Newe Zeytung auß Ghendt. 1586. In: Bruno Weber (Hg.): Wunderzeichen und Winkeldrucker. Dietikon-Zürich, 1972. S. 134ff.Newe Zeytung auß Ghendt/ in Flandern. Wie es da selbst ein gantz greülichs vnd Erschröcklichs/ vngewiter entstanden des gleichen vormals nie erhört wordn ist/ geschehen Anno 1586. den 18. Augustij. [Abbildung]
[Beginn Spaltensatz]
SEhr khleglich in der zeit gemelt/ Getruckt Zu Augspurg/ bey Hanns Schultes/ Brieffmaler vnd Formschneyder vnder dem Eisen berg. Newe Zeytung auß Ghendt/ in Flandern. Wie es da selbst ein gantz greuͤlichs vnd Erschroͤcklichs/ vngewiter entstanden des gleichen vormals nie erhoͤrt wordn ist/ geschehen Anno 1586. den 18. Augustij. [Abbildung]
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Newe Zeytung auß Ghendt/ in Flandern.
Wie es da selbst ein gantz greuͤlichs vnd Erschroͤcklichs/ vngewiter entstanden des gleichen vormals
nie erhoͤrt wordn ist/ geschehen Anno 1586. den 18. Augustij.
[Abbildung]
SEhr khleglich in der zeit gemelt/
Da hat sich der Himmel gestele.
Schroͤcklich/ die Windt theten auch web_
Zu dem sach man in lüften/ Schweben/
Vnter aim vngewiter groß.
Sichtbarlichen den Satan Bloß/
Auch wie er sich thete befleisen.
Villerley schaden zu beweisen/
Des manichen Mann hat geschmirtzt.
Er hat vil Heüser vmb gesturtzt
Jn der Stat Ghendt/ Nache vnd feren.
Nach sollichem ließ Er sich hoͤrren/
Jn aim Castel/ da griff Er ann.
Gar schroͤcklich ainen Edelman/
Auß seinem Leib/ vil stückh Er Riß.
Wunderlich ists/ doch gleichwol gwiß/
Das er ain klaines Heuͤßlein fein.
Deß aines Schuchmachers thet sein/
Hinweckh trueg/ mit sein macht enteckht.
Ein Alte Fraw darmit erschreckt/
Das man sie hat fir Thot vmbzogen.
Ferner ist der Boͤß Geist geflogen/
Mit lautem Getuͤmel ohn trawren/
Auff S. Peters Kirch von den Maurẽ.
Stücker Riß/ vnd Rab geworffen hat/
Er fandt auch beim Waser am gstat
Einen guten frumen man Alt.
Den nam er/ vngitiger gstalt/
Bein schultern/ fürt jn in die lüft.
Groses Hertzenleidt er_ jm stifft/
Gleich woll thet er in jn den dingen.
Ohn schaden widerumb herbringen/
Jttem er thet sich auch erregen.
Mit sehr grawsamen Donerschlaͤgen/
Auch Hellen Blitzen vngehewr.
Die scheinen thetten wie das Fewr/
Zu Gott Ruften die lieben Frumen.
Sie meintẽ der Jüngst Tag würt kumẽ/
Das wert vber drey gantze Stundt.
Vnd ist oftermals thue ich Kundt/
Der Himmel Finster worden Schnel.
Als seis Nacht/ vnd dan wider Hell/
Sach gleich als wan es Brinnen thet.
Weyter fur der Teüffel versteht/
Auff ein Bleich/ da vil Boͤß verricht/
Da Nun: die Grausamlich Geschicht.
Durch Gots Erbarmung nam sein End
Da gieng das Volck zusamen bhendt.
Befahlen sich dem lieben Gott/
Zu Mechell/ vmb die zeit mit Not.
Schlugs Staͤin die sahen mit beschwerẽ
Als ob es Fewrig Khuglen weren/
Das die Menschen auß dem Feldt liefen.
Hailliger Geist zu dier wir Rieffen/
Gieb vñ Gnad/ das wir doch Recht lebẽ.
Auff das vns auch nit die vmb geben/
Ein solche gfahr/ Greülicher Gstalt.
Bhüt vns auch vor des Satans gwalt/
Das er vns nit zu füge schaden.
Aber: die Welt ist so beladen/
Mit Frewel thut auch was jr gefelt.
Obs Gott schon für ein Grewel helt/
So khert sie Sich doch daran nicht.
Biß er die Verruckt Welt entwicht/
Durch Christũ am Jüngsten Tag Richt.
FJNJS.
Getruckt Zu Augspurg/ bey Hanns Schultes/ Brieffmaler vnd Formschneyder vnder dem Eisen berg.
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