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Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

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Schwelgerey und Ueppigkeit ergeben, ein Scheusal des menschlichen: Geschlechts
und ein Objectum der allgemeinen Verfolgung geworden. Mann hätte
dieses alles, weil die Beschaffenheit der Freymaurer so rätzelhafte ist,
zu einiger nähern Nachricht beyzufügen, nicht unterlaßen wollen.
Beym Abschied wurden wir alles Protestirens ohnerachtet, vom
Printzen bis auf den Hof begleitet.

Den 4 Martii

Vormittags besuchte uns der Herr von Uffel und nahm wegen seiner
übermorgenden Abreise auf Brüßel, Abschied. Mittags speiseten wir
bey denen Printzen von Heßen, und begaben uns, nach angewünschter
glücklichen Reise und dagegen eingenommener ungemein gnädigen Versicherung
eines unvergeßlichen freundschaftlichen Andenckens, zu dem Marechal
d'Asfeld
. Monsieur Rollin empfing uns in der ersten Antichambre und
wurden wir, auf seine Praesentation, von dem Marechal sowol, als
deßen Bruder dem Abbe d'Asfeld überaus freundlich angenommen. Der
Marechal ist Ritter vom güldnen Vließ und leuchtet aus seinem ha-
gern Gesichte eine martialische Freundligkeit hervor, der Abbe aber
könte, seinem Aussehen nach, das Portrait zu einem höchst liebreichen
Vater abgeben. Monsieur Rollin machte bey aller Gelegenheit Illustrissimi Elogien
sonderlich darinn, daß er aus allen Umständen wahrgenommen, wie
sie weit etwas noblers und realers auf ihren Reisen suchten, als
andre junge Herren insgemein zu thun pflegten. Der Abbe wunderte
sich, daß wir zum Theil seine Schriften in Teutschland gelesen,
freuete sich aber auch, daß er mit seinem geringen Talent in der
Frembde Nutzen schaffen können. Das übrige dismalige Entreteniren
war von der Kayser-Wahl in Franckfurt, dahin der Sohn des Mare-
chals
auch mit abreisen wird, und von andern indifferenten Sachen.
Beym Abschied ließ der Marechal sich durch unsre Bitten in der Anti-
chambre zurückhalten, sein Bruder und Sohn aber musten uns
bis an die Haus-Thür begleiten, und Monsieur Rollin bezeugte sich über
die gestiftete reciproque Bekantschaft sehr vergnügt. Bey einge-
brochenem Abend wolten wir noch den Duc de Castro Pignano
und die princesse de Grimberg besuchen, trafen aber beyde nicht zu
Hause an. Bey der Rückkunft in unser Quartier vernahmen wir,
daß indeßen der Päbstliche Nuncius sowol, als der prince de Turenne
zur Visite da gewesen. Weil übrigens heute uns einige Satyrische
Verse über 2 derer letzthin creirten Marechaux de France zu Han-
den kommen, so unterlaßen wir nicht, solche hierbey zu communiciren
und ist zu deren beßern Verständniß der Umstand voraus zu setzen,
daß die promotion dieser Marechaux währendes Carnavals geschehen
Quand on voit Chaulnes et Duras
Sur tant d'autres avoir le pas,
on admire la preference
Et l'on convient, grand Cardinal,
que de tels marechaux de France
Sont Excellens en Carnaval.

Schwelgerey und Ueppigkeit ergeben, ein Scheusal des menschlichen: Geschlechts
und ein Objectum der allgemeinen Verfolgung geworden. Mann hätte
dieses alles, weil die Beschaffenheit der Freymaurer so rätzelhafte ist,
zu einiger nähern Nachricht beyzufügen, nicht unterlaßen wollen.
Beym Abschied wurden wir alles Protestirens ohnerachtet, vom
Printzen bis auf den Hof begleitet.

Den 4 Martii

Vormittags besuchte uns der Herr von Uffel und nahm wegen seiner
übermorgenden Abreise auf Brüßel, Abschied. Mittags speiseten wir
bey denen Printzen von Heßen, und begaben uns, nach angewünschter
glücklichen Reise und dagegen eingenommener ungemein gnädigen Versicherung
eines unvergeßlichen freundschaftlichen Andenckens, zu dem Marechal
d’Asfeld
. Monsieur Rollin empfing uns in der ersten Antichambre und
wurden wir, auf seine Praesentation, von dem Marechal sowol, als
deßen Bruder dem Abbé d’Asfeld überaus freundlich angenommen. Der
Marechal ist Ritter vom güldnen Vließ und leuchtet aus seinem ha-
gern Gesichte eine martialische Freundligkeit hervor, der Abbé aber
könte, seinem Aussehen nach, das Portrait zu einem höchst liebreichen
Vater abgeben. Monsieur Rollin machte bey aller Gelegenheit Illustrissimi Elogien
sonderlich darinn, daß er aus allen Umständen wahrgenommen, wie
sie weit etwas noblers und realers auf ihren Reisen suchten, als
andre junge Herren insgemein zu thun pflegten. Der Abbé wunderte
sich, daß wir zum Theil seine Schriften in Teutschland gelesen,
freuete sich aber auch, daß er mit seinem geringen Talent in der
Frembde Nutzen schaffen können. Das übrige dismalige Entreteniren
war von der Kayser-Wahl in Franckfurt, dahin der Sohn des Mare-
chals
auch mit abreisen wird, und von andern indifferenten Sachen.
Beym Abschied ließ der Marechal sich durch unsre Bitten in der Anti-
chambre zurückhalten, sein Bruder und Sohn aber musten uns
bis an die Haus-Thür begleiten, und Monsieur Rollin bezeugte sich über
die gestiftete reciproque Bekantschaft sehr vergnügt. Bey einge-
brochenem Abend wolten wir noch den Duc de Castro Pignano
und die princesse de Grimberg besuchen, trafen aber beyde nicht zu
Hause an. Bey der Rückkunft in unser Quartier vernahmen wir,
daß indeßen der Päbstliche Nuncius sowol, als der prince de Turenne
zur Visite da gewesen. Weil übrigens heute uns einige Satyrische
Verse über 2 derer letzthin creirten Marechaux de France zu Han-
den kommen, so unterlaßen wir nicht, solche hierbey zu communiciren
und ist zu deren beßern Verständniß der Umstand voraus zu setzen,
daß die promotion dieser Marechaux währendes Carnavals geschehen
Quand on voit Chaulnes et Duras
Sur tant d’autres avoir le pas,
on admire la preference
Et l’on convient, grand Cardinal,
que de tels marechaux de France
Sont Excellens en Carnaval.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/193>, abgerufen am 14.08.2024.