"Ich hatt' einen Kameraden, einen bessern find'st Du nit" ... Dieser mir Unvergeßliche, dem ich durch mein Leben hin als einem freundlich väterlichen Helfer verpflichtet bleibe, war Wilhelm v. Merckel.
Wilhelm v. Merckel war 1803 in Friedland in Schlesien geboren, Sohn aus einem reichen Kaufmannshause - Leinen-Industrie - und Neffe des ausgezeichneten schlesischen Oberpräsidenten v. Merckel. Die Studienjahre führten Wilhelm v. Merckel nach Heidelberg, welchem Ort er eine große Liebe bewahrte. Gern sprach er davon, auch von einem Besuche, den er, ein Menschenalter später, der geliebten alten Stätte noch einmal abgestattet hatte. "Während ich da von der Schloßruine her in den schönen Grund hinab sah, war mir als stünd' ich am Grab meiner Jugend." Anfang der dreißiger Jahre kam er nach Berlin und sah sich hier in das Haus des Justizministers
Neuntes Kapitel.
Wilhelm von Merckel.
„Ich hatt’ einen Kameraden, einen bessern find’st Du nit“ … Dieser mir Unvergeßliche, dem ich durch mein Leben hin als einem freundlich väterlichen Helfer verpflichtet bleibe, war Wilhelm v. Merckel.
Wilhelm v. Merckel war 1803 in Friedland in Schlesien geboren, Sohn aus einem reichen Kaufmannshause – Leinen-Industrie – und Neffe des ausgezeichneten schlesischen Oberpräsidenten v. Merckel. Die Studienjahre führten Wilhelm v. Merckel nach Heidelberg, welchem Ort er eine große Liebe bewahrte. Gern sprach er davon, auch von einem Besuche, den er, ein Menschenalter später, der geliebten alten Stätte noch einmal abgestattet hatte. „Während ich da von der Schloßruine her in den schönen Grund hinab sah, war mir als stünd’ ich am Grab meiner Jugend.“ Anfang der dreißiger Jahre kam er nach Berlin und sah sich hier in das Haus des Justizministers
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Neuntes Kapitel.Wilhelm von Merckel.
„Ich hatt’ einen Kameraden, einen bessern find’st Du nit“ … Dieser mir Unvergeßliche, dem ich durch mein Leben hin als einem freundlich väterlichen Helfer verpflichtet bleibe, war Wilhelm v. Merckel.
Wilhelm v. Merckel war 1803 in Friedland in Schlesien geboren, Sohn aus einem reichen Kaufmannshause – Leinen-Industrie – und Neffe des ausgezeichneten schlesischen Oberpräsidenten v. Merckel. Die Studienjahre führten Wilhelm v. Merckel nach Heidelberg, welchem Ort er eine große Liebe bewahrte. Gern sprach er davon, auch von einem Besuche, den er, ein Menschenalter später, der geliebten alten Stätte noch einmal abgestattet hatte. „Während ich da von der Schloßruine her in den schönen Grund hinab sah, war mir als stünd’ ich am Grab meiner Jugend.“ Anfang der dreißiger Jahre kam er nach Berlin und sah sich hier in das Haus des Justizministers
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Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/521>, abgerufen am 03.03.2025.
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