Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

Bild:
<< vorherige Seite
Geschwindigkeit der ausströmenden Luft.

In dieser Gleichung wird der Werth für a nach der Beobachtung substituirt; es ist daher
noch l auszudrücken. Das Gewicht eines Kubikfusses atmosphärischer Luft beträgt für jeden
Ort der Erdoberfläche bei der Barometerhöhe h' und den Reaumur'schen Wärmegraden t zu
Folge Seite 116, II. Band im N. Oe. Gewicht l = [Formel 1] . In diesem
Ausdrucke muss die Barometerhöhe h' in paris. Zollen bei 0 Grad Wärme, die Temperatur t
in Reaumur'schen Graden und die Höhe x über der Meeresoberfläche in paris. Toisen substi-
tuirt werden. Bezeichnet h die beobachtete Barometerhöhe, so ist die auf den Gefrierpunkt
reduzirte Barometerhöhe, nach Seite 101, II. Band, h' = [Formel 2] .

Die Höhe a wird bei den Versuchen als Wassersäule in Fussen, die Höhe h aber als
Quecksilbersäule in Zollen beobachtet. Um die Wassersäule auf eine Quecksilbersäule zu reduzi-
ren, wissen wir, dass der Druck einer 32 Fuss hohen Wassersäule eben so viel als der Druck
einer 28 Zoll hohen Quecksilbersäule beträgt, demnach ist 32 Fuss: 28 Zoll = a Fuss: Höhe
der Quecksilbersäule in Zollen, welche = 7/8 a ist.

Die Luft, deren Gewicht l nach der obigen Formel substituirt wird, ist nur von der
Quecksilbersäule h gepresst, während die aus dem Kessel ausströmende Luft nebst dem Drucke
der beobachteten Quecksilbersäule h noch von der eben berechneten Höhe 7/8 a zusammenge-
drückt wird. Wir haben sonach vermöge dem Gesetze, dass die Gewichte eines Kubikfusses
Luft den Druckhöhen proporzional sind, die Proporzion l : l = h + 7/8 a : h und l = [Formel 3] .
Werden hier die obigen Werthe für l und h' substituirt, so ergibt sich das Gewicht eines Kubik-
fusses der aus dem Kessel ausströmenden Luft l = [Formel 4]
Hiernach ergibt sich die Geschwindigkeit, womit die Luft aus dem Kessel ausströmt
[Formel 5]

In dieser Formel ist 56,4 und 0,0752585 N. Oe. Gewicht, welches sich gegen einander
aufhebt; wird also g und a im Rheinländer Maasse angenommen, so gibt die Quadratwur-
zel den Werth für v ebenfalls in diesem Maasse.

§. 336.

Zufolge mehrerer von Herrn Koch angeführten Beobachtungen kann man die Höhe des
Ortes, wo seine Versuche angestellt wurden, mit beiläufig x = 160 Toisen in Rechnung brin-
gen. Für diese Versuche ist also die Geschwindigkeit, womit die Luft aus dem Kessel aus-
strömt, wenn g = 15 5/8 Fuss gesetzt wird
v = [Formel 6] , oder nach vorgenom-

Geschwindigkeit der ausströmenden Luft.

In dieser Gleichung wird der Werth für a nach der Beobachtung substituirt; es ist daher
noch λ auszudrücken. Das Gewicht eines Kubikfusses atmosphärischer Luft beträgt für jeden
Ort der Erdoberfläche bei der Barometerhöhe h' und den Reaumur’schen Wärmegraden t zu
Folge Seite 116, II. Band im N. Oe. Gewicht l = [Formel 1] . In diesem
Ausdrucke muss die Barometerhöhe h' in paris. Zollen bei 0 Grad Wärme, die Temperatur t
in Reaumur’schen Graden und die Höhe x über der Meeresoberfläche in paris. Toisen substi-
tuirt werden. Bezeichnet h die beobachtete Barometerhöhe, so ist die auf den Gefrierpunkt
reduzirte Barometerhöhe, nach Seite 101, II. Band, h' = [Formel 2] .

Die Höhe a wird bei den Versuchen als Wassersäule in Fussen, die Höhe h aber als
Quecksilbersäule in Zollen beobachtet. Um die Wassersäule auf eine Quecksilbersäule zu reduzi-
ren, wissen wir, dass der Druck einer 32 Fuss hohen Wassersäule eben so viel als der Druck
einer 28 Zoll hohen Quecksilbersäule beträgt, demnach ist 32 Fuss: 28 Zoll = a Fuss: Höhe
der Quecksilbersäule in Zollen, welche = ⅞ a ist.

