Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band.sident des Handclscollegiums zu werden: er ist aber außer dem Parlament wenig Die Pccliten fühlen recht gut, daß sie nicht allein stehen können. Aber das na¬ 2. Die unabhängigen Fili-crater etc. Die drei Parteien, welche uns bis jetzt beschäftigt haben, sind die traditio¬ Dieser Ueberrest ist eine sehr bunte Schaar. Einen uicht geringen Theil sident des Handclscollegiums zu werden: er ist aber außer dem Parlament wenig Die Pccliten fühlen recht gut, daß sie nicht allein stehen können. Aber das na¬ 2. Die unabhängigen Fili-crater etc. Die drei Parteien, welche uns bis jetzt beschäftigt haben, sind die traditio¬ Dieser Ueberrest ist eine sehr bunte Schaar. Einen uicht geringen Theil <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0031" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/93934"/> <p xml:id="ID_72" prev="#ID_71"> sident des Handclscollegiums zu werden: er ist aber außer dem Parlament wenig<lb/> bekannt. Auch.situes Herbert und Lord Lyttelton versprechen einiges. Der<lb/> Rest will nicht viel bedeuten.</p><lb/> <p xml:id="ID_73"> Die Pccliten fühlen recht gut, daß sie nicht allein stehen können. Aber das na¬<lb/> tionalökonomische Princip, das sie von den Torhprotectionisten trennt, ist ihr vor¬<lb/> nehmstes politisches Capital, und eine Vereinigung mit diesen ist daher unmöglich.<lb/> Alle Versuche, sich mit den Whigs zu verschmelzen, sind vergeblich geblieben, und<lb/> versprechen auch für die Zukunft nicht mehr Erfolg. Die Zeit der Peeliten als<lb/> Partei ist vorüber: sie gleichen politischen alten Jungfern, die harrend auf den<lb/> Stühlen sitzen, und die trotz allen Empfehlungen politischer Tanten kein Tänzer<lb/> von der Pein des Zusehens erlösen will. Einer oder der andere von ihnen wird<lb/> sich durch persönliche Energie noch eine Stellung verschaffen, aber als Cotcric<lb/> müssen sie bald verschwinden.</p><lb/> </div> <div n="3"> <head> 2. Die unabhängigen Fili-crater etc.</head><lb/> <p xml:id="ID_74"> Die drei Parteien, welche uns bis jetzt beschäftigt haben, sind die traditio¬<lb/> nellen, welche das reformirte von dem uureformirtcu Unterhaus geerbt hat. Einige<lb/> neue Recruten sind bei allen dreien eingetreten; ganze Abtheilungen sind von der<lb/> einen zur andern übergegangen; sie haben sogar zum Theil ihre Namen verän¬<lb/> dert; aber sie werden immer noch durch die alte» persönlichen und Familienver-<lb/> bindnngen zusammengehalten, und verfolgen immer uoch ihre ererbte Politik mit<lb/> denselben Mitteln, welche seit Anfang dieses Jahrhunderts jede Partei gebraucht<lb/> hat, um in Besitz der Macht zu gelangen. Deu Stoff zu neuen Combinationen,<lb/> oder neue Elemente, die zur Auffrischung der stagnirenden alten Parteien dienen<lb/> können, haben wir in dem Ueberreste zu suchen.</p><lb/> <p xml:id="ID_75"> Dieser Ueberrest ist eine sehr bunte Schaar. Einen uicht geringen Theil<lb/> davon bilden die verschiedene „Interessen" vertretenden Mitglieder. In das alte<lb/> Unterhaus schickte das westindische Interesse, das ostindische Interesse (ostindische<lb/> Compagnie) und einige andere Interessen durch Hilfe geschlossener Wahlflecken<lb/> eine ziemliche Anzahl Fürsprecher. Diese trugen gewöhnlich Sorge, sich in der<lb/> Gunst der herrschenden Gewalt zu erhalten, und waren ziemlich standhafte Mini¬<lb/> sterielle, mochten nun Whigs, Tones, oder eine Koalition im Amte sein. Aber<lb/> sie hatten ihr eigenes Ziel zu verfolge», mit welchem die Minister Nichts zu thun<lb/> hatten; und in kritischen Fällen, wo die Parteien sich fast die Wage hielten,<lb/> suchten sie immer erst Concessionen für die von ihnen vertretenen Interessen zu<lb/> erlangen, indem sie Zweifel und Unentschlossenheit vorschützten, bis ihre Zustim¬<lb/> mung durch Gewährung bestimmter Vortheile gewonnen war. Das schon früher<lb/> erwähnte „westindische Interesse" ist fast ausgestorben; das „ostindische Interesse"<lb/> ist fast machtlos, dafür sind aber andere Interessen aufgekommen, und durch<lb/> Hilfe neuer Wahlkörperschaften ins Unterhaus gelangt.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0031]
sident des Handclscollegiums zu werden: er ist aber außer dem Parlament wenig
bekannt. Auch.situes Herbert und Lord Lyttelton versprechen einiges. Der
Rest will nicht viel bedeuten.
