Es gibt verschiedene Bearbeitungen der Blumen und ihrer Säfte durch Reagentien. Dieses hat Boyle in vielen Experimenten geleistet. Man bleicht die Ro- sen durch Schwefel und stellt sie durch andre Säuern wieder her. Durch Tobaksrauch werden die Rosen grün.
LII. Würmer, Insecten, Fische.
636.
Von den Thieren, welche auf den niedern Stufen der Organisation verweilen, sey hier vorläufig folgen- des gesagt. Die Würmer, welche sich in der Erde aufhalten, der Finsterniß und der kalten Feuchtigkeit gewidmet sind, zeigen sich mißfärbig; die Eingewei- dewürmer von warmer Feuchtigkeit im Finstern aus- gebrütet und genährt, unfärbig; zu Bestimmung der Farbe scheint ausdrücklich Licht zu gehören.
637.
Diejenigen Geschöpfe, welche im Wasser wohnen, welches als ein obgleich sehr dichtes Mittel dennoch hinreichendes Licht hindurch läßt, erscheinen mehr oder weniger gefärbt. Die Zoophyten, welche die reinste Kalkerde zu beleben scheinen, sind meistentheils weiß;
635.
Es gibt verſchiedene Bearbeitungen der Blumen und ihrer Saͤfte durch Reagentien. Dieſes hat Boyle in vielen Experimenten geleiſtet. Man bleicht die Ro- ſen durch Schwefel und ſtellt ſie durch andre Saͤuern wieder her. Durch Tobaksrauch werden die Roſen gruͤn.
LII. Wuͤrmer, Inſecten, Fiſche.
636.
Von den Thieren, welche auf den niedern Stufen der Organiſation verweilen, ſey hier vorlaͤufig folgen- des geſagt. Die Wuͤrmer, welche ſich in der Erde aufhalten, der Finſterniß und der kalten Feuchtigkeit gewidmet ſind, zeigen ſich mißfaͤrbig; die Eingewei- dewuͤrmer von warmer Feuchtigkeit im Finſtern aus- gebruͤtet und genaͤhrt, unfaͤrbig; zu Beſtimmung der Farbe ſcheint ausdruͤcklich Licht zu gehoͤren.
637.
Diejenigen Geſchoͤpfe, welche im Waſſer wohnen, welches als ein obgleich ſehr dichtes Mittel dennoch hinreichendes Licht hindurch laͤßt, erſcheinen mehr oder weniger gefaͤrbt. Die Zoophyten, welche die reinſte Kalkerde zu beleben ſcheinen, ſind meiſtentheils weiß;
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635.
Es gibt verſchiedene Bearbeitungen der Blumen
und ihrer Saͤfte durch Reagentien. Dieſes hat Boyle
in vielen Experimenten geleiſtet. Man bleicht die Ro-
ſen durch Schwefel und ſtellt ſie durch andre Saͤuern
wieder her. Durch Tobaksrauch werden die Roſen
gruͤn.
LII.
Wuͤrmer, Inſecten, Fiſche.
636.
Von den Thieren, welche auf den niedern Stufen
der Organiſation verweilen, ſey hier vorlaͤufig folgen-
des geſagt. Die Wuͤrmer, welche ſich in der Erde
aufhalten, der Finſterniß und der kalten Feuchtigkeit
gewidmet ſind, zeigen ſich mißfaͤrbig; die Eingewei-
dewuͤrmer von warmer Feuchtigkeit im Finſtern aus-
gebruͤtet und genaͤhrt, unfaͤrbig; zu Beſtimmung der
Farbe ſcheint ausdruͤcklich Licht zu gehoͤren.
637.
Diejenigen Geſchoͤpfe, welche im Waſſer wohnen,
welches als ein obgleich ſehr dichtes Mittel dennoch
hinreichendes Licht hindurch laͤßt, erſcheinen mehr oder
weniger gefaͤrbt. Die Zoophyten, welche die reinſte
Kalkerde zu beleben ſcheinen, ſind meiſtentheils weiß;
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/289>, abgerufen am 22.12.2024.
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