1 auf jeder Seite addirt, so ist
[Formel 1]
und wird hier beiderseits die Wurzel gezogen, so ist
[Formel 2]
, woraus
[Formel 3]
folgt. (VI).
Wird in diesem Ausdrucke p = P gesetzt, so ist e = E; also gibt der Werth p = P die Ausdehnung, welche bei dem Maximum von p statt findet. Auch sehen wir aus dieser Gleichung, dass kein grösseres Gewicht als P vom Drahte getragen werden kann; denn wollte man p grösser als P annehmen, so würde
[Formel 4]
unmöglich oder imaginär, also auch die Ausdehnung und das Tragungsvermögen un- möglich.
§. 262.
Zur Bestätigung der Richtigkeit unserer Rechnungen wollen wir die Seite 262 ange- führte Versuchsreihe nach der aufgestellten Formel berechnen.
Wir haben nach dem Ausdrucke II des vorigen §. die grösste Ausdehnung
[Formel 5]
Linien, welches im Vergleiche mit der Länge des Drahtes von 696 Linien den 85ten Theil beträgt. Nach IV ist das grösste Gewicht, welches der Draht zu tragen vermag,
[Formel 6]
Lb. Werden die- se zwei Werthe in dem Ausdrucke VI substituirt, so folgt
[Formel 7]
. Will man aber die Ausdehnungen, so wie bei der Versuchsreihe Seite 262, 54mal grösser erhalten, um sie unmittelbar mit einander vergleichen zu können, so haben wir
[Formel 8]
. Diese Werthe ergeben sich nach den §. 260 in An- schlag genommenen 6 Versuchen; werden jedoch alle 13 Versuche berücksichtigt, so er- gibt sich die Gleichung
[Formel 9]
, worin P = 65 Lb. Nimmt man
[Tabelle]
nunmehr für p die Werthe von 4, 8, 12, 16 ... an, und stellt dieselben mit den bei den Ver- suchen gefundenen Werthen zusammen, so ergibt sich folgende Tabelle:
Aus dieser Tabelle ersieht man, dass die Unterschiede, obgleich sie 54mal grösser er- scheinen, dennoch sehr unbedeutend sind, woraus also die Richtigkeit unserer abgelei- teten Formel erhellet. Hiebei muss jedoch abermals bemerkt werden, dass die Versuche mit jeder Drahtgattung (jedem Nro. des Drah- tes) 4 bis 5mal wiederholt wurden; dass hie- bei alle Versuche mit jenen Drähten, die Ir- regularitäten an Tag gelegt haben, ausgelas- sen und demnach nur jene beibehalten wur-
Gesetze für die Festigkeit des Eisens.
1 auf jeder Seite addirt, so ist
[Formel 1]
und wird hier beiderseits die Wurzel gezogen, so ist
[Formel 2]
, woraus
[Formel 3]
folgt. (VI).
Wird in diesem Ausdrucke p = P gesetzt, so ist e = E; also gibt der Werth p = P die Ausdehnung, welche bei dem Maximum von p statt findet. Auch sehen wir aus dieser Gleichung, dass kein grösseres Gewicht als P vom Drahte getragen werden kann; denn wollte man p grösser als P annehmen, so würde
[Formel 4]
unmöglich oder imaginär, also auch die Ausdehnung und das Tragungsvermögen un- möglich.
§. 262.
Zur Bestätigung der Richtigkeit unserer Rechnungen wollen wir die Seite 262 ange- führte Versuchsreihe nach der aufgestellten Formel berechnen.
Wir haben nach dem Ausdrucke II des vorigen §. die grösste Ausdehnung
[Formel 5]
Linien, welches im Vergleiche mit der Länge des Drahtes von 696 Linien den 85ten Theil beträgt. Nach IV ist das grösste Gewicht, welches der Draht zu tragen vermag,
[Formel 6]
℔. Werden die- se zwei Werthe in dem Ausdrucke VI substituirt, so folgt
[Formel 7]
. Will man aber die Ausdehnungen, so wie bei der Versuchsreihe Seite 262, 54mal grösser erhalten, um sie unmittelbar mit einander vergleichen zu können, so haben wir
[Formel 8]
. Diese Werthe ergeben sich nach den §. 260 in An- schlag genommenen 6 Versuchen; werden jedoch alle 13 Versuche berücksichtigt, so er- gibt sich die Gleichung
[Formel 9]
, worin P = 65 ℔. Nimmt man
[Tabelle]
nunmehr für p die Werthe von 4, 8, 12, 16 … an, und stellt dieselben mit den bei den Ver- suchen gefundenen Werthen zusammen, so ergibt sich folgende Tabelle:
Aus dieser Tabelle ersieht man, dass die Unterschiede, obgleich sie 54mal grösser er- scheinen, dennoch sehr unbedeutend sind, woraus also die Richtigkeit unserer abgelei- teten Formel erhellet. Hiebei muss jedoch abermals bemerkt werden, dass die Versuche mit jeder Drahtgattung (jedem Nro. des Drah- tes) 4 bis 5mal wiederholt wurden; dass hie- bei alle Versuche mit jenen Drähten, die Ir- regularitäten an Tag gelegt haben, ausgelas- sen und demnach nur jene beibehalten wur-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><list><item><pbfacs="#f0296"n="266"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#i">Gesetze für die Festigkeit des Eisens</hi>.</fw><lb/>
1 auf jeder Seite addirt, so ist <formula/> und wird hier beiderseits<lb/>
die Wurzel gezogen, so ist <formula/>, woraus <formula/><lb/>
