Sagt es niemand, nur den Weisen, Weil die Menge gleich verhöhnet, Das Lebend'ge will ich preisen Das nach Flammentod sich sehnet.
In der Liebesnächte Kühlung, Die dich zeugte, wo du zeugtest, Ueberfällt dich fremde Fühlung Wenn die stille Kerze leuchtet.
Nicht mehr bleibest du umfangen In der Finsterniss Beschattung, Und dich reisset neu Verlangen Auf zu höherer Begattung.
Keine Ferne macht dich schwierig, Kommst geflogen und gebannt. Und zuletzt, des Lichts begierig, Bist du Schmetterling verbrannt,
Selige Sehnsucht.
Sagt es niemand, nur den Weisen, Weil die Menge gleich verhöhnet, Das Lebend’ge will ich preisen Das nach Flammentod sich sehnet.
In der Liebesnächte Kühlung, Die dich zeugte, wo du zeugtest, Ueberfällt dich fremde Fühlung Wenn die stille Kerze leuchtet.
Nicht mehr bleibest du umfangen In der Finsterniſs Beschattung, Und dich reiſset neu Verlangen Auf zu höherer Begattung.
Keine Ferne macht dich schwierig, Kommst geflogen und gebannt. Und zuletzt, des Lichts begierig, Bist du Schmetterling verbrannt,
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Selige Sehnsucht.
Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebend’ge will ich preisen
Das nach Flammentod sich sehnet.
In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Ueberfällt dich fremde Fühlung
Wenn die stille Kerze leuchtet.
Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsterniſs Beschattung,
Und dich reiſset neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.
Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt.
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt,
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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/40>, abgerufen am 21.11.2024.
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