sich in Wasser mit rosenroter Farbe löst. -- Anwendung: Zur Herstellung von Catechu- und Modefarben und zur Erzeugung von Manganbister, sowie des essigsauren Mangans.
2. Mangansulfat, Manganvitriol, Mn SO4 + 5 H2 O. Man gewinnt dieses Salz aus Braunstein und konzentrierter Schwefelsäure, indem man dieselben zu einem Teig anrührt und diesen in einem Tiegel allmählich bis zur Rotglut erhitzt. Die erkaltete Masse wird mit Wasser ausgezogen und das Filtrat zur Krystallisation eingedampft. Der Manganvitriol er- scheint, wie das Manganchlorür, in blaßroten Krystallen oder in krystallinischen Krusten, welche in Wasser sehr leicht löslich sind. -- Anwendung: Zu gleichen Zwecken wie das vorige.
3. Salpetersaures Mangan, Mangannitrat, Mn(NO3)2 + 6 H2 O, kann mit Vorteil aus den Rohlaugen der Chlorfabrikation (s. oben unter 1) gewonnen werden, indem man nach dem Abgießen vom unzersetzten Braun- stein und Abstumpfen der freien Salzsäure das Mangan mit Soda fällt und das gesammelte und ausgewaschene Mangancarbonat in verdünnter Salpetersäure löst. Das krystallisierte Mangannitrat bildet farblose, leicht zerfließliche, feine, in Wasser sehr leicht lösliche Nadeln. -- Anwendung: Im Zeugdruck zur Herstellung einiger Tafeldruckfarben.
4. Essigsaures Mangan, Manganacetat, Mn (C2 H3 O2)2. Dieses Präparat ist man genötigt selber zuzubereiten. Hierzu empfehle ich folgendes Verfahren: 8 Teile Manganchlorür werden in ihrem gleichen Gewicht warmen Wassers gelöst; andererseits löse man 15 Teile Bleizucker in 15 Teilen warmen Wassers und gieße die warme Bleizuckerlösung unter beständigem Umrühren in dünnem Strahl in die Manganchlorürlösung. Man läßt er- kalten, absetzen und gießt die klare Lösung vom gebildeten Chlorblei ab. -- Anwendung: Wie das Manganchlorür.
5. Weinsaures Mangan, Mangantartrat, gewinnt man durch Lösen von Mangancarbonat (über dessen Bereitung siehe unter 3) in Wein- säurelösung bis zur völligen Neutralisation. -- Anwendung: Im Zeugdruck zu ähnlichen Zwecken wie das salpetersaure Mangan.
§ 98. Chromsalze.
Die Chromsalze tragen durchgehends den entschiedenen Charakter der Beizen, und zwar wirken sie ganz wie die Thonerde- und die Eisensalze, indem sie sich, unter gewissen Voraussetzungen mit der Faser in Berührung gebracht, zersetzen. Die Faser bemächtigt sich dabei des Chromoxydes, wel- ches seinerseits mit dem Farbstoff einen unlöslichen Farblack bildet, der sich in die Gewebeelemente der Faser einlagert und letztere gefärbt erscheinen läßt. Außer den Chromoxydsalzen werden auch die Salze der Chromsäure, besonders das doppelt chromsaure Kali und das doppelt chromsaure Natron, und zwar diese nur zum Beizen der Wolle, angewendet.
1. Schwefelsaures Chrom, Chromosulfat, Cr2 (SO4)3 + 15 H2 O, bildet schöne violettrote Oktaeder, welche sich in gleichem Gewicht kalten Wassers lösen. Dieses ist das normale sauer reagierende Salz. Auf ähn- liche Weise, wie bei den Thonerde- und Eisensalzen, gelangt man von diesem aus durch Lösen von Chromhydroxyd in der Lösung des neutralen Salzes oder durch teilweise Neutralisation mittels Soda zu neutralen und basischen
ſich in Waſſer mit roſenroter Farbe löſt. — Anwendung: Zur Herſtellung von Catechu- und Modefarben und zur Erzeugung von Manganbiſter, ſowie des eſſigſauren Mangans.
