mer verschiedene Sprachen und Spracharten, oder verschiedene Menschenarten, die sich doch nach ihren Mundarten allmählig verändern, nach den Sprachen selbst aber willkührlich, wie übri- gens, vermischen, und nach einiger Zeit, in einer dritten Gestalt zeigen können, sowohl auf der jetzigen Erde, als auch auf den älteren Himmels- körpern, als ihren vorigen Erzeugern, gangbar gewesen seyn müssen, und so auch ohne Aufhören gangbar, doch auch niemals eben dieselben blei- ben, sondern durch unzählige Verwandlungen des Willkührlichen, ganz andere Arten zu seyn schei- nen, im Wesen aber sich gleich erhalten werden.
§. 152. Erste Nachhülfe, aus der Betrachtung der Natur, nebst der Welt und des allmächtigen Schopfers von beyden.
Je weniger dieser Nachtrag denen, so das vor- hergehende, mit hinlänglicher Kenntniß der Na- tur durchgelesen, und durchgedacht haben, zu mei- nem Beweise von dem Menschen- und Sprach- alter nöthig zu seyn scheinen möchte; desto nö-
thiger
mer verſchiedene Sprachen und Spracharten, oder verſchiedene Menſchenarten, die ſich doch nach ihren Mundarten allmaͤhlig veraͤndern, nach den Sprachen ſelbſt aber willkuͤhrlich, wie uͤbri- gens, vermiſchen, und nach einiger Zeit, in einer dritten Geſtalt zeigen koͤnnen, ſowohl auf der jetzigen Erde, als auch auf den aͤlteren Himmels- koͤrpern, als ihren vorigen Erzeugern, gangbar geweſen ſeyn muͤſſen, und ſo auch ohne Aufhoͤren gangbar, doch auch niemals eben dieſelben blei- ben, ſondern durch unzaͤhlige Verwandlungen des Willkuͤhrlichen, ganz andere Arten zu ſeyn ſchei- nen, im Weſen aber ſich gleich erhalten werden.
§. 152. Erſte Nachhuͤlfe, aus der Betrachtung der Natur, nebſt der Welt und des allmaͤchtigen Schopfers von beyden.
Je weniger dieſer Nachtrag denen, ſo das vor- hergehende, mit hinlaͤnglicher Kenntniß der Na- tur durchgeleſen, und durchgedacht haben, zu mei- nem Beweiſe von dem Menſchen- und Sprach- alter noͤthig zu ſeyn ſcheinen moͤchte; deſto noͤ-
thiger
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbn="114"facs="#f0126"/>
mer verſchiedene Sprachen und Spracharten,<lb/>
oder verſchiedene Menſchenarten, die ſich doch<lb/>
nach ihren Mundarten allmaͤhlig veraͤndern, nach<lb/>
den Sprachen ſelbſt aber willkuͤhrlich, wie uͤbri-<lb/>
gens, vermiſchen, und nach einiger Zeit, in einer<lb/>
dritten Geſtalt zeigen koͤnnen, ſowohl auf der<lb/>
jetzigen Erde, als auch auf den aͤlteren Himmels-<lb/>
koͤrpern, als ihren vorigen Erzeugern, gangbar<lb/>
geweſen ſeyn muͤſſen, und ſo auch ohne Aufhoͤren<lb/>
gangbar, doch auch niemals eben dieſelben blei-<lb/>
ben, ſondern durch unzaͤhlige Verwandlungen des<lb/>
Willkuͤhrlichen, ganz andere Arten zu ſeyn ſchei-<lb/>
nen, im Weſen aber ſich gleich erhalten werden.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 152.<lb/>
Erſte Nachhuͤlfe, aus der Betrachtung der Natur, nebſt<lb/>
der Welt und des allmaͤchtigen Schopfers<lb/>
von beyden.</head><lb/><p>Je weniger dieſer Nachtrag denen, ſo das vor-<lb/>
hergehende, mit hinlaͤnglicher Kenntniß der Na-<lb/>
tur durchgeleſen, und durchgedacht haben, zu mei-<lb/>
nem Beweiſe von dem Menſchen- und Sprach-<lb/>
alter noͤthig zu ſeyn ſcheinen moͤchte; deſto noͤ-<lb/><fwtype="catch"place="bottom">thiger</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[114/0126]
mer verſchiedene Sprachen und Spracharten,
oder verſchiedene Menſchenarten, die ſich doch
nach ihren Mundarten allmaͤhlig veraͤndern, nach
den Sprachen ſelbſt aber willkuͤhrlich, wie uͤbri-
gens, vermiſchen, und nach einiger Zeit, in einer
dritten Geſtalt zeigen koͤnnen, ſowohl auf der
jetzigen Erde, als auch auf den aͤlteren Himmels-
koͤrpern, als ihren vorigen Erzeugern, gangbar
geweſen ſeyn muͤſſen, und ſo auch ohne Aufhoͤren
gangbar, doch auch niemals eben dieſelben blei-
ben, ſondern durch unzaͤhlige Verwandlungen des
Willkuͤhrlichen, ganz andere Arten zu ſeyn ſchei-
nen, im Weſen aber ſich gleich erhalten werden.
§. 152.
Erſte Nachhuͤlfe, aus der Betrachtung der Natur, nebſt
der Welt und des allmaͤchtigen Schopfers
von beyden.
Je weniger dieſer Nachtrag denen, ſo das vor-
hergehende, mit hinlaͤnglicher Kenntniß der Na-
tur durchgeleſen, und durchgedacht haben, zu mei-
nem Beweiſe von dem Menſchen- und Sprach-
alter noͤthig zu ſeyn ſcheinen moͤchte; deſto noͤ-
thiger
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/126>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.