Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789.Die Erbschleicher. in eben der Absicht angekommen -- und wolleneinander nicht gekannt haben? -- (Klopft ihm auf die Schultet.) Wahren Sie Ihre Schatulle, Herr Gerhard! Es sind Betrüger! (Ab.) Sechster Auftritt. Gerhard allein. Betrüger? -- Sie haben ja Beide ihren Taufschein bey sich! -- Betrüger. -- Die Weiber übertreiben alles. -- Aber ein kluger Mann verachtet auch den Rath eines jungen Mäd- chens nicht. -- Ich will bald dahinter kommen -- ich will ihnen Fallen, Schlingen legen, de- ren sie sich nicht vermuthen sollen -- (Horcht.) Still! sie sinds! -- In dem Kabinetchen hab' ich schon manche Entdeckung gemacht -- (Schleicht auf den Zähen ins Kabinet.) Vielleicht -- viel- leicht -- Siebenter Auftritt. Wittwe Ungewitter. Weinhold. W. Ungew. ([in]dem sie die Thür öffnet, halblaut.) Sehn Sie ihn schleichen? Die Erbſchleicher. in eben der Abſicht angekommen — und wolleneinander nicht gekannt haben? — (Klopft ihm auf die Schultet.) Wahren Sie Ihre Schatulle, Herr Gerhard! Es ſind Betruͤger! (Ab.) Sechster Auftritt. Gerhard allein. Betruͤger? — Sie haben ja Beide ihren Taufſchein bey ſich! — Betruͤger. — Die Weiber uͤbertreiben alles. — Aber ein kluger Mann verachtet auch den Rath eines jungen Maͤd- chens nicht. — Ich will bald dahinter kommen — ich will ihnen Fallen, Schlingen legen, de- ren ſie ſich nicht vermuthen ſollen — (Horcht.) Still! ſie ſinds! — In dem Kabinetchen hab’ ich ſchon manche Entdeckung gemacht — (Schleicht auf den Zähen ins Kabinet.) Vielleicht — viel- leicht — Siebenter Auftritt. Wittwe Ungewitter. Weinhold. W. Ungew. ([in]dem ſie die Thür öffnet, halblaut.) Sehn Sie ihn ſchleichen? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#JUS"> <p><pb facs="#f0165" n="159"/><fw place="top" type="header">Die Erbſchleicher.</fw><lb/> in eben der Abſicht angekommen — und wollen<lb/> einander nicht gekannt haben? —</p> <stage>(Klopft ihm auf<lb/> die Schultet.)</stage> <p>Wahren Sie Ihre Schatulle, Herr<lb/> Gerhard! Es ſind Betruͤger!</p> <stage>(Ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Sechster Auftritt.</hi> </head><lb/> <sp who="#GER"> <speaker>Gerhard</speaker> <stage>allein.</stage><lb/> <p><hi rendition="#g">Betruͤger</hi>? — Sie haben ja Beide ihren<lb/> Taufſchein bey ſich! — <hi rendition="#g"><choice><sic>Vetruͤger</sic><corr>Betruͤger</corr></choice></hi>. — Die<lb/> Weiber uͤbertreiben alles. — Aber ein kluger<lb/> Mann verachtet auch den Rath eines jungen Maͤd-<lb/> chens nicht. — Ich will bald dahinter kommen<lb/> — ich will ihnen Fallen, Schlingen legen, de-<lb/> ren ſie ſich nicht vermuthen ſollen —</p> <stage>(Horcht.)</stage><lb/> <p>Still! ſie ſinds! — In <hi rendition="#g">dem</hi> Kabinetchen hab’<lb/> ich ſchon manche Entdeckung gemacht —</p> <stage>(Schleicht<lb/> auf den Zähen ins Kabinet.)</stage> <p>Vielleicht — viel-<lb/> leicht —</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Siebenter Auftritt.</hi> </head><lb/> <stage>Wittwe Ungewitter. Weinhold.</stage><lb/> <sp who="#WUNGE"> <speaker> <hi rendition="#fr">W. Ungew.</hi> </speaker> <stage>(<supplied>in</supplied>dem ſie die Thür öffnet, halblaut.)</stage><lb/> <p>Sehn Sie ihn ſchleichen?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0165]
Die Erbſchleicher.
in eben der Abſicht angekommen — und wollen
einander nicht gekannt haben? — (Klopft ihm auf
die Schultet.) Wahren Sie Ihre Schatulle, Herr
Gerhard! Es ſind Betruͤger! (Ab.)
Sechster Auftritt.
Gerhard allein.
Betruͤger? — Sie haben ja Beide ihren
Taufſchein bey ſich! — Betruͤger. — Die
Weiber uͤbertreiben alles. — Aber ein kluger
Mann verachtet auch den Rath eines jungen Maͤd-
chens nicht. — Ich will bald dahinter kommen
— ich will ihnen Fallen, Schlingen legen, de-
ren ſie ſich nicht vermuthen ſollen — (Horcht.)
Still! ſie ſinds! — In dem Kabinetchen hab’
ich ſchon manche Entdeckung gemacht — (Schleicht
auf den Zähen ins Kabinet.) Vielleicht — viel-
leicht —
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