Baumwolle im Seifenbade gelb. -- Anwendung: wie bei Hessischgelb, nur daß man statt Türkischrotöl Essigsäure zugibt. Man erhält so rein gold- gelbe Nüancen; die Färbungen sind aber nicht recht fest, und verlieren schon durch Waschen in kochendem Wasser.
d) Azooxyfarbstoffe.
CurcuminS ist das Natronsalz des Azooxystilbendisulfosäure, C14 H8 N2 O7 S2 Na2. Braunes Pulver, löslich in Wasser mit braungelber Farbe. Färbt Wolle und Seide in saurem Bade rötlichgelb.
e) Hydrazonfarbstoffe.
1. Tartrazin ist das Natronsalz der Disulfodiphenylizin-dioxywein- säure, C16 H12 N4 O10 S2 Na2. Schön orangegelbes Pulver, in Wasser leicht löslich mit goldgelber Farbe, unlöslich in Alkohol und nur spurenweise lös- lich in Aether. Färbt die animalische Faser leicht und substantiv schön gelb; die erhaltene Färbung wird durch warme Seifenlösung nicht verändert und widersteht selbst der Anwendung der Schmierseife, ist auch von großer Licht- echtheit. Die damit gefärbten Fasern sind geeignet, mit andern Fasern ver- webt oder versponnen zu werden, ohne zu bluten. Das Tartrazin ist da- her einer der wenigen künstlichen Farbstoffe, welche lose Wolle substantiv walkecht zu färben vermögen, und darin liegt ein besonderer Wert. Es ist ferner ein sehr ausgiebiger Farbstoff, auf Wolle genügen 1 bis 3 Prozent zur Hervorrufung rein gelber Nüancen. -- Anwendung: Auf Wolle mit Schwefelsäure und Glaubersalz. Der Farbstoff läßt sich jedoch auch adjektiv auf der Wolle fixieren, und zwar durch Beizen mit 5 Prozent Alaun und 11/4 Prozent Weinstein; man erhält dadurch eine mehr orangegelbe Nüance; bei Verwendung von mehr Alaun und Weinstein erhält man gelbrote Töne. Andere gelbe Nüancen werden durch Anbeizen der Wolle mit Zinnkompo- sition oder mit Kaliumdichromat und Schwefelsäure gewonnen. -- Auf Seide gibt Tartrazin gleichfalls lebhafte feurige gelbe Färbungen; man färbt ent- weder unter Zusatz von Säuren, oder im gebrochenen Seifenbade.
Das Tartrazin ist somit vielseitiger Anwendung fähig; zur Zeit steht seiner allgemeinen Anwendung noch sein verhältnismäßig hoher Preis hin- dernd im Wege.
2. Isatingelb ist das Natronsalz des Phenyl-p-sulfosäure-osazonisatins, C14 H10 N3 O4 SNa. Orangegelbes Pulver, in Wasser mit gelber Farbe löslich. Färbt Wolle und Seide in saurem Bade grünlichgelb. -- Noch sehr wenig bekannt.
f) Anhang.
1. Canarin, Persulfocyan, C3 N3 S3 H. Das Canarin gehört nicht zu den Teerfarbstoffen, bildet sich vielmehr durch Oxydation von Rhodan- kalium mit Salpetersäure, Chlor oder Chromsäure. Es bildet ein orange- gelbes, in Wasser, Alkohol und Aether unlösliches Pulver, löslich in Kali- lauge, ferner in einer 10proz. Lösung von Natriumborat. Gibt auf Baum- wolle und Wolle unbedingt echte Farben. -- Anwendung: Man bereitet sich eine Boraxlösung, löst darin den Farbstoff, geht mit der Ware kalt ein und treibt langsam bis zum Sieden. Spülen und Trocknen. Je nach der
Baumwolle im Seifenbade gelb. — Anwendung: wie bei Heſſiſchgelb, nur daß man ſtatt Türkiſchrotöl Eſſigſäure zugibt. Man erhält ſo rein gold- gelbe Nüancen; die Färbungen ſind aber nicht recht feſt, und verlieren ſchon durch Waſchen in kochendem Waſſer.
d) Azooxyfarbſtoffe.