Die Luft, deren Gewicht l nach der obigen Formel substituirt wird, ist nur von der
Quecksilbersäule h gepresst, während die aus dem Kessel ausströmende Luft nebst dem Drucke
der beobachteten Quecksilbersäule h noch von der eben berechneten Höhe ⅞ a zusammenge-
drückt wird. Wir haben sonach vermöge dem Gesetze, dass die Gewichte eines Kubikfusses
Luft den Druckhöhen proporzional sind, die Proporzion λ : l = h + ⅞ a : h und λ = [Formel 3] .
Werden hier die obigen Werthe für l und h' substituirt, so ergibt sich das Gewicht eines Kubik-
fusses der aus dem Kessel ausströmenden Luft λ = [Formel 4]
Hiernach ergibt sich die Geschwindigkeit, womit die Luft aus dem Kessel ausströmt
[Formel 5]

In dieser Formel ist 56,4 und 0,0752585 N. Oe. Gewicht, welches sich gegen einander
aufhebt; wird also g und a im Rheinländer Maasse angenommen, so gibt die Quadratwur-
zel den Werth für v ebenfalls in diesem Maasse.

§. 336.

Zufolge mehrerer von Herrn Koch angeführten Beobachtungen kann man die Höhe des
Ortes, wo seine Versuche angestellt wurden, mit beiläufig x = 160 Toisen in Rechnung brin-
gen. Für diese Versuche ist also die Geschwindigkeit, womit die Luft aus dem Kessel aus-
strömt, wenn g = 15⅝ Fuss gesetzt wird
v = [Formel 6] , oder nach vorgenom-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0512" n="476"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#i">Geschwindigkeit der ausströmenden Luft.</hi> </fw><lb/>
            <p>In dieser Gleichung wird der Werth für a nach der Beobachtung substituirt; es ist daher<lb/>
noch &#x03BB; auszudrücken. Das Gewicht eines Kubikfusses atmosphärischer Luft beträgt für jeden<lb/>
Ort der Erdoberfläche bei der Barometerhöhe h' und den <hi rendition="#i">Reaumur</hi>&#x2019;schen Wärmegraden t zu<lb/>
Folge Seite 116, II. Band im N. Oe. Gewicht l = <formula/>. In diesem<lb/>
Ausdrucke muss die Barometerhöhe h' in paris. Zollen bei 0 Grad Wärme, die Temperatur t<lb/>
in <hi rendition="#i">Reaumur</hi>&#x2019;schen Graden und die Höhe x über der Meeresoberfläche in paris. <hi rendition="#i">Toisen</hi> substi-<lb/>
tuirt werden. Bezeichnet h die beobachtete Barometerhöhe, so ist die auf den Gefrierpunkt<lb/>
reduzirte Barometerhöhe, nach Seite 101, II. Band, h' = <formula/>.</p><lb/>
            <p>Die Höhe a wird bei den Versuchen als Wassersäule in Fussen, die Höhe h aber als<lb/>
Quecksilbersäule in Zollen beobachtet. Um die Wassersäule auf eine Quecksilbersäule zu reduzi-<lb/>
ren, wissen wir, dass der Druck einer 32 Fuss hohen Wassersäule eben so viel als der Druck<lb/>
einer 28 Zoll hohen Quecksilbersäule beträgt, demnach ist 32 Fuss: 28 Zoll = a Fuss: Höhe<lb/>
der Quecksilbersäule in Zollen, welche = &#x215E; a ist.</p><lb/>
            <p>Die Luft, deren Gewicht l nach der obigen Formel substituirt wird, ist nur von der<lb/>
Quecksilbersäule h gepresst, während die aus dem Kessel ausströmende Luft nebst dem Drucke<lb/>
der beobachteten Quecksilbersäule h noch von der eben berechneten Höhe &#x215E; a zusammenge-<lb/>
drückt wird. Wir haben sonach vermöge dem Gesetze, dass die Gewichte eines Kubikfusses<lb/>
Luft den Druckhöhen proporzional sind, die Proporzion &#x03BB; : l = h + &#x215E; a : h und &#x03BB; = <formula/>.<lb/>
Werden hier die obigen Werthe für l und h' substituirt, so ergibt sich das Gewicht eines Kubik-<lb/>
fusses der aus dem Kessel ausströmenden Luft &#x03BB; = <formula/><lb/>
