Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Geheimschrift. Lasst euch, o Diplomaten! Recht angelegen seyn, Und eure Potentaten Berathet rein und fein. Geheimer Chiffern Sendung Beschäftige die Welt, Bis endlich jede Wendung Sich selbst in's Gleiche stellt. Mir von der Herrinn süsse Die Chiffer ist zur Hand, Woran ich schon geniesse, Weil sie die Kunst erfand. Es ist die Liebesfülle Im lieblichsten Revier, Der holde, treue Wille Wie zwischen mir und ihr. Geheimschrift. Laſst euch, o Diplomaten! Recht angelegen seyn, Und eure Potentaten Berathet rein und fein. Geheimer Chiffern Sendung Beschäftige die Welt, Bis endlich jede Wendung Sich selbst in’s Gleiche stellt. Mir von der Herrinn süſse Die Chiffer ist zur Hand, Woran ich schon genieſse, Weil sie die Kunst erfand. Es ist die Liebesfülle Im lieblichsten Revier, Der holde, treue Wille Wie zwischen mir und ihr. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0183" n="173"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Geheimschrift</hi>.</hi> </hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Laſst euch, o Diplomaten!</l><lb/> <l>Recht angelegen seyn,</l><lb/> <l>Und eure Potentaten</l><lb/> <l>Berathet rein und fein.</l><lb/> <l>Geheimer Chiffern Sendung</l><lb/> <l>Beschäftige die Welt,</l><lb/> <l>Bis endlich jede Wendung</l><lb/> <l>Sich selbst in’s Gleiche stellt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Mir von der Herrinn süſse</l><lb/> <l>Die Chiffer ist zur Hand,</l><lb/> <l>Woran ich schon genieſse,</l><lb/> <l>Weil sie die Kunst erfand.</l><lb/> <l>Es ist die Liebesfülle</l><lb/> <l>Im lieblichsten Revier,</l><lb/> <l>Der holde, treue Wille</l><lb/> <l>Wie zwischen mir und ihr.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [173/0183]
Geheimschrift.
Laſst euch, o Diplomaten!
Recht angelegen seyn,
Und eure Potentaten
Berathet rein und fein.
Geheimer Chiffern Sendung
Beschäftige die Welt,
Bis endlich jede Wendung
Sich selbst in’s Gleiche stellt.
Mir von der Herrinn süſse
Die Chiffer ist zur Hand,
Woran ich schon genieſse,
Weil sie die Kunst erfand.
Es ist die Liebesfülle
Im lieblichsten Revier,
Der holde, treue Wille
Wie zwischen mir und ihr.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/183>, abgerufen am 22.02.2025. |