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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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wegkommt. Da gibt eS Rom, Capitel (!), Tiberstadt u. s. f. -- "Dorf und Stadt"
von Birch-Pfeiffer, nach Auerbach, wie der Theaterzettel gesagt hat, konnte nicht
wiederholt werden nach den ersten Aufführungen, da Madame Haitzinger unpäßlich war.
Sie sehen, Birch-Pfeiffer und Otto Prechtlcr stehen bei uns hoch in Gnaden. Die
nächste Neuigkeit ist ein Stück von Calderon; damit wären wir einverstanden, wenn
nicht ein niht nachkäme: bearbeitet von Franz von Braunau, der uns seit längerer
Zeit in guter Erinnerung ist und sich würdig an Otto Prcchtlcr anschließt. Das Burg-
theater liebt gewiß den vierblättrigen Klee, denn ein altes Schanerstück von Kotzebue
wird anch vorbereitet. Man sagt jetzt allgemein, daß das Burgtheater eine Titelerhv-
hung erhalten werde und zwar: "K. K. Rumpelkammer der deutschen Literatur.
"

Im Kärnthnerthvrtheater hat "Martha von Flottow Furore gemacht. Einzelne
gute komische Nummern und ein ganz vorzügliches Textbuch haben ihm zu diesem Suc-
ceß verholfen. Wo er jedoch ernst werden null, verfällt er in Reminiscenzen, Gedchnt-
heit und Flachheit. Im ersten und zweiten Acte, wo das eigentlich komische Element
vorwaltet, sind aber auch einzelne, ganz originelle überraschende Sachen zu finden. Flot¬
tow hat ein entschiedenes Talent zur komischen Oper. Doch ist anch für diese an Rou¬
laden und Fiorituren viel zu viel vorhanden. Die Darstellung ist vorzüglich. Die
Oper wurde für die hiesigen Sänger geschrieben.

Das Carlstheatcr, durch welches sich Herr Director Carl unsterblich machen will,
soll nächster Tage eröffnet werden. Die Fa",:abc ist in Bezug auf Geschmacklosigkeit ein
würdiges Seitenstück zu der in der Nähe stehenden neuen Johanniskirche. Das Innere
soll von überraschendem Effect sein. Carl hat sich -- wie erzählt wird -- unter andern
allegorische Figuren an der Fa^abe hinstellen lassen, und prangt als "unsterblicher Stabcrl."

Banernfeld bat ein neues Lustspiel vollendet, welches den bedeutungsvollen Titel
"Götzendienst" führt. --

Die clcricalcn und anticlericalen Ereignisse in Steyermark bilden noch immer das
Gespräch aller Kreise, zumal da der Gouverneur Graf Wickenbnrg sich hier befindet und
auch den Bischof Zcngcrlc wollen mehrere hier gesehen haben. Offenbar wird jetzt in
den höchsten Regionen, zwischen Staat und Kirche intriguirt. Der weibliche Einfluß
steht ans Seiten der Kirche. Die Erzählung der Ereignisse in Graz, welche die letzte
Nummer der Grenzboten brachte, war durchaus vollständig und wahr. Hinzuzufügen
ist nur noch, was Privatbricfe Hieher meldeten, daß man die Nacht nach jenem bedeu¬
tungsvollen Begräbniß in Graz Insulten des bischöflichen Palastes fürchtete und diesen
zur Vorsicht von zwei Compagnien Infanterie besetzen ließ, jedoch mit der strengen Weisung
nicht scharf zu laden. Hoffentlich ist es eine Uebertreibung, wenn gleichzeitig hinzugesetzt
wird, der Bischof habe die Offiziere im Gegentheil aufgcfodcrt scharf zu laden (was
nicht geschah). Daß aber solche Dinge einem Kirchenhirten in den Mund gelegt werden,
ist an und für sich schon ein bedeutsames Symptom. Abends sollen sich in der That
Volksgruppen haben sehen lassen, das Militär erklärte ihnen aber, zu welchem Zwecke
es Hieher postirt wäre und redeten den Leuten zu, sich ruhig zu verhalten. Dabei
zz. blieb es auch und Soldaten und Bürger verkehrten ruhig miteinander.




Druckfehler. In der Correspoiideiiz aus Prag im vorigen Hefte ist in der ersten Zeile den statt
dem zu lesen. Ferner Platz statt Platz, p <U >--," ü I v statt ivlvmöl,.-.




Mit dein I. Januar R8A8 wird der ^1". Jahrgang dieser
Zeitschrift beginnen. Da wir denselben nur auf festes Ver¬
langen abgeben, so ersuchen wir die Bestellungen den betref¬
fenden Buchhandlungen oder Postämtern einzusenden, damit
wir die Stärke der Auflage danach bestimmen können.
Die Werlcigshandlung.