Hiernach ergibt sich die Geschwindigkeit, womit die Luft aus dem Kessel ausströmt<lb/><formula/></p>
            <p>In dieser Formel ist 56,<hi rendition="#sub">4</hi> und 0,<hi rendition="#sub">0752585</hi> N. Oe. Gewicht, welches sich gegen einander<lb/>
aufhebt; wird also g und a im Rheinländer Maasse angenommen, so gibt die Quadratwur-<lb/>
zel den Werth für v ebenfalls in diesem Maasse.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 336.</head><lb/>
            <p>Zufolge mehrerer von Herrn <hi rendition="#i">Koch</hi> angeführten Beobachtungen kann man die Höhe des<lb/>
Ortes, wo seine Versuche angestellt wurden, mit beiläufig x = 160 <hi rendition="#i">Toisen</hi> in Rechnung brin-<lb/>
gen. Für diese Versuche ist also die Geschwindigkeit, womit die Luft aus dem Kessel aus-<lb/>
strömt, wenn g = 15&#x215D; Fuss gesetzt wird<lb/>
v = <formula/>, oder nach vorgenom-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[476/0512] Geschwindigkeit der ausströmenden Luft. In dieser Gleichung wird der Werth für a nach der Beobachtung substituirt; es ist daher noch λ auszudrücken. Das Gewicht eines Kubikfusses atmosphärischer Luft beträgt für jeden Ort der Erdoberfläche bei der Barometerhöhe h' und den Reaumur’schen Wärmegraden t zu Folge Seite 116, II. Band im N. Oe. Gewicht l = [FORMEL]. In diesem Ausdrucke muss die Barometerhöhe h' in paris. Zollen bei 0 Grad Wärme, die Temperatur t in Reaumur’schen Graden und die Höhe x über der Meeresoberfläche in paris. Toisen substi- tuirt werden. Bezeichnet h die beobachtete Barometerhöhe, so ist die auf den Gefrierpunkt reduzirte Barometerhöhe, nach Seite 101, II. Band, h' = [FORMEL]. Die Höhe a wird bei den Versuchen als Wassersäule in Fussen, die Höhe h aber als Quecksilbersäule in Zollen beobachtet. Um die Wassersäule auf eine Quecksilbersäule zu reduzi- ren, wissen wir, dass der Druck einer 32 Fuss hohen Wassersäule eben so viel als der Druck einer 28 Zoll hohen Quecksilbersäule beträgt, demnach ist 32 Fuss: 28 Zoll = a Fuss: Höhe der Quecksilbersäule in Zollen, welche = ⅞ a ist. Die Luft, deren Gewicht l nach der obigen Formel substituirt wird, ist nur von der Quecksilbersäule h gepresst, während die aus dem Kessel ausströmende Luft nebst dem Drucke der beobachteten Quecksilbersäule h noch von der eben berechneten Höhe ⅞ a zusammenge- drückt wird. Wir haben sonach vermöge dem Gesetze, dass die Gewichte eines Kubikfusses Luft den Druckhöhen proporzional sind, die Proporzion λ : l = h + ⅞ a : h und λ = [FORMEL]. Werden hier die obigen Werthe für l und h' substituirt, so ergibt sich das Gewicht eines Kubik- fusses der aus dem Kessel ausströmenden Luft λ = [FORMEL] Hiernach ergibt sich die Geschwindigkeit, womit die Luft aus dem Kessel ausströmt [FORMEL] In dieser Formel ist 56,4 und 0,0752585 N. Oe. Gewicht, welches sich gegen einander aufhebt; wird also g und a im Rheinländer Maasse angenommen, so gibt die Quadratwur- zel den Werth für v ebenfalls in diesem Maasse. §. 336. Zufolge mehrerer von Herrn Koch angeführten Beobachtungen kann man die Höhe des Ortes, wo seine Versuche angestellt wurden, mit beiläufig x = 160 Toisen in Rechnung brin- gen. Für diese Versuche ist also die Geschwindigkeit, womit die Luft aus dem Kessel aus- strömt, wenn g = 15⅝ Fuss gesetzt wird v = [FORMEL], oder nach vorgenom-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/512
Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/512>, abgerufen am 21.11.2024.