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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.

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de Iustitia et Iure.
in L. ult. D. de condict. caus. dat. caus. non sec.
wo er folgenden Fall vorträgt: Dedi tibi pecuniam,
ut mihi Stichum dares. Utrum id contractus genus
pro portione emtionis et venditionis est? an nulla
hic alia obligatio est, quam ob rem dati re non se-
cuta? in quod proclivior sum: et ideo, si mortuus
est Stichus, repetere possum, quod ideo tibi dedi,
ut mihi Stichum dares.
Hier gedenkt Celsus einer
obligationis ob rem dati re non secuta scil. ad resti-
tuendum.
Was ist dies vor eine Verbindlichkeit? wel-
ches ist ihr Entstehungsgrund? eine sehr streitige Fra-
ge; rührt sie aus einem contractu innominato her,
wie Bynckershock Observat. iur. Rom. Lib. VI.
c.
24. und Wieling in Lection. iur. civ. Lib. II.
c.
4. behaupten? oder entspringt sie quasi ex contractu,
wie Ioh. van neck in Diff. ad h. L. ult. Lugd.
Batav. 1735. Cap. III.
annimmt? in oelrichs
Thes. nov. Diss. Belgicar. V. II. T. II. N. X.
oder
entsteht sie unmittelbar aus den Gesetzen? Ich werde
mich unten am gehörigen Ort hierüber näher erklären.

§. 3.

Eintheilung der Verbindlichkeit in vollkommene und unvoll-
kommene. Prüfung der Regel: "quod tibi non nocet etc.
und Erläuterung der L. 2. §. 5. D. de aqua et aquae pluv.
arc.
Vollkommenes und unvollkommenes Recht. Recht-
mäsige Zwangsmittel, ersteres geltend zu machen.

Verbindlichkeiten sind weiter, wenn man auf den
Effect derselben siehet, entweder vollkommene oder
unvollkommene; je nachdem sie entweder so beschaf-
fen sind, daß man durch rechtmäsige Zwangsmittel zur
Erfüllung derselben genöthiget werden kann, oder nicht.
Jene werden auch Zwangspflichten, diese hingegen

Lie-
C 3

de Iuſtitia et Iure.
in L. ult. D. de condict. cauſ. dat. cauſ. non ſec.
wo er folgenden Fall vortraͤgt: Dedi tibi pecuniam,
ut mihi Stichum dares. Utrum id contractus genus
pro portione emtionis et venditionis eſt? an nulla
hic alia obligatio eſt, quam ob rem dati re non ſe-
cuta? in quod proclivior ſum: et ideo, ſi mortuus
eſt Stichus, repetere poſſum, quod ideo tibi dedi,
ut mihi Stichum dares.
Hier gedenkt Celſus einer
obligationis ob rem dati re non ſecuta ſcil. ad reſti-
tuendum.
Was iſt dies vor eine Verbindlichkeit? wel-
ches iſt ihr Entſtehungsgrund? eine ſehr ſtreitige Fra-
ge; ruͤhrt ſie aus einem contractu innominato her,
wie Bynckershock Obſervat. iur. Rom. Lib. VI.
c.
24. und Wieling in Lection. iur. civ. Lib. II.
c.
4. behaupten? oder entſpringt ſie quaſi ex contractu,
wie Ioh. van neck in Diff. ad h. L. ult. Lugd.
Batav. 1735. Cap. III.
annimmt? in oelrichs
Theſ. nov. Diſſ. Belgicar. V. II. T. II. N. X.
oder
entſteht ſie unmittelbar aus den Geſetzen? Ich werde
mich unten am gehoͤrigen Ort hieruͤber naͤher erklaͤren.

§. 3.

Eintheilung der Verbindlichkeit in vollkommene und unvoll-
kommene. Pruͤfung der Regel: „quod tibi non nocet etc.
und Erlaͤuterung der L. 2. §. 5. D. de aqua et aquae pluv.
arc.
Vollkommenes und unvollkommenes Recht. Recht-
maͤſige Zwangsmittel, erſteres geltend zu machen.

Verbindlichkeiten ſind weiter, wenn man auf den
Effect derſelben ſiehet, entweder vollkommene oder
unvollkommene; je nachdem ſie entweder ſo beſchaf-
fen ſind, daß man durch rechtmaͤſige Zwangsmittel zur
Erfuͤllung derſelben genoͤthiget werden kann, oder nicht.
Jene werden auch Zwangspflichten, dieſe hingegen

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C 3
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[37/0057] de Iuſtitia et Iure. in L. ult. D. de condict. cauſ. dat. cauſ. non ſec. wo er folgenden Fall vortraͤgt: Dedi tibi pecuniam, ut mihi Stichum dares. Utrum id contractus genus pro portione emtionis et venditionis eſt? an nulla hic alia obligatio eſt, quam ob rem dati re non ſe- cuta? in quod proclivior ſum: et ideo, ſi mortuus eſt Stichus, repetere poſſum, quod ideo tibi dedi, ut mihi Stichum dares. Hier gedenkt Celſus einer obligationis ob rem dati re non ſecuta ſcil. ad reſti- tuendum. Was iſt dies vor eine Verbindlichkeit? wel- ches iſt ihr Entſtehungsgrund? eine ſehr ſtreitige Fra- ge; ruͤhrt ſie aus einem contractu innominato her, wie Bynckershock Obſervat. iur. Rom. Lib. VI. c. 24. und Wieling in Lection. iur. civ. Lib. II. c. 4. behaupten? oder entſpringt ſie quaſi ex contractu, wie Ioh. van neck in Diff. ad h. L. ult. Lugd. Batav. 1735. Cap. III. annimmt? in oelrichs Theſ. nov. Diſſ. Belgicar. V. II. T. II. N. X. oder entſteht ſie unmittelbar aus den Geſetzen? Ich werde mich unten am gehoͤrigen Ort hieruͤber naͤher erklaͤren. §. 3. Eintheilung der Verbindlichkeit in vollkommene und unvoll- kommene. Pruͤfung der Regel: „quod tibi non nocet etc. und Erlaͤuterung der L. 2. §. 5. D. de aqua et aquae pluv. arc. Vollkommenes und unvollkommenes Recht. Recht- maͤſige Zwangsmittel, erſteres geltend zu machen. Verbindlichkeiten ſind weiter, wenn man auf den Effect derſelben ſiehet, entweder vollkommene oder unvollkommene; je nachdem ſie entweder ſo beſchaf- fen ſind, daß man durch rechtmaͤſige Zwangsmittel zur Erfuͤllung derſelben genoͤthiget werden kann, oder nicht. Jene werden auch Zwangspflichten, dieſe hingegen Lie- C 3

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01_1790/57>, abgerufen am 21.11.2024.