Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807.besondere Ansicht durch das Gewirre aller der ineinan- 10. Fortunatus mit seinem Seckel und Wünschhütlein,wie er dasselbe bekommen, und ihm darmit ergangen. Nürnberg und Cöln. Schnell und wie der Gedanke flüchtig durch die Welt beſondere Anſicht durch das Gewirre aller der ineinan- 10. Fortunatus mit ſeinem Seckel und Wuͤnſchhuͤtlein,wie er daſſelbe bekommen, und ihm darmit ergangen. Nuͤrnberg und Coͤln. Schnell und wie der Gedanke flüchtig durch die Welt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0089" n="71"/> beſondere Anſicht durch das Gewirre aller der ineinan-<lb/> dergeknüpften Fäden zu verfolgen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>10.</head><lb/> <bibl>Fortunatus mit ſeinem Seckel und Wuͤnſchhuͤtlein,<lb/> wie er daſſelbe bekommen, und ihm darmit<lb/> ergangen. Nuͤrnberg und Coͤln.</bibl><lb/> <p>Schnell und wie der Gedanke flüchtig durch die Welt<lb/> zu eilen, und einen nimmer leeren Geldſeckel zu beſiz-<lb/> zen, ſind zwei kindiſche Wünſche, die jeden wohl einmal<lb/> ſchon beſchlichen haben: in den Siebenmeilenſtiefeln<lb/> hat der Erſte ſchon in früheren Zeiten gar beſcheiden ſich<lb/> ausgeſprochen; die Nürnberger Buden zeigen den an-<lb/> dern im Ducatenmännchen ausgeſchnitzt; das Huhn<lb/> mit den goldnen Eyern iſt eine zweite Variation des rei-<lb/> chen Themas, und die ganze Weltgeſchichte iſt eigentlich<lb/> ein Argonautenzug nach dieſem goldnen Vließ. Das<lb/> iſt denn auch dieſes Romanes Gegenſtand, man hat<lb/> ihn den Engelländern urſprünglich zugeſchrieben; und<lb/> man muß geſtehen, daß das Werk ihrem ganzen Weſen,<lb/> Thun und Treiben am meiſten zuſagt, und daß Fortu-<lb/> natus einigermaßen ſymboliſch dies Volk repräſentirt,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0089]
beſondere Anſicht durch das Gewirre aller der ineinan-
dergeknüpften Fäden zu verfolgen.
10.
Fortunatus mit ſeinem Seckel und Wuͤnſchhuͤtlein,
wie er daſſelbe bekommen, und ihm darmit
ergangen. Nuͤrnberg und Coͤln.
Schnell und wie der Gedanke flüchtig durch die Welt
zu eilen, und einen nimmer leeren Geldſeckel zu beſiz-
zen, ſind zwei kindiſche Wünſche, die jeden wohl einmal
ſchon beſchlichen haben: in den Siebenmeilenſtiefeln
hat der Erſte ſchon in früheren Zeiten gar beſcheiden ſich
ausgeſprochen; die Nürnberger Buden zeigen den an-
dern im Ducatenmännchen ausgeſchnitzt; das Huhn
mit den goldnen Eyern iſt eine zweite Variation des rei-
chen Themas, und die ganze Weltgeſchichte iſt eigentlich
ein Argonautenzug nach dieſem goldnen Vließ. Das
iſt denn auch dieſes Romanes Gegenſtand, man hat
ihn den Engelländern urſprünglich zugeſchrieben; und
man muß geſtehen, daß das Werk ihrem ganzen Weſen,
Thun und Treiben am meiſten zuſagt, und daß Fortu-
natus einigermaßen ſymboliſch dies Volk repräſentirt,
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