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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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§ 28. Färben von Geweben.

Wie beim Waschen von Geweben, so unterscheidet man auch hier Fär-
ben im Strang, Strangfärberei, und Färben in der vollen Warenbreite,
Breitfärberei. Da die Farbflotte um so gleichmäßiger an alle Teile des
Gewebes herangehen kann, je faltenloser dasselbe ist, so gibt man in neuerer
Zeit dem Breitfärben den Vorzug, wogegen die Strangfärberei überall da
angewendet wird, wo es sich um das Färben großer Mengen von Geweben
auf einmal handelt. Daß die Gewebe für Strangfärberei mittels Heft-
maschine zusammengeheftet werden müssen, versteht sich von selbst; das Ge-
webe geht dann endlos durch die Flotte.

Alle Strangwaschmaschinen können mit geringer Umänderung auch als
Strangfärbemaschine dienen. Andererseits sind eine Anzahl von Maschinen
konstruiert, welche speziell der Strangfärberei dienen. Zu den einfachsten
Maschinen dieser Art gehören die Färbebottiche. Fig. 108 zeigt einen

Einfach gangbaren Färbebottich der Zittauer Maschinenfabrik,
zum Ausfärben von baumwollenen und halbwollenen Geweben im Strang.
Der Bottich ist ein großer viereckiger Kasten, meist aus Kiefernholz, für
eine beliebige Anzahl Stränge geteilt. Die zusammengenähten Gewebe wer-
den über einen Holzhaspel gebracht und in endlosem Strang durch die Farb-
flotte gezogen, bis die Färbung vollendet ist. Das Erwärmen der Farb-
flotte geschieht durch ein Dampfrohr, welches unterhalb eines wenig über

[Abbildung] Fig. 108.

Einfach gangbarer Färbebottich.

dem Boden befindlichen Siebbodens liegt. Vor dem Färbebottich befindet
sich noch ein kleiner Spülbottich mit zwei Leitrollen. Wird an dieselben eine
kleine Betriebsmaschine angebracht, so resuliert der

Färbebottich mit Dampfmaschine, welcher zusammen mit dem
vertikalen Durchschnitt der Fig. 108 ein klares Bild von den Verlauf des
mechanischen Färbeprozesses im Bottich gibt. Ein ähnliche Maschine ist der
in Fig. 109 abgebildete

§ 28. Färben von Geweben.

Wie beim Waſchen von Geweben, ſo unterſcheidet man auch hier Fär-
ben im Strang, Strangfärberei, und Färben in der vollen Warenbreite,
Breitfärberei. Da die Farbflotte um ſo gleichmäßiger an alle Teile des
Gewebes herangehen kann, je faltenloſer dasſelbe iſt, ſo gibt man in neuerer
Zeit dem Breitfärben den Vorzug, wogegen die Strangfärberei überall da
angewendet wird, wo es ſich um das Färben großer Mengen von Geweben
auf einmal handelt. Daß die Gewebe für Strangfärberei mittels Heft-
maſchine zuſammengeheftet werden müſſen, verſteht ſich von ſelbſt; das Ge-
webe geht dann endlos durch die Flotte.

Alle Strangwaſchmaſchinen können mit geringer Umänderung auch als
Strangfärbemaſchine dienen. Andererſeits ſind eine Anzahl von Maſchinen
konſtruiert, welche ſpeziell der Strangfärberei dienen. Zu den einfachſten
Maſchinen dieſer Art gehören die Färbebottiche. Fig. 108 zeigt einen

Einfach gangbaren Färbebottich der Zittauer Maſchinenfabrik,
zum Ausfärben von baumwollenen und halbwollenen Geweben im Strang.
Der Bottich iſt ein großer viereckiger Kaſten, meiſt aus Kiefernholz, für
eine beliebige Anzahl Stränge geteilt. Die zuſammengenähten Gewebe wer-
den über einen Holzhaſpel gebracht und in endloſem Strang durch die Farb-
flotte gezogen, bis die Färbung vollendet iſt. Das Erwärmen der Farb-
flotte geſchieht durch ein Dampfrohr, welches unterhalb eines wenig über

[Abbildung] Fig. 108.

Einfach gangbarer Färbebottich.

dem Boden befindlichen Siebbodens liegt. Vor dem Färbebottich befindet
ſich noch ein kleiner Spülbottich mit zwei Leitrollen. Wird an dieſelben eine
kleine Betriebsmaſchine angebracht, ſo reſuliert der

Färbebottich mit Dampfmaſchine, welcher zuſammen mit dem
vertikalen Durchſchnitt der Fig. 108 ein klares Bild von den Verlauf des
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in Fig. 109 abgebildete

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[427/0465] § 28. Färben von Geweben. Wie beim Waſchen von Geweben, ſo unterſcheidet man auch hier Fär- ben im Strang, Strangfärberei, und Färben in der vollen Warenbreite, Breitfärberei. Da die Farbflotte um ſo gleichmäßiger an alle Teile des Gewebes herangehen kann, je faltenloſer dasſelbe iſt, ſo gibt man in neuerer Zeit dem Breitfärben den Vorzug, wogegen die Strangfärberei überall da angewendet wird, wo es ſich um das Färben großer Mengen von Geweben auf einmal handelt. Daß die Gewebe für Strangfärberei mittels Heft- maſchine zuſammengeheftet werden müſſen, verſteht ſich von ſelbſt; das Ge- webe geht dann endlos durch die Flotte. Alle Strangwaſchmaſchinen können mit geringer Umänderung auch als Strangfärbemaſchine dienen. Andererſeits ſind eine Anzahl von Maſchinen konſtruiert, welche ſpeziell der Strangfärberei dienen. Zu den einfachſten Maſchinen dieſer Art gehören die Färbebottiche. Fig. 108 zeigt einen Einfach gangbaren Färbebottich der Zittauer Maſchinenfabrik, zum Ausfärben von baumwollenen und halbwollenen Geweben im Strang. Der Bottich iſt ein großer viereckiger Kaſten, meiſt aus Kiefernholz, für eine beliebige Anzahl Stränge geteilt. Die zuſammengenähten Gewebe wer- den über einen Holzhaſpel gebracht und in endloſem Strang durch die Farb- flotte gezogen, bis die Färbung vollendet iſt. Das Erwärmen der Farb- flotte geſchieht durch ein Dampfrohr, welches unterhalb eines wenig über [Abbildung Fig. 108. Einfach gangbarer Färbebottich.] dem Boden befindlichen Siebbodens liegt. Vor dem Färbebottich befindet ſich noch ein kleiner Spülbottich mit zwei Leitrollen. Wird an dieſelben eine kleine Betriebsmaſchine angebracht, ſo reſuliert der Färbebottich mit Dampfmaſchine, welcher zuſammen mit dem vertikalen Durchſchnitt der Fig. 108 ein klares Bild von den Verlauf des mechaniſchen Färbeprozeſſes im Bottich gibt. Ein ähnliche Maſchine iſt der in Fig. 109 abgebildete

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/465>, abgerufen am 21.11.2024.