folgt. (VI).</item></list><lb/><p>Wird in diesem Ausdrucke p = P gesetzt, so ist e = E; also gibt der Werth<lb/>
p = P die Ausdehnung, welche bei dem Maximum von p statt findet. Auch sehen<lb/>
wir aus dieser Gleichung, dass kein grösseres Gewicht als P vom Drahte getragen<lb/>
werden kann; denn wollte man p grösser als P annehmen, so würde <formula/><lb/>
unmöglich oder imaginär, also auch die Ausdehnung und das Tragungsvermögen un-<lb/>
möglich.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 262.</head><lb/><p>Zur Bestätigung der Richtigkeit unserer Rechnungen wollen wir die Seite 262 ange-<lb/>
führte Versuchsreihe nach der aufgestellten Formel berechnen.</p><lb/><p>Wir haben nach dem Ausdrucke II des vorigen §. die grösste Ausdehnung<lb/><formula/> Linien, welches im Vergleiche mit der Länge<lb/>
des Drahtes von 696 Linien den 85<hirendition="#sup">ten</hi> Theil beträgt. Nach IV ist das grösste Gewicht,<lb/>
welches der Draht zu tragen vermag, <formula/>℔. Werden die-<lb/>
se zwei Werthe in dem Ausdrucke VI substituirt, so folgt <formula/>.<lb/>
Will man aber die Ausdehnungen, so wie bei der Versuchsreihe Seite 262, 54mal grösser<lb/>
erhalten, um sie unmittelbar mit einander vergleichen zu können, so haben wir<lb/><formula/>. Diese Werthe ergeben sich nach den §. 260 in An-<lb/>
schlag genommenen 6 Versuchen; werden jedoch alle 13 Versuche berücksichtigt, so er-<lb/>
gibt sich die Gleichung <formula/>, worin P = 65 ℔. Nimmt man<lb/><table><row><cell/></row></table> nunmehr für p die Werthe von 4, 8, 12, 16 …<lb/>
an, und stellt dieselben mit den bei den Ver-<lb/>
suchen gefundenen Werthen zusammen, so<lb/>
ergibt sich folgende Tabelle:</p><lb/><p>Aus dieser Tabelle ersieht man, dass die<lb/>
Unterschiede, obgleich sie 54mal grösser er-<lb/>
scheinen, dennoch sehr unbedeutend sind,<lb/>
woraus also die Richtigkeit unserer abgelei-<lb/>
teten Formel erhellet. Hiebei muss jedoch<lb/>
abermals bemerkt werden, dass die Versuche<lb/>
mit jeder Drahtgattung (jedem Nro. des Drah-<lb/>
tes) 4 bis 5mal wiederholt wurden; dass hie-<lb/>
bei alle Versuche mit jenen Drähten, die Ir-<lb/>
regularitäten an Tag gelegt haben, ausgelas-<lb/>
sen und demnach nur jene beibehalten wur-<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[266/0296]
Gesetze für die Festigkeit des Eisens.
1 auf jeder Seite addirt, so ist [FORMEL] und wird hier beiderseits
die Wurzel gezogen, so ist [FORMEL], woraus [FORMEL]
folgt. (VI).
Wird in diesem Ausdrucke p = P gesetzt, so ist e = E; also gibt der Werth
p = P die Ausdehnung, welche bei dem Maximum von p statt findet. Auch sehen
wir aus dieser Gleichung, dass kein grösseres Gewicht als P vom Drahte getragen
werden kann; denn wollte man p grösser als P annehmen, so würde [FORMEL]
unmöglich oder imaginär, also auch die Ausdehnung und das Tragungsvermögen un-
möglich.
§. 262.
Zur Bestätigung der Richtigkeit unserer Rechnungen wollen wir die Seite 262 ange-
führte Versuchsreihe nach der aufgestellten Formel berechnen.
Wir haben nach dem Ausdrucke II des vorigen §. die grösste Ausdehnung
[FORMEL] Linien, welches im Vergleiche mit der Länge
des Drahtes von 696 Linien den 85ten Theil beträgt. Nach IV ist das grösste Gewicht,
welches der Draht zu tragen vermag, [FORMEL] ℔. Werden die-
se zwei Werthe in dem Ausdrucke VI substituirt, so folgt [FORMEL].
Will man aber die Ausdehnungen, so wie bei der Versuchsreihe Seite 262, 54mal grösser
erhalten, um sie unmittelbar mit einander vergleichen zu können, so haben wir
[FORMEL]. Diese Werthe ergeben sich nach den §. 260 in An-
schlag genommenen 6 Versuchen; werden jedoch alle 13 Versuche berücksichtigt, so er-
gibt sich die Gleichung [FORMEL], worin P = 65 ℔. Nimmt man
nunmehr für p die Werthe von 4, 8, 12, 16 …
an, und stellt dieselben mit den bei den Ver-
suchen gefundenen Werthen zusammen, so
ergibt sich folgende Tabelle:
Aus dieser Tabelle ersieht man, dass die
Unterschiede, obgleich sie 54mal grösser er-
scheinen, dennoch sehr unbedeutend sind,
woraus also die Richtigkeit unserer abgelei-
teten Formel erhellet. Hiebei muss jedoch
abermals bemerkt werden, dass die Versuche
mit jeder Drahtgattung (jedem Nro. des Drah-
tes) 4 bis 5mal wiederholt wurden; dass hie-
bei alle Versuche mit jenen Drähten, die Ir-
regularitäten an Tag gelegt haben, ausgelas-
sen und demnach nur jene beibehalten wur-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/296>, abgerufen am 18.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.