Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite
Eilftes Capitel.

Nach einem kurzen Bedenken rief er sogleich
den Wirth herbey, und ließ sowohl den
Schaden als die Zeche auf seine Rechnung
schreiben. Zugleich vernahm er nicht ohne
Verdruß, daß sein Pferd von Laertes gestern
bey dem Hereinreiten dergestalt angegriffen
worden, daß es wahrscheinlich, wie man zu
sagen pflegt, verschlagen habe, und daß der
Schmidt wenig Hoffnung zu seinem Aufkom¬
men gebe.

Ein Gruß von Philinen, den sie ihm aus
ihrem Fenster zuwinkte, versetzte ihn dagegen
wieder in einen heitern Zustand, und er ging
sogleich in den nächsten Laden, um ihr ein
kleines Geschenk, das er ihr gegen das Pu¬
dermesser noch schuldig war, zu kaufen, und

wir
Eilftes Capitel.

Nach einem kurzen Bedenken rief er ſogleich
den Wirth herbey, und ließ ſowohl den
Schaden als die Zeche auf ſeine Rechnung
ſchreiben. Zugleich vernahm er nicht ohne
Verdruß, daß ſein Pferd von Laertes geſtern
bey dem Hereinreiten dergeſtalt angegriffen
worden, daß es wahrſcheinlich, wie man zu
ſagen pflegt, verſchlagen habe, und daß der
Schmidt wenig Hoffnung zu ſeinem Aufkom¬
men gebe.

Ein Gruß von Philinen, den ſie ihm aus
ihrem Fenſter zuwinkte, verſetzte ihn dagegen
wieder in einen heitern Zuſtand, und er ging
ſogleich in den nächſten Laden, um ihr ein
kleines Geſchenk, das er ihr gegen das Pu¬
dermeſſer noch ſchuldig war, zu kaufen, und

wir
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0328" n="320"/>
          </div>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#g">Eilftes Capitel</hi>.<lb/></head>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <p><hi rendition="#in">N</hi>ach einem kurzen Bedenken rief er &#x017F;ogleich<lb/>
den Wirth herbey, und ließ &#x017F;owohl den<lb/>
Schaden als die Zeche auf &#x017F;eine Rechnung<lb/>
&#x017F;chreiben. Zugleich vernahm er nicht ohne<lb/>
Verdruß, daß &#x017F;ein Pferd von Laertes ge&#x017F;tern<lb/>
bey dem Hereinreiten derge&#x017F;talt angegriffen<lb/>
worden, daß es wahr&#x017F;cheinlich, wie man zu<lb/>
&#x017F;agen pflegt, ver&#x017F;chlagen habe, und daß der<lb/>
Schmidt wenig Hoffnung zu &#x017F;einem Aufkom¬<lb/>
men gebe.</p><lb/>
            <p>Ein Gruß von Philinen, den &#x017F;ie ihm aus<lb/>
ihrem Fen&#x017F;ter zuwinkte, ver&#x017F;etzte ihn dagegen<lb/>
wieder in einen heitern Zu&#x017F;tand, und er ging<lb/>
&#x017F;ogleich in den näch&#x017F;ten Laden, um ihr ein<lb/>
kleines Ge&#x017F;chenk, das er ihr gegen das Pu¬<lb/>
derme&#x017F;&#x017F;er noch &#x017F;chuldig war, zu kaufen, und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wir<lb/></fw>
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[320/0328] Eilftes Capitel. Nach einem kurzen Bedenken rief er ſogleich den Wirth herbey, und ließ ſowohl den Schaden als die Zeche auf ſeine Rechnung ſchreiben. Zugleich vernahm er nicht ohne Verdruß, daß ſein Pferd von Laertes geſtern bey dem Hereinreiten dergeſtalt angegriffen worden, daß es wahrſcheinlich, wie man zu ſagen pflegt, verſchlagen habe, und daß der Schmidt wenig Hoffnung zu ſeinem Aufkom¬ men gebe. Ein Gruß von Philinen, den ſie ihm aus ihrem Fenſter zuwinkte, verſetzte ihn dagegen wieder in einen heitern Zuſtand, und er ging ſogleich in den nächſten Laden, um ihr ein kleines Geſchenk, das er ihr gegen das Pu¬ dermeſſer noch ſchuldig war, zu kaufen, und wir

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/328
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/328>, abgerufen am 21.11.2024.