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Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester.

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IV.
Aus Jena und Halle.*)
I
Aufklärung.
Pfui, so unter freiem Himmel mit der Pfeife da zu sitzen
Vor der Tass im langen Kragen, -- und nun gar mit rothen Mützen!.....
Von dem Baume der Erkenntniß haben wir gekostet fein:
Weg die alten deutschen Röcke! Laßt uns "Schürzen! Schürzen!"
schrei'n!

2.
Der Halle'sche Bursch und das Loch in der Mütze.
Wir als Philosophen hult'gar der Romantik nur verstohlen.
Reisen mit der Post nach Jena, Landesvater uns zu holen.

S.
Inllex sctiolitrum.
Theurer Stammbaum alles Wissens! Wie verheißest Du, mein Bester,
Schöne ordnungsvolle Tage und ein ruhiges Semester!
Alles sollen wir erfahren, selbst von Engeln und von Teufeln,
Zwischen Zwein und zwischen Dreien wird man täglich Gott bezwei¬
feln.
Alles hat hier seine Stunde, selber Glaube, Liebe, Hoffen,
Endlich steht um acht bei Tholuck noch zum Thee der Himmel offen.

4.
H inrichs.
Die Censur ist für den Fortschritt! Seht, sie produciret schon
Aus dem liberalen Vater den conservativen Sohn.

5.
Schreier's Affentheater.
Thaten thun sie, diese Affen, die von Menschen wohl geschehe",
Doch von unvcrnünft'gen Thieren noch kein Sterblicher gesehen.
Also kündet euch der Zettel. Wahrlich, ernsthaft ist die Zeit.
Glauben sie an Gott, die Guten? Oder an Unsterblichkeit?
O noch mehr; gescheitelt tragen sie die frommen blonden Haare,
Alte Nonnen können keuscher nicht verbringen ihre Jahre.

Dn

*) Verspätet.
13"
IV.
Aus Jena und Halle.*)
I
Aufklärung.
Pfui, so unter freiem Himmel mit der Pfeife da zu sitzen
Vor der Tass im langen Kragen, — und nun gar mit rothen Mützen!.....
Von dem Baume der Erkenntniß haben wir gekostet fein:
Weg die alten deutschen Röcke! Laßt uns „Schürzen! Schürzen!"
schrei'n!

2.
Der Halle'sche Bursch und das Loch in der Mütze.
Wir als Philosophen hult'gar der Romantik nur verstohlen.
Reisen mit der Post nach Jena, Landesvater uns zu holen.

S.
Inllex sctiolitrum.
Theurer Stammbaum alles Wissens! Wie verheißest Du, mein Bester,
Schöne ordnungsvolle Tage und ein ruhiges Semester!
Alles sollen wir erfahren, selbst von Engeln und von Teufeln,
Zwischen Zwein und zwischen Dreien wird man täglich Gott bezwei¬
feln.
Alles hat hier seine Stunde, selber Glaube, Liebe, Hoffen,
Endlich steht um acht bei Tholuck noch zum Thee der Himmel offen.

4.
H inrichs.
Die Censur ist für den Fortschritt! Seht, sie produciret schon
Aus dem liberalen Vater den conservativen Sohn.

5.
Schreier's Affentheater.
Thaten thun sie, diese Affen, die von Menschen wohl geschehe»,
Doch von unvcrnünft'gen Thieren noch kein Sterblicher gesehen.
Also kündet euch der Zettel. Wahrlich, ernsthaft ist die Zeit.
Glauben sie an Gott, die Guten? Oder an Unsterblichkeit?
O noch mehr; gescheitelt tragen sie die frommen blonden Haare,
Alte Nonnen können keuscher nicht verbringen ihre Jahre.

Dn

*) Verspätet.
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[0101] IV. Aus Jena und Halle.*) I Aufklärung. Pfui, so unter freiem Himmel mit der Pfeife da zu sitzen Vor der Tass im langen Kragen, — und nun gar mit rothen Mützen!..... Von dem Baume der Erkenntniß haben wir gekostet fein: Weg die alten deutschen Röcke! Laßt uns „Schürzen! Schürzen!" schrei'n! 2. Der Halle'sche Bursch und das Loch in der Mütze. Wir als Philosophen hult'gar der Romantik nur verstohlen. Reisen mit der Post nach Jena, Landesvater uns zu holen. S. Inllex sctiolitrum. Theurer Stammbaum alles Wissens! Wie verheißest Du, mein Bester, Schöne ordnungsvolle Tage und ein ruhiges Semester! Alles sollen wir erfahren, selbst von Engeln und von Teufeln, Zwischen Zwein und zwischen Dreien wird man täglich Gott bezwei¬ feln. Alles hat hier seine Stunde, selber Glaube, Liebe, Hoffen, Endlich steht um acht bei Tholuck noch zum Thee der Himmel offen. 4. H inrichs. Die Censur ist für den Fortschritt! Seht, sie produciret schon Aus dem liberalen Vater den conservativen Sohn. 5. Schreier's Affentheater. Thaten thun sie, diese Affen, die von Menschen wohl geschehe», Doch von unvcrnünft'gen Thieren noch kein Sterblicher gesehen. Also kündet euch der Zettel. Wahrlich, ernsthaft ist die Zeit. Glauben sie an Gott, die Guten? Oder an Unsterblichkeit? O noch mehr; gescheitelt tragen sie die frommen blonden Haare, Alte Nonnen können keuscher nicht verbringen ihre Jahre. Dn *) Verspätet. 13»

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341548_269416/101>, abgerufen am 05.02.2025.