CurcuminS iſt das Natronſalz des Azooxyſtilbendiſulfoſäure, C14 H8 N2 O7 S2 Na2. Braunes Pulver, löslich in Waſſer mit braungelber Farbe. Färbt Wolle und Seide in ſaurem Bade rötlichgelb.
e) Hydrazonfarbſtoffe.
1. Tartrazin iſt das Natronſalz der Diſulfodiphenylizin-dioxywein- ſäure, C16 H12 N4 O10 S2 Na2. Schön orangegelbes Pulver, in Waſſer leicht löslich mit goldgelber Farbe, unlöslich in Alkohol und nur ſpurenweiſe lös- lich in Aether. Färbt die animaliſche Faſer leicht und ſubſtantiv ſchön gelb; die erhaltene Färbung wird durch warme Seifenlöſung nicht verändert und widerſteht ſelbſt der Anwendung der Schmierſeife, iſt auch von großer Licht- echtheit. Die damit gefärbten Faſern ſind geeignet, mit andern Faſern ver- webt oder verſponnen zu werden, ohne zu bluten. Das Tartrazin iſt da- her einer der wenigen künſtlichen Farbſtoffe, welche loſe Wolle ſubſtantiv walkecht zu färben vermögen, und darin liegt ein beſonderer Wert. Es iſt ferner ein ſehr ausgiebiger Farbſtoff, auf Wolle genügen 1 bis 3 Prozent zur Hervorrufung rein gelber Nüancen. — Anwendung: Auf Wolle mit Schwefelſäure und Glauberſalz. Der Farbſtoff läßt ſich jedoch auch adjektiv auf der Wolle fixieren, und zwar durch Beizen mit 5 Prozent Alaun und 1¼ Prozent Weinſtein; man erhält dadurch eine mehr orangegelbe Nüance; bei Verwendung von mehr Alaun und Weinſtein erhält man gelbrote Töne. Andere gelbe Nüancen werden durch Anbeizen der Wolle mit Zinnkompo- ſition oder mit Kaliumdichromat und Schwefelſäure gewonnen. — Auf Seide gibt Tartrazin gleichfalls lebhafte feurige gelbe Färbungen; man färbt ent- weder unter Zuſatz von Säuren, oder im gebrochenen Seifenbade.
Das Tartrazin iſt ſomit vielſeitiger Anwendung fähig; zur Zeit ſteht ſeiner allgemeinen Anwendung noch ſein verhältnismäßig hoher Preis hin- dernd im Wege.
2. Iſatingelb iſt das Natronſalz des Phenyl-p-ſulfoſäure-oſazoniſatins, C14 H10 N3 O4 SNa. Orangegelbes Pulver, in Waſſer mit gelber Farbe löslich. Färbt Wolle und Seide in ſaurem Bade grünlichgelb. — Noch ſehr wenig bekannt.
f) Anhang.
1. Canarin, Perſulfocyan, C3 N3 S3 H. Das Canarin gehört nicht zu den Teerfarbſtoffen, bildet ſich vielmehr durch Oxydation von Rhodan- kalium mit Salpeterſäure, Chlor oder Chromſäure. Es bildet ein orange- gelbes, in Waſſer, Alkohol und Aether unlösliches Pulver, löslich in Kali- lauge, ferner in einer 10proz. Löſung von Natriumborat. Gibt auf Baum- wolle und Wolle unbedingt echte Farben. — Anwendung: Man bereitet ſich eine Boraxlöſung, löſt darin den Farbſtoff, geht mit der Ware kalt ein und treibt langſam bis zum Sieden. Spülen und Trocknen. Je nach der
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[191/0217]
Baumwolle im Seifenbade gelb. — Anwendung: wie bei Heſſiſchgelb, nur
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gelbe Nüancen; die Färbungen ſind aber nicht recht feſt, und verlieren ſchon
durch Waſchen in kochendem Waſſer.
d) Azooxyfarbſtoffe.