Die Pccliten fühlen recht gut, daß sie nicht allein stehen können. Aber das na¬
tionalökonomische Princip, das sie von den Torhprotectionisten trennt, ist ihr vor¬
nehmstes politisches Capital, und eine Vereinigung mit diesen ist daher unmöglich.
Alle Versuche, sich mit den Whigs zu verschmelzen, sind vergeblich geblieben, und
versprechen auch für die Zukunft nicht mehr Erfolg. Die Zeit der Peeliten als
Partei ist vorüber: sie gleichen politischen alten Jungfern, die harrend auf den
Stühlen sitzen, und die trotz allen Empfehlungen politischer Tanten kein Tänzer
von der Pein des Zusehens erlösen will. Einer oder der andere von ihnen wird
sich durch persönliche Energie noch eine Stellung verschaffen, aber als Cotcric
müssen sie bald verschwinden.
2. Die unabhängigen Fili-crater etc.
Die drei Parteien, welche uns bis jetzt beschäftigt haben, sind die traditio¬
nellen, welche das reformirte von dem uureformirtcu Unterhaus geerbt hat. Einige
neue Recruten sind bei allen dreien eingetreten; ganze Abtheilungen sind von der
einen zur andern übergegangen; sie haben sogar zum Theil ihre Namen verän¬
dert; aber sie werden immer noch durch die alte» persönlichen und Familienver-
bindnngen zusammengehalten, und verfolgen immer uoch ihre ererbte Politik mit
denselben Mitteln, welche seit Anfang dieses Jahrhunderts jede Partei gebraucht
hat, um in Besitz der Macht zu gelangen. Deu Stoff zu neuen Combinationen,
oder neue Elemente, die zur Auffrischung der stagnirenden alten Parteien dienen
können, haben wir in dem Ueberreste zu suchen.
Dieser Ueberrest ist eine sehr bunte Schaar. Einen uicht geringen Theil
davon bilden die verschiedene „Interessen" vertretenden Mitglieder. In das alte
Unterhaus schickte das westindische Interesse, das ostindische Interesse (ostindische
Compagnie) und einige andere Interessen durch Hilfe geschlossener Wahlflecken
eine ziemliche Anzahl Fürsprecher. Diese trugen gewöhnlich Sorge, sich in der
Gunst der herrschenden Gewalt zu erhalten, und waren ziemlich standhafte Mini¬
sterielle, mochten nun Whigs, Tones, oder eine Koalition im Amte sein. Aber
sie hatten ihr eigenes Ziel zu verfolge», mit welchem die Minister Nichts zu thun
hatten; und in kritischen Fällen, wo die Parteien sich fast die Wage hielten,
suchten sie immer erst Concessionen für die von ihnen vertretenen Interessen zu
erlangen, indem sie Zweifel und Unentschlossenheit vorschützten, bis ihre Zustim¬
mung durch Gewährung bestimmter Vortheile gewonnen war. Das schon früher
erwähnte „westindische Interesse" ist fast ausgestorben; das „ostindische Interesse"
ist fast machtlos, dafür sind aber andere Interessen aufgekommen, und durch
Hilfe neuer Wahlkörperschaften ins Unterhaus gelangt.
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