Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672.Die koͤſtlichſte Arbeit. dern am offentlichen gottesdienſt habe beruhen laſſen/ als were damitGott dem Herrn ſein Lob uñ Preiß ſchon zur gnuͤge abgeſtattet; auch hat er ſich ſolcher geiſtlichen lieder nicht gebrauchet auff offentlicher gaſſe und ſtraſſe/ auff gut phariſæiſch/ Matth. 6/ 1: ſondern auch zu Hauſe hat er dieſe uͤbung der gottesfurcht unablaͤßig getrieben. Wen andere/ nach heutiger art zu reden/ ihnen die lange weile zu kuͤrtzen/ das bretſpiel/ kar- ten/ oder andere ergoͤtzung herfuͤr ſuchten/ ſo ließ David in ſeinem hau- ſe oder zimmer ihm an geiſtlichen liedern und erbaulicher muſic begnuͤ- gen. War ihm ingeſamt/ bey ſeinen hin und wieder reiſen/ bei ſtillie- gen/ bei abwartũg ſeiner ſchweren amts-verrichtungen/ bei kriegszuͤgen oder ſonſt/ etwas verdrießlich/ ſo waren hingegen Gottes rechte ſein ergoͤtzendes lied in ſeiner weltherberge/ damit er ſich am beſten die Zeit und unmuth vertreiben kunte. Welches den ebenfalls auch unſer ſeliger Herr Mitbruder an ſich wahr befunden/ in dem er bei ſeinem gan- tzen leben nicht allzuviel ꝛuhige tage gehabt/ ſondeꝛn auch/ dem leibe nach/ zimlich gnug von einem ort und lande zum andern herumb gewandert/ und bald hie/ bald da/ ſich auffgehalten; wie aus ſeinen lebens-lauff wird gnugſam zu vernehmen ſeyn. Aber bei allen ſolchen ſeinen Reiſen/ ja wo er auch ambtswegen/ ſich wuͤrcklich niederlaſſen und auffhalten muͤſſen/ hat er dennoch zu foͤderſt auff die Rechte Gottes ſein abſehen gerichtet; dieſe waren ſein lied/ da waren alle andere weltliche materi- en lauter parerga, aber mit geiſtlichen Sachen gieng er am liebſten uͤm: da componirte er mit luſt/ da muſicirte er aus allen kraͤfften/ (wie etwa David bei heimfuͤhrung der bundeslade mit aller macht tantzete: 2. Sam. 6/ 15.) da revidirte er noch mit aller ſorgfalt bey ſeinem hohen al- ter/ und wolte alſo hieruͤber gleichſam ſeinen geiſt am allerliebſten auffge- ben; wie auch in der that erfolget. Gebrauch Wir unſers theils nehmen ſchließlich dieſe Lehre mit uns nach hau- ment
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-12-03T09:14:21Z)
Frank Wiegand: Transkription und Textauszeichnung nach DTA-Basisformat
(2012-12-03T09:14:21Z)
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |