blos für sich selbst, zu seinem Wuchse, Knospen- triebe, und Fortpflanzung durch Reiser; theils auch bey seiner Vermehrung durch seinen Samen, den es umher streuet, für das angränzende Land, oder eigentlich für das Ganze seiner Art oder Ge- schlechts.
§. 269.
Vermöge dieses Lebens für sich sucht nun die Pflanze in ihrem kleinsten Samen zuerst die Be- festigung an ihrer Stelle, durch ihren Wurzel- keim, vermittelst dem sie auch künftig den größten Theil ihrer Nahrung herbey führet; auf der Wurzel, als auf einer Grundlage, erhebt sie nun die wachsenden und meistens grünenden Theile, die freye Luft und Licht geniessen sollen, und die wir eigentlich Pflanze nennen; und dieses entwe- der bis zu einer einzigen Besamung, oder bey wiederholten Besamungen, bis zu der Größe, wo sie als bestehend anzusehen ist. Von da an läßt der frische Trieb des Pflanzenlebens allmäh- lig nach, so daß er gleichsam rückwärts wirkt;
und
blos fuͤr ſich ſelbſt, zu ſeinem Wuchſe, Knoſpen- triebe, und Fortpflanzung durch Reiſer; theils auch bey ſeiner Vermehrung durch ſeinen Samen, den es umher ſtreuet, fuͤr das angraͤnzende Land, oder eigentlich fuͤr das Ganze ſeiner Art oder Ge- ſchlechts.
§. 269.
Vermoͤge dieſes Lebens fuͤr ſich ſucht nun die Pflanze in ihrem kleinſten Samen zuerſt die Be- feſtigung an ihrer Stelle, durch ihren Wurzel- keim, vermittelſt dem ſie auch kuͤnftig den groͤßten Theil ihrer Nahrung herbey fuͤhret; auf der Wurzel, als auf einer Grundlage, erhebt ſie nun die wachſenden und meiſtens gruͤnenden Theile, die freye Luft und Licht genieſſen ſollen, und die wir eigentlich Pflanze nennen; und dieſes entwe- der bis zu einer einzigen Beſamung, oder bey wiederholten Beſamungen, bis zu der Groͤße, wo ſie als beſtehend anzuſehen iſt. Von da an laͤßt der friſche Trieb des Pflanzenlebens allmaͤh- lig nach, ſo daß er gleichſam ruͤckwaͤrts wirkt;
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[192/0204]
blos fuͤr ſich ſelbſt, zu ſeinem Wuchſe, Knoſpen-
triebe, und Fortpflanzung durch Reiſer; theils
auch bey ſeiner Vermehrung durch ſeinen Samen,
den es umher ſtreuet, fuͤr das angraͤnzende Land,
oder eigentlich fuͤr das Ganze ſeiner Art oder Ge-
ſchlechts.
§. 269.
Vermoͤge dieſes Lebens fuͤr ſich ſucht nun die
Pflanze in ihrem kleinſten Samen zuerſt die Be-
feſtigung an ihrer Stelle, durch ihren Wurzel-
keim, vermittelſt dem ſie auch kuͤnftig den groͤßten
Theil ihrer Nahrung herbey fuͤhret; auf der
Wurzel, als auf einer Grundlage, erhebt ſie nun
die wachſenden und meiſtens gruͤnenden Theile,
die freye Luft und Licht genieſſen ſollen, und die
wir eigentlich Pflanze nennen; und dieſes entwe-
der bis zu einer einzigen Beſamung, oder bey
wiederholten Beſamungen, bis zu der Groͤße,
wo ſie als beſtehend anzuſehen iſt. Von da an
laͤßt der friſche Trieb des Pflanzenlebens allmaͤh-
lig nach, ſo daß er gleichſam ruͤckwaͤrts wirkt;
und
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/204>, abgerufen am 03.03.2025.
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