Diese Vermehrung der Grade des Winkels ist, bey diesem Versuch besonders, ganz unnütz, nur eine Be- dingung die einen sehr leichten Versuch erschwert, in- dem sie einen umständlicheren Apparat fordert als er sich gewöhlich findet.
379.
und sobald es aus dem Prisma kommt, laßt es auf das weiße Papier D E, das auf eine Pappe gezogen ist, fallen, und dieses Licht, wenn das Papier perpendicular gegen dasselbe steht, wie es in D E gezeichnet ist, wird vollkommen weiß auf dem Papier erscheinen.
380.
Hier haben wir nun also endlich ein durchs Pris- ma gegangnes, gebrochnes und völlig weißes Licht. Wir müssen hier abermals, und wäre es unsern Lesern verdrüßlich, aufmerksam machen, wie es herein ge- kommen.
381.
Erstlich, im dritten Experiment des ersten Theils wird uns ein völlig farbiges Spectrum vorgeführt, und an demselben durch mancherley Versuche und Folgerungen die diverse Refrangibilität bewiesen. Ist der Verfasser damit zu Stande, so kommt am Ende der Illustration des fünften Experiments ein zwar refrangirtes aber doch noch weißes Licht unangemeldet zum Vorschein.
378.
Dieſe Vermehrung der Grade des Winkels iſt, bey dieſem Verſuch beſonders, ganz unnuͤtz, nur eine Be- dingung die einen ſehr leichten Verſuch erſchwert, in- dem ſie einen umſtaͤndlicheren Apparat fordert als er ſich gewoͤhlich findet.
379.
und ſobald es aus dem Prisma kommt, laßt es auf das weiße Papier D E, das auf eine Pappe gezogen iſt, fallen, und dieſes Licht, wenn das Papier perpendicular gegen daſſelbe ſteht, wie es in D E gezeichnet iſt, wird vollkommen weiß auf dem Papier erſcheinen.
380.
Hier haben wir nun alſo endlich ein durchs Pris- ma gegangnes, gebrochnes und voͤllig weißes Licht. Wir muͤſſen hier abermals, und waͤre es unſern Leſern verdruͤßlich, aufmerkſam machen, wie es herein ge- kommen.
381.
Erſtlich, im dritten Experiment des erſten Theils wird uns ein voͤllig farbiges Spectrum vorgefuͤhrt, und an demſelben durch mancherley Verſuche und Folgerungen die diverſe Refrangibilitaͤt bewieſen. Iſt der Verfaſſer damit zu Stande, ſo kommt am Ende der Illuſtration des fuͤnften Experiments ein zwar refrangirtes aber doch noch weißes Licht unangemeldet zum Vorſchein.
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378.
Dieſe Vermehrung der Grade des Winkels iſt, bey
dieſem Verſuch beſonders, ganz unnuͤtz, nur eine Be-
dingung die einen ſehr leichten Verſuch erſchwert, in-
dem ſie einen umſtaͤndlicheren Apparat fordert als er
ſich gewoͤhlich findet.
379.
und ſobald es aus dem Prisma kommt, laßt es auf das
weiße Papier D E, das auf eine Pappe gezogen iſt, fallen,
und dieſes Licht, wenn das Papier perpendicular gegen daſſelbe
ſteht, wie es in D E gezeichnet iſt, wird vollkommen weiß
auf dem Papier erſcheinen.
380.
Hier haben wir nun alſo endlich ein durchs Pris-
ma gegangnes, gebrochnes und voͤllig weißes Licht.
Wir muͤſſen hier abermals, und waͤre es unſern Leſern
verdruͤßlich, aufmerkſam machen, wie es herein ge-
kommen.
381.
Erſtlich, im dritten Experiment des erſten Theils
wird uns ein voͤllig farbiges Spectrum vorgefuͤhrt, und
an demſelben durch mancherley Verſuche und Folgerungen
die diverſe Refrangibilitaͤt bewieſen. Iſt der Verfaſſer
damit zu Stande, ſo kommt am Ende der Illuſtration
des fuͤnften Experiments ein zwar refrangirtes aber
doch noch weißes Licht unangemeldet zum Vorſchein.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/592>, abgerufen am 21.11.2024.
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