[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.Gespan, Gieserey, Gießzettel, Gießofen, etc. Gespan, oder, nach alter Redensart Compagnon, ist Anführegespan, heißt so viel als ein Jnforma- Gieserey, siehe Schriftgieserey. Gießzettel, siehe unsere eingedruckte Nachricht p. 134. Gießofen, worinnen alles Zeug geschmoltzen wird, Gorbel, ist eine eiferne runde Stange, daran die Greif, ist ein Vogel, welcher in der Heroldskunst H. Hammer, ist ein bekanntes Jnstrument: die Buch- Hochzeit machen, heißt in Buchdruckereyen, wenn ein Hofe- N 3
Geſpan, Gieſerey, Gießzettel, Gießofen, ꝛc. Geſpan, oder, nach alter Redensart Compagnon, iſt Anfuͤhregeſpan, heißt ſo viel als ein Jnforma- Gieſerey, ſiehe Schriftgieſerey. Gießzettel, ſiehe unſere eingedruckte Nachricht p. 134. Gießofen, worinnen alles Zeug geſchmoltzen wird, Gorbel, iſt eine eiferne runde Stange, daran die Greif, iſt ein Vogel, welcher in der Heroldskunſt H. Hammer, iſt ein bekanntes Jnſtrument: die Buch- Hochzeit machen, heißt in Buchdruckereyen, wenn ein Hofe- N 3
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Geſpan, Gieſerey, Gießzettel, Gießofen, ꝛc.
Geſpan, oder, nach alter Redensart Compagnon, iſt
derjenige, welcher mit einem andern an einer Preſ-
ſe arbeitet, da ſie denn einander Wechſelsweiſe die
Arbeit erleichtern; Bey den Setzern iſt es gleich-
falls gebraͤuchlich, da ihrer zwey an einem Werck
zugleich ſetzen, doch jeder vor ſich ins beſondere.
Anfuͤhregeſpan, heißt ſo viel als ein Jnforma-
tor, welchem ein junger Menſch von dem Buch-
druckerherrn uͤbergeben wird, damit er ſelbigen
treulich in allen Stuͤcken unterrichten moͤge, was
ihm zu Befoͤrderung ſeiner Wohlfarth nach ausge-
ſtandenen Jahren nuͤtzlich und noͤthig iſt. Er be-
kommt vor ſeine Muͤhe etwas gewiſſes an Geld.
Gieſerey, ſiehe Schriftgieſerey.
Gießzettel, ſiehe unſere eingedruckte Nachricht p. 134.
Gießofen, worinnen alles Zeug geſchmoltzen wird,
das zum Schriften noͤthig iſt. Wie ein ſolcher aus-
ſiehet, und anzulegen ſey, kan man deutlich auf
Tab. IV. ſehen.
Gorbel, iſt eine eiferne runde Stange, daran die
Waltze befindlich iſt. Siehe Tab II.
Greif, iſt ein Vogel, welcher in der Heroldskunſt
Weißheit, Geſchwindigkeit und Tapferkeit bedeu-
tet. Kayſer Friedrich III. hat ſolchen den Buch-
druckern im Wappen zu fuͤhren allergnaͤdigſt zuge-
ſtanden, ſiehe Entwurff von Erfindung der
Buchdruckerkunſt, p. 6.
H.
Hammer, iſt ein bekanntes Jnſtrument: die Buch-
drucker brauchen ſelbigen bey der Preſſe ſehr oft.
Siehe Tab. II.
Hochzeit machen, heißt in Buchdruckereyen, wenn ein
Setzer auf einer Columne etwas doppelt geſetzet hat.
Hofe-
N 3
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