Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.Zehntes Kapitel. Die Gäste waren bewillkommt und einge¬ Zehntes Kapitel. Die Gaͤſte waren bewillkommt und einge¬ <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0177"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Zehntes Kapitel.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Die Gaͤſte waren bewillkommt und einge¬<lb/> fuͤhrt; ſie freuten ſich das Haus, die Zimmer<lb/> wieder zu betreten, wo ſie fruͤher ſo manchen<lb/> guten Tag erlebt und die ſie eine lange Zeit<lb/> nicht geſehn hatten. Hoͤchſt angenehm war<lb/> auch den Freunden ihre Gegenwart. Den<lb/> Grafen ſo wie die Baroneſſe konnte man un¬<lb/> ter jene hohen ſchoͤnen Geſtalten zaͤhlen, die<lb/> man in einem mittlern Alter faſt lieber als<lb/> in der Jugend ſieht: denn wenn ihnen auch<lb/> etwas von der erſten Bluͤthe abgehn moͤchte,<lb/> ſo erregen ſie doch nun mit der Neigung<lb/> ein entſchiedenes Zutrauen. Auch dieſes Paar<lb/> zeigte ſich hoͤchſt bequem in der Gegenwart.<lb/> Ihre freye Weiſe die Zuſtaͤnde des Lebens<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0177]
Zehntes Kapitel.
Die Gaͤſte waren bewillkommt und einge¬
fuͤhrt; ſie freuten ſich das Haus, die Zimmer
wieder zu betreten, wo ſie fruͤher ſo manchen
guten Tag erlebt und die ſie eine lange Zeit
nicht geſehn hatten. Hoͤchſt angenehm war
auch den Freunden ihre Gegenwart. Den
Grafen ſo wie die Baroneſſe konnte man un¬
ter jene hohen ſchoͤnen Geſtalten zaͤhlen, die
man in einem mittlern Alter faſt lieber als
in der Jugend ſieht: denn wenn ihnen auch
etwas von der erſten Bluͤthe abgehn moͤchte,
ſo erregen ſie doch nun mit der Neigung
ein entſchiedenes Zutrauen. Auch dieſes Paar
zeigte ſich hoͤchſt bequem in der Gegenwart.
Ihre freye Weiſe die Zuſtaͤnde des Lebens
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