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Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650.

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Annotationes vber den Appendicem
kompt kein Nutzen: Wann du nun einen solchen Wein
bekommest/ so mustu denselben curiren, vnd allen man-
gel darin durch eine praecipitation niderfällen/ so wird
derselbe in wenig Tagen wieder schön/ hell/ klahr/ lieb-
lich vnd gut: Wofern er aber sauwer/ vnd nicht gar
Essig ist/ kan er auch wieder erfrischet vnd trincklich ge-
macht werden/ so er aber gar zu sauwer ist/ kan man noch
guten vnd lieblichen Essig darauß machen/ welcher sein
Gelt auch wehrt ist/ also/ daß man nimmer Schaden da-
von zu erwarten hat.

XI.
Aus etlichen Vegetabilien, die allendhalben gern wachsen/ ei-
nen guten/ klahren/ lieblichen vnd beständigen Essig/ dem Frantzö-
sischen nicht sehr vngleich/ in grosser Mänge zu machen/ daß eine
Ohm nicht einen Thaler zu stehen kompt.

Dieses ist auch ein schönes Kunst stücklein/ in deme
man an allen Orthen durch geringe Vegetabilien, gar
leichtlich mit wenig Kosten/ an eine grosse Mänge guten
Essigs gelangen kan/ vnd dienet solche Wissenschafft
sonderlich an solche örther/ da derselbige in andere Län-
der kan verführet vnd in grosser Mänge verkaufft wer-
den; als da sind die Seestädte/ da grosse Kauffmanschaff-
ten getrieben werden/ damit man jährlichs ein grosses ge-
winnen kan.

XII.
Jn den mehrentheil kalten Ländern Europae, (doch außgenomen
etliche von den kältesten) da sonsten kein Wein kan zeittig werden;
gute/ liebliche/ süsse vnd beständige/ gesunde Weine wachsen ma-
chen/ welche andern guten Weinen/ die in warmen Ländern/ als
Teutsch-

Annotationes vber den Appendicem
kompt kein Nutzen: Wann du nun einen ſolchen Wein
bekommeſt/ ſo muſtu denſelben curiren, vnd allen man-
gel darin durch eine præcipitation niderfaͤllen/ ſo wird
derſelbe in wenig Tagen wieder ſchoͤn/ hell/ klahr/ lieb-
lich vnd gut: Wofern er aber ſauwer/ vnd nicht gar
Eſſig iſt/ kan er auch wieder erfriſchet vnd trincklich ge-
macht werden/ ſo er aber gar zu ſauwer iſt/ kan man noch
guten vnd lieblichen Eſſig darauß machen/ welcher ſein
Gelt auch wehrt iſt/ alſo/ daß man nimmer Schaden da-
von zu erwarten hat.

XI.
Aus etlichen Vegetabilien, die allendhalben gern wachſen/ ei-
nen guten/ klahren/ lieblichen vnd beſtaͤndigen Eſſig/ dem Frantzoͤ-
ſiſchen nicht ſehr vngleich/ in groſſer Maͤnge zu machen/ daß eine
Ohm nicht einen Thaler zu ſtehen kompt.

Dieſes iſt auch ein ſchoͤnes Kunſt ſtuͤcklein/ in deme
man an allen Orthen durch geringe Vegetabilien, gar
leichtlich mit wenig Koſten/ an eine groſſe Maͤnge guten
Eſſigs gelangen kan/ vnd dienet ſolche Wiſſenſchafft
ſonderlich an ſolche oͤrther/ da derſelbige in andere Laͤn-
der kan verfuͤhret vnd in groſſer Maͤnge verkaufft wer-
den; als da ſind die Seeſtaͤdte/ da groſſe Kauffmanſchaff-
ten getrieben werden/ damit man jaͤhrlichs ein groſſes ge-
winnen kan.

XII.
Jn den mehrentheil kalten Laͤndern Europæ, (doch außgenomen
etliche von den kaͤlteſten) da ſonſten kein Wein kan zeittig werden;
gute/ liebliche/ ſuͤſſe vnd beſtaͤndige/ geſunde Weine wachſen ma-
chen/ welche andern guten Weinen/ die in warmen Laͤndern/ als
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[34/0036] Annotationes vber den Appendicem kompt kein Nutzen: Wann du nun einen ſolchen Wein bekommeſt/ ſo muſtu denſelben curiren, vnd allen man- gel darin durch eine præcipitation niderfaͤllen/ ſo wird derſelbe in wenig Tagen wieder ſchoͤn/ hell/ klahr/ lieb- lich vnd gut: Wofern er aber ſauwer/ vnd nicht gar Eſſig iſt/ kan er auch wieder erfriſchet vnd trincklich ge- macht werden/ ſo er aber gar zu ſauwer iſt/ kan man noch guten vnd lieblichen Eſſig darauß machen/ welcher ſein Gelt auch wehrt iſt/ alſo/ daß man nimmer Schaden da- von zu erwarten hat. XI. Aus etlichen Vegetabilien, die allendhalben gern wachſen/ ei- nen guten/ klahren/ lieblichen vnd beſtaͤndigen Eſſig/ dem Frantzoͤ- ſiſchen nicht ſehr vngleich/ in groſſer Maͤnge zu machen/ daß eine Ohm nicht einen Thaler zu ſtehen kompt. Dieſes iſt auch ein ſchoͤnes Kunſt ſtuͤcklein/ in deme man an allen Orthen durch geringe Vegetabilien, gar leichtlich mit wenig Koſten/ an eine groſſe Maͤnge guten Eſſigs gelangen kan/ vnd dienet ſolche Wiſſenſchafft ſonderlich an ſolche oͤrther/ da derſelbige in andere Laͤn- der kan verfuͤhret vnd in groſſer Maͤnge verkaufft wer- den; als da ſind die Seeſtaͤdte/ da groſſe Kauffmanſchaff- ten getrieben werden/ damit man jaͤhrlichs ein groſſes ge- winnen kan. XII. Jn den mehrentheil kalten Laͤndern Europæ, (doch außgenomen etliche von den kaͤlteſten) da ſonſten kein Wein kan zeittig werden; gute/ liebliche/ ſuͤſſe vnd beſtaͤndige/ geſunde Weine wachſen ma- chen/ welche andern guten Weinen/ die in warmen Laͤndern/ als Teutſch-

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni06_1650/36>, abgerufen am 21.11.2024.