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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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An den Redakteur der Grenzboten.

Hochgeehrter Herr!

Diuftc ich Sie ersuchen, bcikommcndcr Aufforderung Im Interesse der deutschen Wis¬
senschaft eine Stelle in Ihrem gcschäglm und verdienstvollen Blatte gönnen zu wollen?


Mir der ausgezeichnetsten Hochachtung :e.
v,'. Firmcnich.
Aufforderung.

Zur Vervollständigung des deutschen NationalwcrkeS: "Germaniens Völker-
siimmen" fehlen noch die flau ändischen Mundarten. Wir richten deshalb in
diesen vermittelnden Blättern an die mit diesen Mundarten vertrauten Gelehrten
und überhaupt Befähigten die höfliche und dringende Bitte, uns gütigst im Inte¬
resse der Wissenschaft und Sprachforschung einige Dichtungen, Lieder oder Sagen,
Volksmärchen, Legenden, Erzählungen aun dem Munde des Volkes u> s. w. auf
dem Wege des Buchhandels zukommen lassen zu wollen, da es zur Förderung
deS germanischen Sprachstudiums höchst wünschenswert!) sein dürfte, daß die Mund¬
arten einer uns Deutschen so cngverwandtcn Nation in dem Werke auch würdig
vertreten seien. Mundartliche Sprichwörter werden auch sehr willkommen sein.
Eigenthümliche.und.weniger verständliche Ausdrücke ersuchen wir durch hochdeutsche,
lateinische oder französische Wörter unter dem Terte erklären zu' wollen. Bis jetzt
sind bereits 205 tanto-germanische Mundarten gesammelt und vertreten. Das Werk
erfreut sich der Theilnahme und Förderung der um das germanische Sprachstudium
hochverdientesten Männer. Möge unser Gesuch zu Nutz und Frommen dieser den
Deutschen und Flamändern gemeinsamen Wissenschaft berücksichtigt werdcnl Die
verehrlichen flamändischen Blätter werden höflichst ersucht, diese Zeilen gütigst auf"
nehmen zu wollen.


,, Dr, Firmenich.


Druck und Verlag des deutschen DeelagScomptoirS l" Brüssel.
An den Redakteur der Grenzboten.

Hochgeehrter Herr!

Diuftc ich Sie ersuchen, bcikommcndcr Aufforderung Im Interesse der deutschen Wis¬
senschaft eine Stelle in Ihrem gcschäglm und verdienstvollen Blatte gönnen zu wollen?


Mir der ausgezeichnetsten Hochachtung :e.
v,'. Firmcnich.
Aufforderung.

Zur Vervollständigung des deutschen NationalwcrkeS: «Germaniens Völker-
siimmen" fehlen noch die flau ändischen Mundarten. Wir richten deshalb in
diesen vermittelnden Blättern an die mit diesen Mundarten vertrauten Gelehrten
und überhaupt Befähigten die höfliche und dringende Bitte, uns gütigst im Inte¬
resse der Wissenschaft und Sprachforschung einige Dichtungen, Lieder oder Sagen,
Volksmärchen, Legenden, Erzählungen aun dem Munde des Volkes u> s. w. auf
dem Wege des Buchhandels zukommen lassen zu wollen, da es zur Förderung
deS germanischen Sprachstudiums höchst wünschenswert!) sein dürfte, daß die Mund¬
arten einer uns Deutschen so cngverwandtcn Nation in dem Werke auch würdig
vertreten seien. Mundartliche Sprichwörter werden auch sehr willkommen sein.
Eigenthümliche.und.weniger verständliche Ausdrücke ersuchen wir durch hochdeutsche,
lateinische oder französische Wörter unter dem Terte erklären zu' wollen. Bis jetzt
sind bereits 205 tanto-germanische Mundarten gesammelt und vertreten. Das Werk
erfreut sich der Theilnahme und Förderung der um das germanische Sprachstudium
hochverdientesten Männer. Möge unser Gesuch zu Nutz und Frommen dieser den
Deutschen und Flamändern gemeinsamen Wissenschaft berücksichtigt werdcnl Die
verehrlichen flamändischen Blätter werden höflichst ersucht, diese Zeilen gütigst auf»
nehmen zu wollen.


,, Dr, Firmenich.


Druck und Verlag des deutschen DeelagScomptoirS l» Brüssel.
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[0610] An den Redakteur der Grenzboten. Hochgeehrter Herr! Diuftc ich Sie ersuchen, bcikommcndcr Aufforderung Im Interesse der deutschen Wis¬ senschaft eine Stelle in Ihrem gcschäglm und verdienstvollen Blatte gönnen zu wollen? Mir der ausgezeichnetsten Hochachtung :e. v,'. Firmcnich. Aufforderung. Zur Vervollständigung des deutschen NationalwcrkeS: «Germaniens Völker- siimmen" fehlen noch die flau ändischen Mundarten. Wir richten deshalb in diesen vermittelnden Blättern an die mit diesen Mundarten vertrauten Gelehrten und überhaupt Befähigten die höfliche und dringende Bitte, uns gütigst im Inte¬ resse der Wissenschaft und Sprachforschung einige Dichtungen, Lieder oder Sagen, Volksmärchen, Legenden, Erzählungen aun dem Munde des Volkes u> s. w. auf dem Wege des Buchhandels zukommen lassen zu wollen, da es zur Förderung deS germanischen Sprachstudiums höchst wünschenswert!) sein dürfte, daß die Mund¬ arten einer uns Deutschen so cngverwandtcn Nation in dem Werke auch würdig vertreten seien. Mundartliche Sprichwörter werden auch sehr willkommen sein. Eigenthümliche.und.weniger verständliche Ausdrücke ersuchen wir durch hochdeutsche, lateinische oder französische Wörter unter dem Terte erklären zu' wollen. Bis jetzt sind bereits 205 tanto-germanische Mundarten gesammelt und vertreten. Das Werk erfreut sich der Theilnahme und Förderung der um das germanische Sprachstudium hochverdientesten Männer. Möge unser Gesuch zu Nutz und Frommen dieser den Deutschen und Flamändern gemeinsamen Wissenschaft berücksichtigt werdcnl Die verehrlichen flamändischen Blätter werden höflichst ersucht, diese Zeilen gütigst auf» nehmen zu wollen. ,, Dr, Firmenich. Druck und Verlag des deutschen DeelagScomptoirS l» Brüssel.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/610>, abgerufen am 27.06.2024.