Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658.PHARMACOPAEAE SPAGYRICAE Dritter Theil. Jn welchem beschrieben vnd gelehret wird/ wie An den guthertzigen Leser. GVnstiger Leser; nach dem ich betrachtet/ in was für einen die
PHARMACOPÆÆ SPAGYRICÆ Dritter Theil. Jn welchem beſchrieben vnd gelehret wird/ wie An den guthertzigen Leſer. GVnſtiger Leſer; nach dem ich betrachtet/ in was fuͤr einen die
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0122" n="94"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">PHARMACOPÆÆ SPAGYRICÆ</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#b">Dritter Theil.</hi> </head><lb/> <argument> <p><hi rendition="#in">J</hi><hi rendition="#fr">n welchem beſchrieben vnd gelehret wird/ wie</hi><lb/><hi rendition="#b">durch das Saltz vnd Feuer die</hi><hi rendition="#aq">Vegetabili</hi><hi rendition="#b">en/</hi><hi rendition="#aq">Animali</hi>en/<lb/><hi rendition="#c">vnd <hi rendition="#aq">Minerali</hi>en/ nach <hi rendition="#aq">Spagyri</hi>ſcher Manier vnd Weiß auffs hoͤchſte<lb/> gewaſchen/ vnd in die allerdurchdringenſte vnd ſchnellwuͤrckenſte<lb/><hi rendition="#aq">Medicament</hi>en koͤnnen bereitet werden.</hi></p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head>An den guthertzigen Leſer.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">G</hi>Vnſtiger Leſer; nach dem ich betrachtet/ in was fuͤr einen<lb/> elenden Stand die Suͤnde vnſere Vor-Eltern geſetzet/ vnd<lb/> wie alles eitel vnd vergaͤnglich in dieſer Welt iſt/ vnd wie vie-<lb/> lem Vngluͤck/ Schmertzen vnd Elend der Menſch vnter-<lb/> worffen; ſo kan ich mich nicht genug verwundern/ uͤber die<lb/> groſſe Blindheit der Menſchen/ daß ſie ſolches ſo gar nicht<lb/> behertzigen/ vnd nur durchs Satans Antreiben allein nach Geld vnd Gut<lb/> trachten/ die Tugend aber haſſen/ ſcheuen vnd verfolgen/ welches zwar nie-<lb/> mand geſtehet/ ſondern vielmehr ein jedweder ihme einbildet/ daß er gar wol<lb/> thue/ wann er bey dem groͤſſern Hauffen bleibe/ vnd deuſelben gleich lebe; da-<lb/> hero auch Suͤnd vnd Laſter Tugend worden/ die Tugend aber ſchier bey je-<lb/> derman nichts mehr gelten wil/ vnd ſolches bey Groß vnd Kleinen in der gan-<lb/> tzen Welt/ alſo daß ſich niemand verwundern darff/ warumb ſolche vieler-<lb/> hand Kranckheiten/ Sehmertzen/ Krieg vnd Theurung den Menſchen pla-<lb/> gen; ohne Zweiffel vmb der Suͤnden willen/ welches wir alle geſtchen muͤſ-<lb/> ſen/ vnd niemand ſolches laͤugnen oder ſich außnehmen kan: Jſt dann nun<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94/0122]
PHARMACOPÆÆ SPAGYRICÆ
Dritter Theil.
Jn welchem beſchrieben vnd gelehret wird/ wie
durch das Saltz vnd Feuer die Vegetabilien/ Animalien/
vnd Mineralien/ nach Spagyriſcher Manier vnd Weiß auffs hoͤchſte
gewaſchen/ vnd in die allerdurchdringenſte vnd ſchnellwuͤrckenſte
Medicamenten koͤnnen bereitet werden.
An den guthertzigen Leſer.
GVnſtiger Leſer; nach dem ich betrachtet/ in was fuͤr einen
elenden Stand die Suͤnde vnſere Vor-Eltern geſetzet/ vnd
wie alles eitel vnd vergaͤnglich in dieſer Welt iſt/ vnd wie vie-
lem Vngluͤck/ Schmertzen vnd Elend der Menſch vnter-
worffen; ſo kan ich mich nicht genug verwundern/ uͤber die
groſſe Blindheit der Menſchen/ daß ſie ſolches ſo gar nicht
behertzigen/ vnd nur durchs Satans Antreiben allein nach Geld vnd Gut
trachten/ die Tugend aber haſſen/ ſcheuen vnd verfolgen/ welches zwar nie-
mand geſtehet/ ſondern vielmehr ein jedweder ihme einbildet/ daß er gar wol
thue/ wann er bey dem groͤſſern Hauffen bleibe/ vnd deuſelben gleich lebe; da-
hero auch Suͤnd vnd Laſter Tugend worden/ die Tugend aber ſchier bey je-
derman nichts mehr gelten wil/ vnd ſolches bey Groß vnd Kleinen in der gan-
tzen Welt/ alſo daß ſich niemand verwundern darff/ warumb ſolche vieler-
hand Kranckheiten/ Sehmertzen/ Krieg vnd Theurung den Menſchen pla-
gen; ohne Zweiffel vmb der Suͤnden willen/ welches wir alle geſtchen muͤſ-
ſen/ vnd niemand ſolches laͤugnen oder ſich außnehmen kan: Jſt dann nun
die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |