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Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841.

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Gange des französischen Dialoges in allen Details zu folgen vermögen? Mancher
denkt im Stillen, sein Nachbar verstehe es besser, und sobald der Eine aus
Mißverständniß lacht, lacht eine ganze Reihe mit, denn Jeder fürchtet, wenn
er nicht lache, seine Unkenntniß zu verrathen. So erschallt zuweilen von
den Gallerien ein unbändiger Lachchor, während man aus Parterre und
Logen verwundert hinausschaut, um die Ursache zu ergründen. Wir Deut¬
schen sind doch im Grunde recht drollige Käutze.



Die Aachener Zeitung.

Wie kömmt es, daß man die Aachener Zeitung in Belgien gar nicht
zu Gesichte bekömmt? Aachen ist unter allen deutschen Städten die nächste
Nachbarin Belgiens, vielfache Beziehungen kreuzen sich hier. Wie kömmt
es, daß das öffentliche Organ dieser Stadt von uns unberücksichtigt bleibt?
Die Aachener Zeitung gehört zu den bessern Journalen Deutschlands. Die
Redaktion ist in den Händen des tüchtigen Louis Lar, eines Schriftstellers,
der durch eine elegante und leichte Darstellung, durch einen geübten
praktischen Blick, sowie durch eine gesunde Auffassung der Zustände, eine
nicht unbedeutende Stellung unter den deutschen Publicisten einnimmt. Der
Sohn des Verlegers, der junge trefflich unterrichtete Referendar Mayer un¬
terstützt ihn bei der Redaktion. Man muß, wenn man gerecht sein will,
dieser Zeitung das Zugeständniß machen, daß sie nicht nur alle Nachrichten,
namentlich die Belgien und das Rheinland betreffenden, mit möglichster
Schnelle bringt, sondern auch daß ihre raisonirenden Artikel eine Mischung von
Schärfe und Ruhe besitzen, die in der deutschen Journalistik nicht alltäglich
ist. Wir wünschten, daß manches, was über die Zustände Belgiens in
diesem Journale ausgesprochen wird, sowohl diesseits als jenseits der Grenze
Berücksichtigung fände, und eben deßhalb wünschen wir auch, daß die bel¬
gische Presse und Lesevereine diese Zeitung in den Kreis ihrer Aufmerksam¬
keit ziehen mögen.



Druck und Verlag des deutschen Verlagscomptoirs in Brüssel.

Gange des französischen Dialoges in allen Details zu folgen vermögen? Mancher
denkt im Stillen, sein Nachbar verstehe es besser, und sobald der Eine aus
Mißverständniß lacht, lacht eine ganze Reihe mit, denn Jeder fürchtet, wenn
er nicht lache, seine Unkenntniß zu verrathen. So erschallt zuweilen von
den Gallerien ein unbändiger Lachchor, während man aus Parterre und
Logen verwundert hinausschaut, um die Ursache zu ergründen. Wir Deut¬
schen sind doch im Grunde recht drollige Käutze.



Die Aachener Zeitung.

Wie kömmt es, daß man die Aachener Zeitung in Belgien gar nicht
zu Gesichte bekömmt? Aachen ist unter allen deutschen Städten die nächste
Nachbarin Belgiens, vielfache Beziehungen kreuzen sich hier. Wie kömmt
es, daß das öffentliche Organ dieser Stadt von uns unberücksichtigt bleibt?
Die Aachener Zeitung gehört zu den bessern Journalen Deutschlands. Die
Redaktion ist in den Händen des tüchtigen Louis Lar, eines Schriftstellers,
der durch eine elegante und leichte Darstellung, durch einen geübten
praktischen Blick, sowie durch eine gesunde Auffassung der Zustände, eine
nicht unbedeutende Stellung unter den deutschen Publicisten einnimmt. Der
Sohn des Verlegers, der junge trefflich unterrichtete Referendar Mayer un¬
terstützt ihn bei der Redaktion. Man muß, wenn man gerecht sein will,
dieser Zeitung das Zugeständniß machen, daß sie nicht nur alle Nachrichten,
namentlich die Belgien und das Rheinland betreffenden, mit möglichster
Schnelle bringt, sondern auch daß ihre raisonirenden Artikel eine Mischung von
Schärfe und Ruhe besitzen, die in der deutschen Journalistik nicht alltäglich
ist. Wir wünschten, daß manches, was über die Zustände Belgiens in
diesem Journale ausgesprochen wird, sowohl diesseits als jenseits der Grenze
Berücksichtigung fände, und eben deßhalb wünschen wir auch, daß die bel¬
gische Presse und Lesevereine diese Zeitung in den Kreis ihrer Aufmerksam¬
keit ziehen mögen.



Druck und Verlag des deutschen Verlagscomptoirs in Brüssel.

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[280/0288] Gange des französischen Dialoges in allen Details zu folgen vermögen? Mancher denkt im Stillen, sein Nachbar verstehe es besser, und sobald der Eine aus Mißverständniß lacht, lacht eine ganze Reihe mit, denn Jeder fürchtet, wenn er nicht lache, seine Unkenntniß zu verrathen. So erschallt zuweilen von den Gallerien ein unbändiger Lachchor, während man aus Parterre und Logen verwundert hinausschaut, um die Ursache zu ergründen. Wir Deut¬ schen sind doch im Grunde recht drollige Käutze. Die Aachener Zeitung. Wie kömmt es, daß man die Aachener Zeitung in Belgien gar nicht zu Gesichte bekömmt? Aachen ist unter allen deutschen Städten die nächste Nachbarin Belgiens, vielfache Beziehungen kreuzen sich hier. Wie kömmt es, daß das öffentliche Organ dieser Stadt von uns unberücksichtigt bleibt? Die Aachener Zeitung gehört zu den bessern Journalen Deutschlands. Die Redaktion ist in den Händen des tüchtigen Louis Lar, eines Schriftstellers, der durch eine elegante und leichte Darstellung, durch einen geübten praktischen Blick, sowie durch eine gesunde Auffassung der Zustände, eine nicht unbedeutende Stellung unter den deutschen Publicisten einnimmt. Der Sohn des Verlegers, der junge trefflich unterrichtete Referendar Mayer un¬ terstützt ihn bei der Redaktion. Man muß, wenn man gerecht sein will, dieser Zeitung das Zugeständniß machen, daß sie nicht nur alle Nachrichten, namentlich die Belgien und das Rheinland betreffenden, mit möglichster Schnelle bringt, sondern auch daß ihre raisonirenden Artikel eine Mischung von Schärfe und Ruhe besitzen, die in der deutschen Journalistik nicht alltäglich ist. Wir wünschten, daß manches, was über die Zustände Belgiens in diesem Journale ausgesprochen wird, sowohl diesseits als jenseits der Grenze Berücksichtigung fände, und eben deßhalb wünschen wir auch, daß die bel¬ gische Presse und Lesevereine diese Zeitung in den Kreis ihrer Aufmerksam¬ keit ziehen mögen. Druck und Verlag des deutschen Verlagscomptoirs in Brüssel.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_179382_282158/288>, abgerufen am 21.11.2024.