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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band.

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Bilder aus der Vtähe und Ferne.
in.
Der Orient.

Briefe aus Indien. Von Dr. W. Hoffmeister, Arzt im Gefolge Sr.
Königl. Hoheit des Prinzen Waldemar von Preußen. Nach dessen nach¬
gelassenen Briefen und Tagebüchern herausgegeben von Dr. A. Hoff¬
meister. Mit einer Vorrede von C. Ritter und zwei topographischen
Karten. Braunschweig 1847. Westermann.

Von Zeit zu Zeit lieferte die "Preuß. Allg. Zeitung" Notizen von der
Reise des Prinzen Waldemar in den entlegensten Gegenden Indiens, und von
seiner Theilnahme an dem englischen Feldzuge gegen die Sikhs. Es ist be¬
kannt, eine wie glänzende Aufnahme in England man dem Prinzen in unsern
Tagen bereitet hat. Um so unglücklicher fiel dieses ritterliche Abentheuer für
seinen Begleiter aus, den jungen Arzt Werner Hoffmeister, der den LI.Dec.
1845 in der Schlacht bei Ferozeschah sein Leben ließ.

Die Briefe, die er von seiner Reise an seine Angehörigen sandte, mit
Ergänzungen aus seinen nachgelassenen Tagebüchern, werden nun hier von
seiner Familie der Oeffentlichkeit übergeben.

"Es schien den Verwandten, sagt C. Ritter in seiner Vorrede, der
Pietät angemessen, auch die Bruchstücke zu sammeln, um das in ihnen wenn
auch oft nur Angedeutete und Angeregte nicht ganz fruchtlos wieder unter¬
gehen zu lassen. -- Ist auch die Zeit einer flüchtigen Reise viel zu kurz
und ungünstig zu gründlichen Forschungen und wissenschaftlichen, tiefgreifen¬
den Erörterungen, weil ein Lebensbild das andere schnell verdrängt, so hat
sie dagegen die Vortheile der lebendigsten Auffassung vou Verhältnissen,
Hauptformen und frappanten Gestaltungen in ihren großartigsten Umrissen,
Eontrasten und ansprechendsten Lebensmomenten. Solche Vortheile werden
auch in diesen Papieren nicht vermißt werden, zumal da dieser Nachlaß die
Scenerien aus den berühmtesten, schönsten und grandiosen Ländern des


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Bilder aus der Vtähe und Ferne.
in.
Der Orient.

Briefe aus Indien. Von Dr. W. Hoffmeister, Arzt im Gefolge Sr.
Königl. Hoheit des Prinzen Waldemar von Preußen. Nach dessen nach¬
gelassenen Briefen und Tagebüchern herausgegeben von Dr. A. Hoff¬
meister. Mit einer Vorrede von C. Ritter und zwei topographischen
Karten. Braunschweig 1847. Westermann.

Von Zeit zu Zeit lieferte die „Preuß. Allg. Zeitung" Notizen von der
Reise des Prinzen Waldemar in den entlegensten Gegenden Indiens, und von
seiner Theilnahme an dem englischen Feldzuge gegen die Sikhs. Es ist be¬
kannt, eine wie glänzende Aufnahme in England man dem Prinzen in unsern
Tagen bereitet hat. Um so unglücklicher fiel dieses ritterliche Abentheuer für
seinen Begleiter aus, den jungen Arzt Werner Hoffmeister, der den LI.Dec.
1845 in der Schlacht bei Ferozeschah sein Leben ließ.

Die Briefe, die er von seiner Reise an seine Angehörigen sandte, mit
Ergänzungen aus seinen nachgelassenen Tagebüchern, werden nun hier von
seiner Familie der Oeffentlichkeit übergeben.

„Es schien den Verwandten, sagt C. Ritter in seiner Vorrede, der
Pietät angemessen, auch die Bruchstücke zu sammeln, um das in ihnen wenn
auch oft nur Angedeutete und Angeregte nicht ganz fruchtlos wieder unter¬
gehen zu lassen. — Ist auch die Zeit einer flüchtigen Reise viel zu kurz
und ungünstig zu gründlichen Forschungen und wissenschaftlichen, tiefgreifen¬
den Erörterungen, weil ein Lebensbild das andere schnell verdrängt, so hat
sie dagegen die Vortheile der lebendigsten Auffassung vou Verhältnissen,
Hauptformen und frappanten Gestaltungen in ihren großartigsten Umrissen,
Eontrasten und ansprechendsten Lebensmomenten. Solche Vortheile werden
auch in diesen Papieren nicht vermißt werden, zumal da dieser Nachlaß die
Scenerien aus den berühmtesten, schönsten und grandiosen Ländern des


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[0207] Bilder aus der Vtähe und Ferne. in. Der Orient. Briefe aus Indien. Von Dr. W. Hoffmeister, Arzt im Gefolge Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Waldemar von Preußen. Nach dessen nach¬ gelassenen Briefen und Tagebüchern herausgegeben von Dr. A. Hoff¬ meister. Mit einer Vorrede von C. Ritter und zwei topographischen Karten. Braunschweig 1847. Westermann. Von Zeit zu Zeit lieferte die „Preuß. Allg. Zeitung" Notizen von der Reise des Prinzen Waldemar in den entlegensten Gegenden Indiens, und von seiner Theilnahme an dem englischen Feldzuge gegen die Sikhs. Es ist be¬ kannt, eine wie glänzende Aufnahme in England man dem Prinzen in unsern Tagen bereitet hat. Um so unglücklicher fiel dieses ritterliche Abentheuer für seinen Begleiter aus, den jungen Arzt Werner Hoffmeister, der den LI.Dec. 1845 in der Schlacht bei Ferozeschah sein Leben ließ. Die Briefe, die er von seiner Reise an seine Angehörigen sandte, mit Ergänzungen aus seinen nachgelassenen Tagebüchern, werden nun hier von seiner Familie der Oeffentlichkeit übergeben. „Es schien den Verwandten, sagt C. Ritter in seiner Vorrede, der Pietät angemessen, auch die Bruchstücke zu sammeln, um das in ihnen wenn auch oft nur Angedeutete und Angeregte nicht ganz fruchtlos wieder unter¬ gehen zu lassen. — Ist auch die Zeit einer flüchtigen Reise viel zu kurz und ungünstig zu gründlichen Forschungen und wissenschaftlichen, tiefgreifen¬ den Erörterungen, weil ein Lebensbild das andere schnell verdrängt, so hat sie dagegen die Vortheile der lebendigsten Auffassung vou Verhältnissen, Hauptformen und frappanten Gestaltungen in ihren großartigsten Umrissen, Eontrasten und ansprechendsten Lebensmomenten. Solche Vortheile werden auch in diesen Papieren nicht vermißt werden, zumal da dieser Nachlaß die Scenerien aus den berühmtesten, schönsten und grandiosen Ländern des Mrmziot-». III. 1»i7. 27

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_309659/207>, abgerufen am 27.07.2024.