt die Gruppen zu dem ersten Giebelfelde der von König Ludwig erbauten<lb/> „Propyläen" im Gypsmodcll zusammengestellt. Die Aufgabe, den Kampf um die Be¬<lb/> freiung vom türkischen Joche und die endliche Selbstständigkeit Griechenlands darzustel¬<lb/> len, ist dnrch die Figur der Hellas, die in der Kiele mit gesenktem Schwerte steht,<lb/> während von beiden Seiten Victorien mit Trophäen des Land- und Seekrieges heran¬<lb/> treten, und weiterhin links und rechts durch glücklich motivirte und belebte Kampscs-<lb/> scenen gelöst. A'aver Schwanthaler hat sich im Ganzen an die Entwürfe seines ver¬<lb/> storbenen Vetters gehalten, im Einzelnen aber wesentlich veredelt und vereinfacht.</p><lb/> <p xml:id="ID_1163"> Schraudolph ist nach Speyer abgegangen, um feine Fresken im Dome zu be¬<lb/> endigen, was er bis 1863 zu erreichen gedenkt. Elf Gemälde des Lqngschiffcs sollen<lb/> bis dahin fertig werden: Mariä erster Tcmpclgang, die Verkündigung, die Heimsuchung,<lb/> die Anbetung der Könige, die Darstellung im Tempel, Jesus als Knabe bei seinen<lb/> Aeltern in Nazareth, Jesus unter den Schriftgelehrten im Tempel, Jesus als Lehrer,<lb/> die Erscheinung bei seiner Mutter nach der Auferstehung, die Ausgießung des heiligen<lb/> Geistes.</p><lb/> <p xml:id="ID_1164"> Prof. Phil. Fvltz in München ist mit der Ausführung eines großen Oclge-<lb/> mäldes: Demüthigung des Kaisers Barbarossa vor Heinrich dem Löwen, für die von<lb/> König Maximilian angelegte historische Bilderreihe beschäftigt.</p><lb/> <p xml:id="ID_1165" next="#ID_1166"> Königin Victoria hal, auf einstimmigen Vorschlag des Instituts der britischen<lb/> Architekten, die große Preismedaille, welche alle 3 Jahre dem Architekten gegeben wird,</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0410]
setzt mit bedingt. — Gleichzeitig mit diesem Werke erschien bei derselbe» Verlagshand-
lung: Finale ans der unvollendeten Oper Lorcley von Fel. Mendelssohn-Bar-
tholdy, ox. 98, No. 27 der nachgelassenen Werke. Partitur, i Thlr.
Von dem tüchtigen Klavierlehrer Julius Knorr erschienen als neueste Werke:
Classische Untcrrichtsstücke für Anfänger ans dem Pianoforte, in Ordnung vom Leichtern
zum schwerem, mit Anmerkungen und Fingersatz. 4 Hefte, jedes Is Ngr. Leipzig,
bei Kahne. Dazu gehören als Einleitung: Anfangsstudien im Pianosortcspiel, als Vor¬
läufer zu den classischen Unterrichtsstückcn. Ebert. Istes Heft für i Hände, 2des für
2 Hände. Knorr hat sich schon früher durch seine Untcrrichtswcrke großen Beifall er¬
worben ; es finden sich in ihnen eine Menge vortrefflicher Beobachtungen niedergelegt,
die, obwol sie meist vereinzelt erscheinen, doch manche der weitläufigen Systeme der
älteren Lehrwcrke übertreffen. Eine klare Ansicht über seine Methode giebt sein Leit¬
faden für Klavierlehrer (Breitkopf und Härtel), dem sich als praktische Belege in
Notenbeispiclcn und Uebungen am besten die Materialien für das Pianosortcspiel
anreihen. Das neueste Werk bietet kleine Uebnngsftücke, alle aus den Werken der classi¬
schen Zeit des Pianoforte entlehnt. Ein freilich schwer zu beseitigender Mangel daran
bleibt, daß die Mehrzahl der Stücke ein wenig zu kurz ausgefallen ist. Ohne arge
Verstümmelung der benutzten Meisterwerke ließen sich natürlich längere Sätze nicht bieten,
und darum scheint es besser, in solchen schwierigen Fällen mir die einfachen, oft blos
achttaktigcn Motive zu geben, und die größere Ausführung derselben, die gewöhnlich auch
mehr technische Schwierigkeiten enthalten, gänzlich wegzulassen. Die vierhändigen Anfangs-
ftudien sind nach Diabelli, mit Anwendung der stillstehenden Hand, gearbeitet; sie zeich¬
nen sich aus durch bessere Anordnung, und einzelne besonders durch liebenswürdige Züge
in der Stimme des zweiten Spielers, welche dem Lehrer zugetheilt ist. Das zwei¬
bändige Heft bietet als Einleitung einige mit Fingersatz und Anmerkungen ausgestattete
Fingerübungen, worauf erst die kleinen, nur im Violinschlüssel geschriebenen Uebungen
folgen; die sich am besten mit dem ersten Hefte der 100 Uebungsstücke von Horny ver¬
gleichen lassen, diese aber dnrch Reichhaltigkeit des Materials und wirklich logische Be¬
handlung übertreffen.
Bildende Kunst- In der Werkstätte X a v e r S chw a n es al er's in München
sind jetzt die Gruppen zu dem ersten Giebelfelde der von König Ludwig erbauten
„Propyläen" im Gypsmodcll zusammengestellt. Die Aufgabe, den Kampf um die Be¬
freiung vom türkischen Joche und die endliche Selbstständigkeit Griechenlands darzustel¬
len, ist dnrch die Figur der Hellas, die in der Kiele mit gesenktem Schwerte steht,
während von beiden Seiten Victorien mit Trophäen des Land- und Seekrieges heran¬
treten, und weiterhin links und rechts durch glücklich motivirte und belebte Kampscs-
scenen gelöst. A'aver Schwanthaler hat sich im Ganzen an die Entwürfe seines ver¬
storbenen Vetters gehalten, im Einzelnen aber wesentlich veredelt und vereinfacht.
Schraudolph ist nach Speyer abgegangen, um feine Fresken im Dome zu be¬
endigen, was er bis 1863 zu erreichen gedenkt. Elf Gemälde des Lqngschiffcs sollen
bis dahin fertig werden: Mariä erster Tcmpclgang, die Verkündigung, die Heimsuchung,
die Anbetung der Könige, die Darstellung im Tempel, Jesus als Knabe bei seinen
Aeltern in Nazareth, Jesus unter den Schriftgelehrten im Tempel, Jesus als Lehrer,
die Erscheinung bei seiner Mutter nach der Auferstehung, die Ausgießung des heiligen
Geistes.
Prof. Phil. Fvltz in München ist mit der Ausführung eines großen Oclge-
mäldes: Demüthigung des Kaisers Barbarossa vor Heinrich dem Löwen, für die von
König Maximilian angelegte historische Bilderreihe beschäftigt.
Königin Victoria hal, auf einstimmigen Vorschlag des Instituts der britischen
Architekten, die große Preismedaille, welche alle 3 Jahre dem Architekten gegeben wird,
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