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Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. IV. Band.

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Den Auszug schrieb er offenbar in der Absicht, daß derselbe be¬
wahrt und einstiger Mittheilung zugewiesen würde. Er schrieb ihn
am Abende seines Lebens, mit Wahl und Aussonderung, mit reifem
Urtheil und geübtem Takte, mit der scheulvsen Keckheit, die er bei ge¬
wissen Umständen, ungeachtet sonstiger Zagheit, auch im wirklichen Le¬
ben darzuthun pflegte. Wir erachten es daher ganz im Sinne des nun
schon seit vierzehn Jahren im Grabe Ruhenden, wenn wir'die paar
Bruchstücke jenes Auszugs, die ein glückliches Ungefähr uns zugeführt,
einem größern Kreise von Lesern mittheilen, der dieselben nur als ein
angenehmes und werthes Geschenk empfangen wird. Die Einsicht in
den Menschen Gentz, in das Werden und Treiben einer solchen Per¬
sönlichkeit, wird in jedem Fall dadurch gewinnen, durch die Einsicht
Der Einsender. aber auch die Billigkeit des Urtheils.




Erstes Br,lchstück.
1800 (Berlin).

Am 14. April wird "eine angenehme Ueberraschung" genannt, daß
mir der Ji denälteste Hirsch für Verfertigung ich weiß nicht welcher
Vorstellung -- 50 Thaler brachte.

In den letzten Tagen des April. Reise zur Gräfin Dönhoff
in Angermünde.

Am 28. Mai. Durch Baron Krüdener eine mit (kleinen)
Brillanten besetzte Uhr vom Kaiser von Rußland zum Geschenk er¬
halten.

I. Juni. Durch Garlicke ein Schreiben von Lord Grenville,
nebst einem Geschenk von 500 Pf. Sterling -- das erste dieser Art!
-- erhalten.

7. Juni. "Den angenehmen Besuch eines meiner liebsten Freunde,
des jungen (Adam) Müller aus Göttingen gehabt."

6. Juli. Reise zum Marquis Lucchesini nach Meseritz. Aufent¬
halt dort bis zum 10.

25. Juli. Erste sehr nahe Idee einer Reise nach Wien mit Pro¬
fessor Hirt!

29. Juli. Die Bekanntschaft mit Madame d'Escars rechnete ich
damals "unter die schönsten Begebenheiten dieses Jahres!"

Am Ende des Jahres große Geldverlegenheit. Von Garlicke
100 Pf. Sterling erhalten, und mit Lord Carysfort unterhandelt-


Den Auszug schrieb er offenbar in der Absicht, daß derselbe be¬
wahrt und einstiger Mittheilung zugewiesen würde. Er schrieb ihn
am Abende seines Lebens, mit Wahl und Aussonderung, mit reifem
Urtheil und geübtem Takte, mit der scheulvsen Keckheit, die er bei ge¬
wissen Umständen, ungeachtet sonstiger Zagheit, auch im wirklichen Le¬
ben darzuthun pflegte. Wir erachten es daher ganz im Sinne des nun
schon seit vierzehn Jahren im Grabe Ruhenden, wenn wir'die paar
Bruchstücke jenes Auszugs, die ein glückliches Ungefähr uns zugeführt,
einem größern Kreise von Lesern mittheilen, der dieselben nur als ein
angenehmes und werthes Geschenk empfangen wird. Die Einsicht in
den Menschen Gentz, in das Werden und Treiben einer solchen Per¬
sönlichkeit, wird in jedem Fall dadurch gewinnen, durch die Einsicht
Der Einsender. aber auch die Billigkeit des Urtheils.




Erstes Br,lchstück.
1800 (Berlin).

Am 14. April wird „eine angenehme Ueberraschung" genannt, daß
mir der Ji denälteste Hirsch für Verfertigung ich weiß nicht welcher
Vorstellung — 50 Thaler brachte.

In den letzten Tagen des April. Reise zur Gräfin Dönhoff
in Angermünde.

Am 28. Mai. Durch Baron Krüdener eine mit (kleinen)
Brillanten besetzte Uhr vom Kaiser von Rußland zum Geschenk er¬
halten.

I. Juni. Durch Garlicke ein Schreiben von Lord Grenville,
nebst einem Geschenk von 500 Pf. Sterling — das erste dieser Art!
— erhalten.

7. Juni. „Den angenehmen Besuch eines meiner liebsten Freunde,
des jungen (Adam) Müller aus Göttingen gehabt."

6. Juli. Reise zum Marquis Lucchesini nach Meseritz. Aufent¬
halt dort bis zum 10.

25. Juli. Erste sehr nahe Idee einer Reise nach Wien mit Pro¬
fessor Hirt!

29. Juli. Die Bekanntschaft mit Madame d'Escars rechnete ich
damals „unter die schönsten Begebenheiten dieses Jahres!"

Am Ende des Jahres große Geldverlegenheit. Von Garlicke
100 Pf. Sterling erhalten, und mit Lord Carysfort unterhandelt-


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[0100] Den Auszug schrieb er offenbar in der Absicht, daß derselbe be¬ wahrt und einstiger Mittheilung zugewiesen würde. Er schrieb ihn am Abende seines Lebens, mit Wahl und Aussonderung, mit reifem Urtheil und geübtem Takte, mit der scheulvsen Keckheit, die er bei ge¬ wissen Umständen, ungeachtet sonstiger Zagheit, auch im wirklichen Le¬ ben darzuthun pflegte. Wir erachten es daher ganz im Sinne des nun schon seit vierzehn Jahren im Grabe Ruhenden, wenn wir'die paar Bruchstücke jenes Auszugs, die ein glückliches Ungefähr uns zugeführt, einem größern Kreise von Lesern mittheilen, der dieselben nur als ein angenehmes und werthes Geschenk empfangen wird. Die Einsicht in den Menschen Gentz, in das Werden und Treiben einer solchen Per¬ sönlichkeit, wird in jedem Fall dadurch gewinnen, durch die Einsicht Der Einsender. aber auch die Billigkeit des Urtheils. Erstes Br,lchstück. 1800 (Berlin). Am 14. April wird „eine angenehme Ueberraschung" genannt, daß mir der Ji denälteste Hirsch für Verfertigung ich weiß nicht welcher Vorstellung — 50 Thaler brachte. In den letzten Tagen des April. Reise zur Gräfin Dönhoff in Angermünde. Am 28. Mai. Durch Baron Krüdener eine mit (kleinen) Brillanten besetzte Uhr vom Kaiser von Rußland zum Geschenk er¬ halten. I. Juni. Durch Garlicke ein Schreiben von Lord Grenville, nebst einem Geschenk von 500 Pf. Sterling — das erste dieser Art! — erhalten. 7. Juni. „Den angenehmen Besuch eines meiner liebsten Freunde, des jungen (Adam) Müller aus Göttingen gehabt." 6. Juli. Reise zum Marquis Lucchesini nach Meseritz. Aufent¬ halt dort bis zum 10. 25. Juli. Erste sehr nahe Idee einer Reise nach Wien mit Pro¬ fessor Hirt! 29. Juli. Die Bekanntschaft mit Madame d'Escars rechnete ich damals „unter die schönsten Begebenheiten dieses Jahres!" Am Ende des Jahres große Geldverlegenheit. Von Garlicke 100 Pf. Sterling erhalten, und mit Lord Carysfort unterhandelt-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341550_365123/100>, abgerufen am 05.12.2024.