2. Manganſulfat, Manganvitriol, Mn SO4 + 5 H2 O. Man gewinnt dieſes Salz aus Braunſtein und konzentrierter Schwefelſäure, indem man dieſelben zu einem Teig anrührt und dieſen in einem Tiegel allmählich bis zur Rotglut erhitzt. Die erkaltete Maſſe wird mit Waſſer ausgezogen und das Filtrat zur Kryſtalliſation eingedampft. Der Manganvitriol er- ſcheint, wie das Manganchlorür, in blaßroten Kryſtallen oder in kryſtalliniſchen Kruſten, welche in Waſſer ſehr leicht löslich ſind. — Anwendung: Zu gleichen Zwecken wie das vorige.
3. Salpeterſaures Mangan, Mangannitrat, Mn(NO3)2 + 6 H2 O, kann mit Vorteil aus den Rohlaugen der Chlorfabrikation (ſ. oben unter 1) gewonnen werden, indem man nach dem Abgießen vom unzerſetzten Braun- ſtein und Abſtumpfen der freien Salzſäure das Mangan mit Soda fällt und das geſammelte und ausgewaſchene Mangancarbonat in verdünnter Salpeterſäure löſt. Das kryſtalliſierte Mangannitrat bildet farbloſe, leicht zerfließliche, feine, in Waſſer ſehr leicht lösliche Nadeln. — Anwendung: Im Zeugdruck zur Herſtellung einiger Tafeldruckfarben.
4. Eſſigſaures Mangan, Manganacetat, Mn (C2 H3 O2)2. Dieſes Präparat iſt man genötigt ſelber zuzubereiten. Hierzu empfehle ich folgendes Verfahren: 8 Teile Manganchlorür werden in ihrem gleichen Gewicht warmen Waſſers gelöſt; andererſeits löſe man 15 Teile Bleizucker in 15 Teilen warmen Waſſers und gieße die warme Bleizuckerlöſung unter beſtändigem Umrühren in dünnem Strahl in die Manganchlorürlöſung. Man läßt er- kalten, abſetzen und gießt die klare Löſung vom gebildeten Chlorblei ab. — Anwendung: Wie das Manganchlorür.
5. Weinſaures Mangan, Mangantartrat, gewinnt man durch Löſen von Mangancarbonat (über deſſen Bereitung ſiehe unter 3) in Wein- ſäurelöſung bis zur völligen Neutraliſation. — Anwendung: Im Zeugdruck zu ähnlichen Zwecken wie das ſalpeterſaure Mangan.
§ 98. Chromſalze.
Die Chromſalze tragen durchgehends den entſchiedenen Charakter der Beizen, und zwar wirken ſie ganz wie die Thonerde- und die Eiſenſalze, indem ſie ſich, unter gewiſſen Vorausſetzungen mit der Faſer in Berührung gebracht, zerſetzen. Die Faſer bemächtigt ſich dabei des Chromoxydes, wel- ches ſeinerſeits mit dem Farbſtoff einen unlöslichen Farblack bildet, der ſich in die Gewebeelemente der Faſer einlagert und letztere gefärbt erſcheinen läßt. Außer den Chromoxydſalzen werden auch die Salze der Chromſäure, beſonders das doppelt chromſaure Kali und das doppelt chromſaure Natron, und zwar dieſe nur zum Beizen der Wolle, angewendet.
1. Schwefelſaures Chrom, Chromoſulfat, Cr2 (SO4)3 + 15 H2 O, bildet ſchöne violettrote Oktaëder, welche ſich in gleichem Gewicht kalten Waſſers löſen. Dieſes iſt das normale ſauer reagierende Salz. Auf ähn- liche Weiſe, wie bei den Thonerde- und Eiſenſalzen, gelangt man von dieſem aus durch Löſen von Chromhydroxyd in der Löſung des neutralen Salzes oder durch teilweiſe Neutraliſation mittels Soda zu neutralen und baſiſchen
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von Catechu- und Modefarben und zur Erzeugung von Manganbiſter, ſowie
des eſſigſauren Mangans.