Curcumin S iſt das Natronſalz des Azooxyſtilbendiſulfoſäure,
C14 H8 N2 O7 S2 Na2. Braunes Pulver, löslich in Waſſer mit braungelber
Farbe. Färbt Wolle und Seide in ſaurem Bade rötlichgelb.
e) Hydrazonfarbſtoffe.
1. Tartrazin iſt das Natronſalz der Diſulfodiphenylizin-dioxywein-
ſäure, C16 H12 N4 O10 S2 Na2. Schön orangegelbes Pulver, in Waſſer leicht
löslich mit goldgelber Farbe, unlöslich in Alkohol und nur ſpurenweiſe lös-
lich in Aether. Färbt die animaliſche Faſer leicht und ſubſtantiv ſchön gelb;
die erhaltene Färbung wird durch warme Seifenlöſung nicht verändert und
widerſteht ſelbſt der Anwendung der Schmierſeife, iſt auch von großer Licht-
echtheit. Die damit gefärbten Faſern ſind geeignet, mit andern Faſern ver-
webt oder verſponnen zu werden, ohne zu bluten. Das Tartrazin iſt da-
her einer der wenigen künſtlichen Farbſtoffe, welche loſe Wolle ſubſtantiv
walkecht zu färben vermögen, und darin liegt ein beſonderer Wert. Es iſt
ferner ein ſehr ausgiebiger Farbſtoff, auf Wolle genügen 1 bis 3 Prozent
zur Hervorrufung rein gelber Nüancen. — Anwendung: Auf Wolle mit
Schwefelſäure und Glauberſalz. Der Farbſtoff läßt ſich jedoch auch adjektiv
auf der Wolle fixieren, und zwar durch Beizen mit 5 Prozent Alaun und
1¼ Prozent Weinſtein; man erhält dadurch eine mehr orangegelbe Nüance;
bei Verwendung von mehr Alaun und Weinſtein erhält man gelbrote Töne.
Andere gelbe Nüancen werden durch Anbeizen der Wolle mit Zinnkompo-
ſition oder mit Kaliumdichromat und Schwefelſäure gewonnen. — Auf Seide
gibt Tartrazin gleichfalls lebhafte feurige gelbe Färbungen; man färbt ent-
weder unter Zuſatz von Säuren, oder im gebrochenen Seifenbade.
Das Tartrazin iſt ſomit vielſeitiger Anwendung fähig; zur Zeit ſteht
ſeiner allgemeinen Anwendung noch ſein verhältnismäßig hoher Preis hin-
dernd im Wege.
2. Iſatingelb iſt das Natronſalz des Phenyl-p-ſulfoſäure-oſazoniſatins,
C14 H10 N3 O4 SNa. Orangegelbes Pulver, in Waſſer mit gelber Farbe
löslich. Färbt Wolle und Seide in ſaurem Bade grünlichgelb. — Noch
ſehr wenig bekannt.
f) Anhang.
1. Canarin, Perſulfocyan, C3 N3 S3 H. Das Canarin gehört
nicht zu den Teerfarbſtoffen, bildet ſich vielmehr durch Oxydation von Rhodan-
kalium mit Salpeterſäure, Chlor oder Chromſäure. Es bildet ein orange-
gelbes, in Waſſer, Alkohol und Aether unlösliches Pulver, löslich in Kali-
lauge, ferner in einer 10proz. Löſung von Natriumborat. Gibt auf Baum-
wolle und Wolle unbedingt echte Farben. — Anwendung: Man bereitet
ſich eine Boraxlöſung, löſt darin den Farbſtoff, geht mit der Ware kalt ein
und treibt langſam bis zum Sieden. Spülen und Trocknen. Je nach der
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/217>, abgerufen am 21.11.2024.
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