Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.Vierte Abtheilung. Sechszehntes Jahrhundert. Eine geschichtliche Darstellung nach Jahrhunderten ein- Daß wir in der so genannten mittlern Zeit für Vierte Abtheilung. Sechszehntes Jahrhundert. Eine geſchichtliche Darſtellung nach Jahrhunderten ein- Daß wir in der ſo genannten mittlern Zeit fuͤr <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0203" n="[169]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vierte Abtheilung.<lb/><hi rendition="#g">Sechszehntes Jahrhundert</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">E</hi>ine geſchichtliche Darſtellung nach Jahrhunderten ein-<lb/> zutheilen, hat ſeine Unbequemlichkeit. Mit keinem<lb/> ſchneiden ſich die Begebenheiten rein ab; Menſchen-<lb/> Leben und Handeln greift aus einem ins andre; aber<lb/> alle Eintheilungsgruͤnde, wenn man ſie genau beſieht,<lb/> ſind doch nur von irgend einem Ueberwiegenden her-<lb/> genommen. Gewiſſe Wirkungen zeigen ſich entſchieden<lb/> in einem gewiſſen Jahrhundert, ohne daß man die<lb/> Vorbereitung verkennen, oder die Nachwirkung laͤug-<lb/> nen moͤchte. Bey der Farbenlehre geben uns die drey<lb/> nunmehr auf einander folgenden Jahrhunderte Gelegen-<lb/> heit, das was wir vorzutragen haben, in gehoͤriger<lb/> Abſonderung und Verknuͤpfung darzuſtellen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Daß wir in der ſo genannten mittlern Zeit fuͤr<lb/> Farbe und Farbenlehre wenig gewonnen, liegt in dem<lb/> vorhergehenden nur allzu deutlich am Tage. Vielleicht<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[169]/0203]
Vierte Abtheilung.
Sechszehntes Jahrhundert.
Eine geſchichtliche Darſtellung nach Jahrhunderten ein-
zutheilen, hat ſeine Unbequemlichkeit. Mit keinem
ſchneiden ſich die Begebenheiten rein ab; Menſchen-
Leben und Handeln greift aus einem ins andre; aber
alle Eintheilungsgruͤnde, wenn man ſie genau beſieht,
ſind doch nur von irgend einem Ueberwiegenden her-
genommen. Gewiſſe Wirkungen zeigen ſich entſchieden
in einem gewiſſen Jahrhundert, ohne daß man die
Vorbereitung verkennen, oder die Nachwirkung laͤug-
nen moͤchte. Bey der Farbenlehre geben uns die drey
nunmehr auf einander folgenden Jahrhunderte Gelegen-
heit, das was wir vorzutragen haben, in gehoͤriger
Abſonderung und Verknuͤpfung darzuſtellen.
Daß wir in der ſo genannten mittlern Zeit fuͤr
Farbe und Farbenlehre wenig gewonnen, liegt in dem
vorhergehenden nur allzu deutlich am Tage. Vielleicht
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