Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648.Philosophischer Oefen. ten nicht gesinnet bin. Wan es niemand schaden thätevnd auch nöhtig were/ könte ich alhier mit wenig Wor- ten anzeigen/ wie man aus allem Korn einen lieblichen spiritum, dem aus Weinhäfen gemacht/ gantz gleich/ ohne alles Maltz-machen/ mahlen oder vorhergehende Mühe vnd kosten mit grossem Vortheil vnd Nutzen di- stilliren könte/ sol aber auff dißmahl bleiben/ vnd biß auff ein andere Zeit versparet werden. Dann dieses Büchlein nur wegen einer besondern Weise zu distil- liren/ vnd nicht alle Secreten zu offenbahren/ gemacht wird. Dieses aber ist zu wissen/ so ein lieblicher spiri- tus dem Wein geist gleich. Von Korn oder Honig sol gemacht werden/ daß das Korn zuvor auff ein beson- der Weise müsse gemaltzet werden/ deßgleichen muß auch dem Honig sein vnlieblicher Geschmack zuvor be- nommen werden/ ehe er zur distillation durch fermen- tiren vnd heben bereittet wird/ sonsten wann solches nicht geschehe/ würde ein gantz vnlieblicher spiritus, gleich wie auß dem gemeinen Maltz auch geschicht/ wel- cher freylich im geringsten keim Spir: Vini nit zu ver- gleichen/ davon kommen. Bestehet derohalben die gantze Kunst der Dinge/ auß welchen man einen lieblichen spiritum distilliren wil in der Vorbereittung: Dann ein vnliebliches Wesen kan durch Kunst/ verbessert vnd lieblich/ auch ein liebliches deßgleichen durch Vnge- schickligkeit verderbet vnd vnlieblich gemacht werden. Welches zur Nachrichtung gemeldet sey. Von Ansetzen des Maltzes. WAn nun das Maltzgeschroten vnd klein gemacht meinest/ B ij
Philoſophiſcher Oefen. ten nicht geſinnet bin. Wan es niemand ſchaden thaͤtevnd auch noͤhtig were/ koͤnte ich alhier mit wenig Wor- ten anzeigen/ wie man aus allem Korn einen lieblichen ſpiritum, dem aus Weinhaͤfen gemacht/ gantz gleich/ ohne alles Maltz-machen/ mahlen oder vorhergehende Muͤhe vnd koſten mit groſſem Vortheil vnd Nutzen di- ſtilliren koͤnte/ ſol aber auff dißmahl bleiben/ vnd biß auff ein andere Zeit verſparet werden. Dann dieſes Buͤchlein nur wegen einer beſondern Weiſe zu diſtil- liren/ vnd nicht alle Secreten zu offenbahren/ gemacht wird. Dieſes aber iſt zu wiſſen/ ſo ein lieblicher ſpiri- tus dem Wein geiſt gleich. Von Korn oder Honig ſol gemacht werden/ daß das Korn zuvor auff ein beſon- der Weiſe muͤſſe gemaltzet werden/ deßgleichen muß auch dem Honig ſein vnlieblicher Geſchmack zuvor be- nommen werden/ ehe er zur diſtillation durch fermen- tiren vnd heben bereittet wird/ ſonſten wann ſolches nicht geſchehe/ wuͤrde ein gantz vnlieblicher ſpiritus, gleich wie auß dem gemeinen Maltz auch geſchicht/ wel- cher freylich im geringſten keim Spir: Vini nit zu ver- gleichen/ davon kom̃en. Beſtehet derohalben die gantze Kunſt der Dinge/ auß welchen man einen lieblichen ſpiritum diſtilliren wil in der Vorbereittung: Dann ein vnliebliches Weſen kan durch Kunſt/ verbeſſert vnd lieblich/ auch ein liebliches deßgleichen durch Vnge- ſchickligkeit verderbet vnd vnlieblich gemacht werden. Welches zur Nachrichtung gemeldet ſey. Von Anſetzen des Maltzes. WAn nun das Maltzgeſchroten vnd klein gemacht meineſt/ B ij
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Philoſophiſcher Oefen.
ten nicht geſinnet bin. Wan es niemand ſchaden thaͤte
vnd auch noͤhtig were/ koͤnte ich alhier mit wenig Wor-
ten anzeigen/ wie man aus allem Korn einen lieblichen
ſpiritum, dem aus Weinhaͤfen gemacht/ gantz gleich/
ohne alles Maltz-machen/ mahlen oder vorhergehende
Muͤhe vnd koſten mit groſſem Vortheil vnd Nutzen di-
ſtilliren koͤnte/ ſol aber auff dißmahl bleiben/ vnd biß
auff ein andere Zeit verſparet werden. Dann dieſes
Buͤchlein nur wegen einer beſondern Weiſe zu diſtil-
liren/ vnd nicht alle Secreten zu offenbahren/ gemacht
wird. Dieſes aber iſt zu wiſſen/ ſo ein lieblicher ſpiri-
tus dem Wein geiſt gleich. Von Korn oder Honig
ſol gemacht werden/ daß das Korn zuvor auff ein beſon-
der Weiſe muͤſſe gemaltzet werden/ deßgleichen muß
auch dem Honig ſein vnlieblicher Geſchmack zuvor be-
nommen werden/ ehe er zur diſtillation durch fermen-
tiren vnd heben bereittet wird/ ſonſten wann ſolches
nicht geſchehe/ wuͤrde ein gantz vnlieblicher ſpiritus,
gleich wie auß dem gemeinen Maltz auch geſchicht/ wel-
cher freylich im geringſten keim Spir: Vini nit zu ver-
gleichen/ davon kom̃en. Beſtehet derohalben die gantze
Kunſt der Dinge/ auß welchen man einen lieblichen
ſpiritum diſtilliren wil in der Vorbereittung: Dann
ein vnliebliches Weſen kan durch Kunſt/ verbeſſert
vnd lieblich/ auch ein liebliches deßgleichen durch Vnge-
ſchickligkeit verderbet vnd vnlieblich gemacht werden.
Welches zur Nachrichtung gemeldet ſey.
Von Anſetzen des Maltzes.
WAn nun das Maltzgeſchroten vnd klein gemacht
iſt/ ſo thue ſo viel davon als du zu diſtilliren ver-
meineſt/
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Zitationshilfe: | Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni03_1648/23>, abgerufen am 03.03.2025. |