2. Manganſulfat, Manganvitriol, Mn SO4 + 5 H2 O. Man
gewinnt dieſes Salz aus Braunſtein und konzentrierter Schwefelſäure, indem
man dieſelben zu einem Teig anrührt und dieſen in einem Tiegel allmählich
bis zur Rotglut erhitzt. Die erkaltete Maſſe wird mit Waſſer ausgezogen
und das Filtrat zur Kryſtalliſation eingedampft. Der Manganvitriol er-
ſcheint, wie das Manganchlorür, in blaßroten Kryſtallen oder in kryſtalliniſchen
Kruſten, welche in Waſſer ſehr leicht löslich ſind. — Anwendung: Zu
gleichen Zwecken wie das vorige.
3. Salpeterſaures Mangan, Mangannitrat, Mn(NO3)2 + 6 H2 O,
kann mit Vorteil aus den Rohlaugen der Chlorfabrikation (ſ. oben unter 1)
gewonnen werden, indem man nach dem Abgießen vom unzerſetzten Braun-
ſtein und Abſtumpfen der freien Salzſäure das Mangan mit Soda fällt
und das geſammelte und ausgewaſchene Mangancarbonat in verdünnter
Salpeterſäure löſt. Das kryſtalliſierte Mangannitrat bildet farbloſe, leicht
zerfließliche, feine, in Waſſer ſehr leicht lösliche Nadeln. — Anwendung:
Im Zeugdruck zur Herſtellung einiger Tafeldruckfarben.
4. Eſſigſaures Mangan, Manganacetat, Mn (C2 H3 O2)2. Dieſes
Präparat iſt man genötigt ſelber zuzubereiten. Hierzu empfehle ich folgendes
Verfahren: 8 Teile Manganchlorür werden in ihrem gleichen Gewicht warmen
Waſſers gelöſt; andererſeits löſe man 15 Teile Bleizucker in 15 Teilen
warmen Waſſers und gieße die warme Bleizuckerlöſung unter beſtändigem
Umrühren in dünnem Strahl in die Manganchlorürlöſung. Man läßt er-
kalten, abſetzen und gießt die klare Löſung vom gebildeten Chlorblei ab. —
Anwendung: Wie das Manganchlorür.
5. Weinſaures Mangan, Mangantartrat, gewinnt man durch
Löſen von Mangancarbonat (über deſſen Bereitung ſiehe unter 3) in Wein-
ſäurelöſung bis zur völligen Neutraliſation. — Anwendung: Im Zeugdruck
zu ähnlichen Zwecken wie das ſalpeterſaure Mangan.
§ 98. Chromſalze.
Die Chromſalze tragen durchgehends den entſchiedenen Charakter der
Beizen, und zwar wirken ſie ganz wie die Thonerde- und die Eiſenſalze,
indem ſie ſich, unter gewiſſen Vorausſetzungen mit der Faſer in Berührung
gebracht, zerſetzen. Die Faſer bemächtigt ſich dabei des Chromoxydes, wel-
ches ſeinerſeits mit dem Farbſtoff einen unlöslichen Farblack bildet, der ſich
in die Gewebeelemente der Faſer einlagert und letztere gefärbt erſcheinen
läßt. Außer den Chromoxydſalzen werden auch die Salze der Chromſäure,
beſonders das doppelt chromſaure Kali und das doppelt chromſaure Natron,
und zwar dieſe nur zum Beizen der Wolle, angewendet.
1. Schwefelſaures Chrom, Chromoſulfat, Cr2 (SO4)3 + 15 H2 O,
bildet ſchöne violettrote Oktaëder, welche ſich in gleichem Gewicht kalten
Waſſers löſen. Dieſes iſt das normale ſauer reagierende Salz. Auf ähn-
liche Weiſe, wie bei den Thonerde- und Eiſenſalzen, gelangt man von dieſem
aus durch Löſen von Chromhydroxyd in der Löſung des neutralen Salzes
oder durch teilweiſe Neutraliſation mittels Soda zu neutralen und baſiſchen
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/303>, abgerufen am 21.11.2024.
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