[Geßner, Salomon]: Idyllen. Zürich, 1756.DAMON. PHILLIS. Damon. IZt hab ich sechszehn Frühlinge gesehn, doch Phillis. Und ich, ich hab izt dreizehn Früh- Damon. Sieh Phillis, wie der dichte Busch, Phillis. Ja, lieber Damon! denn bey dir nur DAMON. PHILLIS. Damon. IZt hab ich ſechszehn Frühlinge geſehn, doch Phillis. Und ich, ich hab izt dreizehn Früh- Damon. Sieh Phillis, wie der dichte Buſch, Phillis. Ja, lieber Damon! denn bey dir nur <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0049" n="44"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">DAMON. PHILLIS.</hi> </hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Damon.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi>Zt hab ich ſechszehn Frühlinge geſehn, doch<lb/> liebſte Phillis! keiner, noch keiner war ſo ſchön<lb/> wie der; weiſsſt du warum? ‒ ‒ Ich hüt’ izt<lb/> neben dir die Herde.</p><lb/> <p>Phillis. Und ich, ich hab izt dreizehn Früh-<lb/> linge geſehn. Ach liebſter Damon! keiner, nein<lb/> keiner war für mich ſo ſchön wie der; weiſsſt<lb/> du warum? ‒ ‒ Izt drükte ſie ihn ſeufzend an<lb/> die Bruſt.</p><lb/> <p>Damon. Sieh Phillis, wie der dichte Buſch,<lb/> bey dieſer Schleuſſe ſchattigt ſich wölbt, hör wie<lb/> die Quelle rauſcht; dort wollen wir ins hohe<lb/> Gras uns legen, und ‒ ‒ ‒</p><lb/> <p>Phillis. Ja, lieber Damon! denn bey dir nur<lb/> bin ich froh. Sieh her, mein Buſen bebt voll<lb/> Freude, denn ‒ ‒ denk einmal, fünf lange Stun-<lb/> den, hab ich dich nicht geſehn.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [44/0049]
DAMON. PHILLIS.
Damon.
IZt hab ich ſechszehn Frühlinge geſehn, doch
liebſte Phillis! keiner, noch keiner war ſo ſchön
wie der; weiſsſt du warum? ‒ ‒ Ich hüt’ izt
neben dir die Herde.
Phillis. Und ich, ich hab izt dreizehn Früh-
linge geſehn. Ach liebſter Damon! keiner, nein
keiner war für mich ſo ſchön wie der; weiſsſt
du warum? ‒ ‒ Izt drükte ſie ihn ſeufzend an
die Bruſt.
Damon. Sieh Phillis, wie der dichte Buſch,
bey dieſer Schleuſſe ſchattigt ſich wölbt, hör wie
die Quelle rauſcht; dort wollen wir ins hohe
Gras uns legen, und ‒ ‒ ‒
Phillis. Ja, lieber Damon! denn bey dir nur
bin ich froh. Sieh her, mein Buſen bebt voll
Freude, denn ‒ ‒ denk einmal, fünf lange Stun-
den, hab ich dich nicht geſehn.
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