Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.Vierzehntes Capitel. Das Gespräch der beiden neuen Bekannten Darüber werden Sie doch nicht in Verle¬ Vierzehntes Capitel. Das Geſpräch der beiden neuen Bekannten Darüber werden Sie doch nicht in Verle¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0130" n="122"/> </div> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Vierzehntes Capitel</hi>.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>as Geſpräch der beiden neuen Bekannten<lb/> wurde gar bald vertraut und lebhaft. Denn<lb/> als Wilhelm dem niedergeſchlagnen Jüng¬<lb/> ling ſein Verhältniß zu den Eltern des<lb/> Frauenzimmers entdeckte, ſich zum Mittler<lb/> anbot, und ſelbſt die beſten Hoffnungen zeig¬<lb/> te, erheiterte ſich das traurige und ſorgen¬<lb/> volle Gemüth des Gefangnen, er fühlte ſich<lb/> ſchon wieder befreyt, mit ſeinen Schwieger¬<lb/> eltern verſöhnt, und es war nun von künfti¬<lb/> gem Erwerb und Unterkommen die Rede.</p><lb/> <p>Darüber werden Sie doch nicht in Verle¬<lb/> genheit ſeyn, verſetzte Wilhelm; denn Sie<lb/> ſcheinen mir beiderſeits von der Natur be¬<lb/> ſtimmt, in dem Stande, den Sie gewählt<lb/> haben, Ihr Glück zu machen. Eine ange¬<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0130]
Vierzehntes Capitel.
Das Geſpräch der beiden neuen Bekannten
wurde gar bald vertraut und lebhaft. Denn
als Wilhelm dem niedergeſchlagnen Jüng¬
ling ſein Verhältniß zu den Eltern des
Frauenzimmers entdeckte, ſich zum Mittler
anbot, und ſelbſt die beſten Hoffnungen zeig¬
te, erheiterte ſich das traurige und ſorgen¬
volle Gemüth des Gefangnen, er fühlte ſich
ſchon wieder befreyt, mit ſeinen Schwieger¬
eltern verſöhnt, und es war nun von künfti¬
gem Erwerb und Unterkommen die Rede.
Darüber werden Sie doch nicht in Verle¬
genheit ſeyn, verſetzte Wilhelm; denn Sie
ſcheinen mir beiderſeits von der Natur be¬
ſtimmt, in dem Stande, den Sie gewählt
haben, Ihr Glück zu machen. Eine ange¬
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