Auf, und vernehme du jetzt, was süßes Bemühen erforscht hat, Und ich dich lehre; daß nicht, was weiß dem Auge sich darstellt, Weiß erscheine deßhalb, weil weiße Stoffe der Grund sind; Oder was schwarz aussieht, aus schwarzen Saamen er- zeugt sey; Noch auch jegliches Ding, das irgend gefärbt wir erblicken, Also sich zeige, dieweil schon ähnliche Farbe von dieser In der Materie selbst, in den Ursprungsstoffen vor- handen.
Zweyte Abtheilung. Roͤmer.
Lucretius.
Auf, und vernehme du jetzt, was ſuͤßes Bemuͤhen erforſcht hat, Und ich dich lehre; daß nicht, was weiß dem Auge ſich darſtellt, Weiß erſcheine deßhalb, weil weiße Stoffe der Grund ſind; Oder was ſchwarz ausſieht, aus ſchwarzen Saamen er- zeugt ſey; Noch auch jegliches Ding, das irgend gefaͤrbt wir erblicken, Alſo ſich zeige, dieweil ſchon aͤhnliche Farbe von dieſer In der Materie ſelbſt, in den Urſprungsſtoffen vor- handen.
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[[60]/0094]
Zweyte Abtheilung.
Roͤmer.
Lucretius.
Auf, und vernehme du jetzt, was ſuͤßes Bemuͤhen
erforſcht hat,
Und ich dich lehre; daß nicht, was weiß dem Auge
ſich darſtellt,
Weiß erſcheine deßhalb, weil weiße Stoffe der Grund
ſind;
Oder was ſchwarz ausſieht, aus ſchwarzen Saamen er-
zeugt ſey;
Noch auch jegliches Ding, das irgend gefaͤrbt wir
erblicken,
Alſo ſich zeige, dieweil ſchon aͤhnliche Farbe von
dieſer
In der Materie ſelbſt, in den Urſprungsſtoffen vor-
handen.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. [60]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/94>, abgerufen am 21.12.2024.
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