Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Erbschleicher.
Therese. Thun Sies!
Sternberg. Justine ist -- versprochen.
Therese. Das kam sehr langsam. Stern-
berg -- fast hätt' ich Lust, meinem Bräutigam
zu gefallen.
(Hört kommen) Da ist er!
Zwölfter Auftritt.
Justine. Nachher Gerhard. Vorige.
Justine (halblaut.) Nein, ich bins. Ich
hielt es für rathsam, ihn anzumelden.
Gerhard (im Eintreten.) Ach, nehmen Sies
doch ja nicht übel, meine Schönen --
(Setzt seinen
Stock verstohlen in die Ecke.)
Therese. Es ist nur noch Eine Schöne da,
Papachen.
Gerhard (näher kommend.) Wo ist denn die
Frau Mama geblieben?
Sternberg (spricht indessen heimlich mit Justinen.)
Therese. Bin ich Ihnen nicht genug, Pa-
pachen?
Gerhard. Gehorsamer Diener!
Therese. Ich wenigstens (mit einem Seiten[-]
blick auf Sternberg)
vermiße Niemanden.
D 4
Die Erbſchleicher.
Thereſe. Thun Sies!
Sternberg. Juſtine iſt — verſprochen.
Thereſe. Das kam ſehr langſam. Stern-
berg — faſt haͤtt’ ich Luſt, meinem Braͤutigam
zu gefallen.
(Hört kommen) Da iſt er!
Zwoͤlfter Auftritt.
Juſtine. Nachher Gerhard. Vorige.
Juſtine (halblaut.) Nein, ich bins. Ich
hielt es fuͤr rathſam, ihn anzumelden.
Gerhard (im Eintreten.) Ach, nehmen Sies
doch ja nicht uͤbel, meine Schoͤnen —
(Setzt ſeinen
Stock verſtohlen in die Ecke.)
Thereſe. Es iſt nur noch Eine Schoͤne da,
Papachen.
Gerhard (näher kommend.) Wo iſt denn die
Frau Mama geblieben?
Sternberg (ſpricht indeſſen heimlich mit Juſtinen.)
Thereſe. Bin ich Ihnen nicht genug, Pa-
pachen?
Gerhard. Gehorſamer Diener!
Thereſe. Ich wenigſtens (mit einem Seiten[-]
blick auf Sternberg)
vermiße Niemanden.
D 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0061" n="55"/>
          <fw place="top" type="header">Die Erb&#x017F;chleicher.</fw><lb/>
          <sp who="#THE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">There&#x017F;e.</hi> </speaker>
            <p>Thun Sies!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#STE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Sternberg.</hi> </speaker>
            <p>Ju&#x017F;tine i&#x017F;t &#x2014; ver&#x017F;prochen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#THE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">There&#x017F;e.</hi> </speaker>
            <p>Das kam &#x017F;ehr lang&#x017F;am. Stern-<lb/>
berg &#x2014; fa&#x017F;t ha&#x0364;tt&#x2019; ich Lu&#x017F;t, meinem Bra&#x0364;utigam<lb/>
zu <hi rendition="#g">gefallen</hi>.</p>
            <stage>(Hört kommen)</stage>
            <p>Da i&#x017F;t er!</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zwo&#x0364;lfter Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#c">Ju&#x017F;tine. Nachher Gerhard. Vorige.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine</hi> </speaker>
            <stage>(halblaut.)</stage>
            <p>Nein, <hi rendition="#g">ich</hi> bins. Ich<lb/>
hielt es fu&#x0364;r rath&#x017F;am, ihn anzumelden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard</hi> </speaker>
            <stage>(im Eintreten.)</stage>
            <p>Ach, nehmen Sies<lb/>
doch ja nicht u&#x0364;bel, meine Scho&#x0364;nen &#x2014;</p>
            <stage>(Setzt &#x017F;einen<lb/>
Stock ver&#x017F;tohlen in die Ecke.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#THE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">There&#x017F;e.</hi> </speaker>
            <p>Es i&#x017F;t nur noch Eine Scho&#x0364;ne da,<lb/>
Papachen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard</hi> </speaker>
            <stage>(näher kommend.)</stage>
            <p>Wo i&#x017F;t denn die<lb/>
Frau Mama geblieben?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#STE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Sternberg</hi> </speaker>
            <stage>(&#x017F;pricht inde&#x017F;&#x017F;en heimlich mit Ju&#x017F;tinen.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#THE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">There&#x017F;e.</hi> </speaker>
            <p>Bin <hi rendition="#g">ich</hi> Ihnen nicht genug, Pa-<lb/>
pachen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard.</hi> </speaker>
            <p>Gehor&#x017F;amer Diener!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#THE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">There&#x017F;e.</hi> </speaker>
            <p>Ich wenig&#x017F;tens</p>
            <stage>(mit einem Seiten<supplied>-</supplied><lb/>
blick auf Sternberg)</stage>
            <p>vermiße Niemanden.</p>
          </sp><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">D 4</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0061] Die Erbſchleicher. Thereſe. Thun Sies! Sternberg. Juſtine iſt — verſprochen. Thereſe. Das kam ſehr langſam. Stern- berg — faſt haͤtt’ ich Luſt, meinem Braͤutigam zu gefallen. (Hört kommen) Da iſt er! Zwoͤlfter Auftritt. Juſtine. Nachher Gerhard. Vorige. Juſtine (halblaut.) Nein, ich bins. Ich hielt es fuͤr rathſam, ihn anzumelden. Gerhard (im Eintreten.) Ach, nehmen Sies doch ja nicht uͤbel, meine Schoͤnen — (Setzt ſeinen Stock verſtohlen in die Ecke.) Thereſe. Es iſt nur noch Eine Schoͤne da, Papachen. Gerhard (näher kommend.) Wo iſt denn die Frau Mama geblieben? Sternberg (ſpricht indeſſen heimlich mit Juſtinen.) Thereſe. Bin ich Ihnen nicht genug, Pa- pachen? Gerhard. Gehorſamer Diener! Thereſe. Ich wenigſtens (mit einem Seiten- blick auf Sternberg) vermiße Niemanden. D 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/61
Zitationshilfe: Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/61>, abgerufen am 21.11.2024.