Goethe, Johann Wolfgang von: Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären. Gotha, 1790.hingegen die Ausdehnung der Saftgefässe subor- dinirt wird. §. 62. Die verkürzten Gefässbündel können sich nun §. 63. Kaum dass noch die feinen Häutchen der hingegen die Ausdehnung der Saftgefäſse ſubor- dinirt wird. §. 62. Die verkürzten Gefäſsbündel können ſich nun §. 63. Kaum daſs noch die feinen Häutchen der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0056" n="41"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/> hingegen die Ausdehnung der Saftgefäſse ſubor-<lb/> dinirt wird.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c">§. 62.</hi> </head><lb/> <p>Die verkürzten Gefäſsbündel können ſich nun<lb/> nicht mehr ausbreiten, ſich einander nicht mehr<lb/> aufſuchen und durch Anaſtomoſe kein Netz mehr<lb/> bilden; die Schlauchgefäſse, welche ſonſt die<lb/> Zwiſchenräume des Netzes auſfüllen, können ſich<lb/> nicht mehr entwickeln, alle Urſachen wodurch<lb/> Stengel- Kelch- und Blumenblätter ſich in die<lb/> Breite ausgedehnt haben, fallen hier völlig weg<lb/> und es entſteht ein ſchwacher höchſt einfacher<lb/> Faden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c">§. 63.</hi> </head><lb/> <p>Kaum daſs noch die feinen Häutchen der<lb/> Staubbeutel gebildet werden, zwiſchen welchen<lb/> ſich die höchſt zarten Gefäſse nunmehr endigen.<lb/> Wenn wir nun annehmen, daſs hier eben jene<lb/> Gefäſse, welche ſich ſonſt verlängerten, ausbrei-<lb/> teten und ſich einander wieder aufſuchten,<lb/> gegenwärtig in einem höchſt zuſammen gezogenen<lb/> Zuſtande ſind: wenn wir aus ihnen nunmehr den<lb/> höchſt ausgebildeten Samenſtaub hervor dringen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0056]
hingegen die Ausdehnung der Saftgefäſse ſubor-
dinirt wird.
§. 62.
Die verkürzten Gefäſsbündel können ſich nun
nicht mehr ausbreiten, ſich einander nicht mehr
aufſuchen und durch Anaſtomoſe kein Netz mehr
bilden; die Schlauchgefäſse, welche ſonſt die
Zwiſchenräume des Netzes auſfüllen, können ſich
nicht mehr entwickeln, alle Urſachen wodurch
Stengel- Kelch- und Blumenblätter ſich in die
Breite ausgedehnt haben, fallen hier völlig weg
und es entſteht ein ſchwacher höchſt einfacher
Faden.
§. 63.
Kaum daſs noch die feinen Häutchen der
Staubbeutel gebildet werden, zwiſchen welchen
ſich die höchſt zarten Gefäſse nunmehr endigen.
Wenn wir nun annehmen, daſs hier eben jene
Gefäſse, welche ſich ſonſt verlängerten, ausbrei-
teten und ſich einander wieder aufſuchten,
gegenwärtig in einem höchſt zuſammen gezogenen
Zuſtande ſind: wenn wir aus ihnen nunmehr den
höchſt ausgebildeten Samenſtaub hervor dringen
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären. Gotha, 1790, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_metamorphose_1790/56>, abgerufen am 16.07.2024. |