Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, II. Semester. IV. Band.^>us aber, wünsche" wir, möge dem Uebersetzer fern bleiben -- Gcnuithsruhc in der Ein- sollte sie ihm aber zu Theil werden, dann möge er Sadi zu Schanden machen -- Neise nach Jftvien, Dalmatien und Montenegro von I. G. Kohl. Zwei Theile. Dresden, Arnoldische Buchhandlung. -I8Ü1. Die" neue Wert unsres bekannten Reisenden hat alle Vorzüge, welche seine Reisewerke ^>us aber, wünsche» wir, möge dem Uebersetzer fern bleiben — Gcnuithsruhc in der Ein- sollte sie ihm aber zu Theil werden, dann möge er Sadi zu Schanden machen — Neise nach Jftvien, Dalmatien und Montenegro von I. G. Kohl. Zwei Theile. Dresden, Arnoldische Buchhandlung. -I8Ü1. Die« neue Wert unsres bekannten Reisenden hat alle Vorzüge, welche seine Reisewerke <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0201" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/280818"/> <lg xml:id="POEMID_4" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <p xml:id="ID_614" prev="#ID_613" next="#ID_615"> ^>us aber, wünsche» wir, möge dem Uebersetzer fern bleiben — Gcnuithsruhc in der Ein-<lb/> ^'"keit. Denn, singt ein anderer persischer Dichter:'</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_5" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <p xml:id="ID_615" prev="#ID_614"> sollte sie ihm aber zu Theil werden, dann möge er Sadi zu Schanden machen —<lb/> vo» den Splittcrrichtcrn hat er ohnehin nichts zu fürchten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Neise nach Jftvien, Dalmatien und Montenegro<lb/> von I. G. Kohl. Zwei Theile. Dresden, Arnoldische Buchhandlung. -I8Ü1.</head><lb/> <p xml:id="ID_616" next="#ID_617"> Die« neue Wert unsres bekannten Reisenden hat alle Vorzüge, welche seine Reisewerke<lb/> ^raktcrisiren. Kohl versteht in ausgezeichneter Weise viel in kurzer Zeit zu sehen und geschickt<lb/> oil allen Seiten Erkundigungen einzuziehen. Sein Urtheil über fremde Menschen und Zustände<lb/> l trotz aller Schonung und Rücksicht, die er als privilegirter Reisender zu nehmen hat,<lb/> "»befangen und verständig, er hat ein gutes Auge für das Charakteristische und<lb/> 'et Talent, dasselbe i» kleinen Zügen, Beschreibungen, Anekdoten anschaulich zu machen,<lb/> '"es Styl und Darstellung find lebhaft, an einzelnen Stellen vortrefflich. Aber auch<lb/> , >U' Schwächen sind bekannt, und man muß zuweilen bedauern, das, ein so ausgezcich-<lb/> Reisctalent sich darüber nicht ganz hat erheben können. Zunächst hat er keinen Kreis<lb/> Interessen, in welchem er dem Leser eine Autorität werden könnte; weder in den<lb/> , ^"Wissenschaften, noch in der Geschichte, noch in den politischen Verhältnissen, noch'U de» Alterthümern eines Landes ist er vollständig orientirt, und da das Völker- und<lb/> , "tnrleben der Gegenwart oft nnr verständlich wird, wenn man seine Vergangenheit<lb/> wissenschaftliche» Interesse übersehen kann, so reicht auch die virtuose Begabung,<lb/> '5 Gegenwart geschickt zu scheu, nicht immer aus, dem Leser ein gutes Bild der Er¬<lb/> zwungen zu geben. Wer durch das Stcinland Dalmatien reist, würde dem gebildeten<lb/> einen großen Gefallen thun, wenn er die Formationen der Gebirge mit den Auge»<lb/> Geologe» anzusehen wüßte, und die viele» interessanten Bemerkungc» über die<lb/> Zische» Stämme Dalmatiens könnten eine Bedeutung um dann gewinne», we»» der</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0201]
^>us aber, wünsche» wir, möge dem Uebersetzer fern bleiben — Gcnuithsruhc in der Ein-
^'"keit. Denn, singt ein anderer persischer Dichter:'
sollte sie ihm aber zu Theil werden, dann möge er Sadi zu Schanden machen —
vo» den Splittcrrichtcrn hat er ohnehin nichts zu fürchten.
Neise nach Jftvien, Dalmatien und Montenegro
von I. G. Kohl. Zwei Theile. Dresden, Arnoldische Buchhandlung. -I8Ü1.
Die« neue Wert unsres bekannten Reisenden hat alle Vorzüge, welche seine Reisewerke
^raktcrisiren. Kohl versteht in ausgezeichneter Weise viel in kurzer Zeit zu sehen und geschickt
oil allen Seiten Erkundigungen einzuziehen. Sein Urtheil über fremde Menschen und Zustände
l trotz aller Schonung und Rücksicht, die er als privilegirter Reisender zu nehmen hat,
"»befangen und verständig, er hat ein gutes Auge für das Charakteristische und
'et Talent, dasselbe i» kleinen Zügen, Beschreibungen, Anekdoten anschaulich zu machen,
'"es Styl und Darstellung find lebhaft, an einzelnen Stellen vortrefflich. Aber auch
, >U' Schwächen sind bekannt, und man muß zuweilen bedauern, das, ein so ausgezcich-
Reisctalent sich darüber nicht ganz hat erheben können. Zunächst hat er keinen Kreis
Interessen, in welchem er dem Leser eine Autorität werden könnte; weder in den
, ^"Wissenschaften, noch in der Geschichte, noch in den politischen Verhältnissen, noch'U de» Alterthümern eines Landes ist er vollständig orientirt, und da das Völker- und
, "tnrleben der Gegenwart oft nnr verständlich wird, wenn man seine Vergangenheit
wissenschaftliche» Interesse übersehen kann, so reicht auch die virtuose Begabung,
'5 Gegenwart geschickt zu scheu, nicht immer aus, dem Leser ein gutes Bild der Er¬
zwungen zu geben. Wer durch das Stcinland Dalmatien reist, würde dem gebildeten
einen großen Gefallen thun, wenn er die Formationen der Gebirge mit den Auge»
Geologe» anzusehen wüßte, und die viele» interessanten Bemerkungc» über die
Zische» Stämme Dalmatiens könnten eine Bedeutung um dann gewinne», we»» der
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