Verlag von Fr. Ludw. Herbig. Redacteur: I. Kurandi.
Druck von Friedrich Anorü.

wegkommt. Da gibt eS Rom, Capitel (!), Tiberstadt u. s. f. — „Dorf und Stadt"
von Birch-Pfeiffer, nach Auerbach, wie der Theaterzettel gesagt hat, konnte nicht
wiederholt werden nach den ersten Aufführungen, da Madame Haitzinger unpäßlich war.
Sie sehen, Birch-Pfeiffer und Otto Prechtlcr stehen bei uns hoch in Gnaden. Die
nächste Neuigkeit ist ein Stück von Calderon; damit wären wir einverstanden, wenn
nicht ein niht nachkäme: bearbeitet von Franz von Braunau, der uns seit längerer
Zeit in guter Erinnerung ist und sich würdig an Otto Prcchtlcr anschließt. Das Burg-
theater liebt gewiß den vierblättrigen Klee, denn ein altes Schanerstück von Kotzebue
wird anch vorbereitet. Man sagt jetzt allgemein, daß das Burgtheater eine Titelerhv-
hung erhalten werde und zwar: „K. K. Rumpelkammer der deutschen Literatur.
"

Im Kärnthnerthvrtheater hat „Martha von Flottow Furore gemacht. Einzelne
gute komische Nummern und ein ganz vorzügliches Textbuch haben ihm zu diesem Suc-
ceß verholfen. Wo er jedoch ernst werden null, verfällt er in Reminiscenzen, Gedchnt-
heit und Flachheit. Im ersten und zweiten Acte, wo das eigentlich komische Element
vorwaltet, sind aber auch einzelne, ganz originelle überraschende Sachen zu finden. Flot¬
tow hat ein entschiedenes Talent zur komischen Oper. Doch ist anch für diese an Rou¬
laden und Fiorituren viel zu viel vorhanden. Die Darstellung ist vorzüglich. Die
Oper wurde für die hiesigen Sänger geschrieben.

Das Carlstheatcr, durch welches sich Herr Director Carl unsterblich machen will,
soll nächster Tage eröffnet werden. Die Fa«,:abc ist in Bezug auf Geschmacklosigkeit ein
würdiges Seitenstück zu der in der Nähe stehenden neuen Johanniskirche. Das Innere
soll von überraschendem Effect sein. Carl hat sich — wie erzählt wird — unter andern
allegorische Figuren an der Fa^abe hinstellen lassen, und prangt als „unsterblicher Stabcrl."

Banernfeld bat ein neues Lustspiel vollendet, welches den bedeutungsvollen Titel
„Götzendienst" führt. —

Die clcricalcn und anticlericalen Ereignisse in Steyermark bilden noch immer das
Gespräch aller Kreise, zumal da der Gouverneur Graf Wickenbnrg sich hier befindet und
auch den Bischof Zcngcrlc wollen mehrere hier gesehen haben. Offenbar wird jetzt in
den höchsten Regionen, zwischen Staat und Kirche intriguirt. Der weibliche Einfluß
steht ans Seiten der Kirche. Die Erzählung der Ereignisse in Graz, welche die letzte
Nummer der Grenzboten brachte, war durchaus vollständig und wahr. Hinzuzufügen
ist nur noch, was Privatbricfe Hieher meldeten, daß man die Nacht nach jenem bedeu¬
tungsvollen Begräbniß in Graz Insulten des bischöflichen Palastes fürchtete und diesen
zur Vorsicht von zwei Compagnien Infanterie besetzen ließ, jedoch mit der strengen Weisung
nicht scharf zu laden. Hoffentlich ist es eine Uebertreibung, wenn gleichzeitig hinzugesetzt
wird, der Bischof habe die Offiziere im Gegentheil aufgcfodcrt scharf zu laden (was
nicht geschah). Daß aber solche Dinge einem Kirchenhirten in den Mund gelegt werden,
ist an und für sich schon ein bedeutsames Symptom. Abends sollen sich in der That
Volksgruppen haben sehen lassen, das Militär erklärte ihnen aber, zu welchem Zwecke
es Hieher postirt wäre und redeten den Leuten zu, sich ruhig zu verhalten. Dabei
zz. blieb es auch und Soldaten und Bürger verkehrten ruhig miteinander.




Druckfehler. In der Correspoiideiiz aus Prag im vorigen Hefte ist in der ersten Zeile den statt
dem zu lesen. Ferner Platz statt Platz, p <U >--,» ü I v statt ivlvmöl,.-.




Mit dein I. Januar R8A8 wird der ^1». Jahrgang dieser
Zeitschrift beginnen. Da wir denselben nur auf festes Ver¬
langen abgeben, so ersuchen wir die Bestellungen den betref¬
fenden Buchhandlungen oder Postämtern einzusenden, damit
wir die Stärke der Auflage danach bestimmen können.
Die Werlcigshandlung.




Verlag von Fr. Ludw. Herbig. Redacteur: I. Kurandi.
Druck von Friedrich Anorü.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/460>, abgerufen am 03.07.2024.