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Fontane, Theodor: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Berlin, 1860.

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XIX.
Culloden Moor.
Drumossie-Moor*), Drumossie-Tag,
O bittrer Tag, o blut'ges Moor.
R. Burns.

Von Inverneß führt eine alte Fahrstraße in fast ununterbrochen östlicher Richtung an der Küste entlang. Die Namen der Städte und Schlösser, die diese Straße passirt, sagen einem am besten, daß man sich im eigentlichen Macbeth-Land befindet: erst Cawdor Castle, dann Forres, endlich Banff und Macduff.

Wir verfolgen diese Straße nicht ihrer ganzen Länge nach, begnügen uns vielmehr mit einem Besuch von Culloden-Moor, jenem meilenlangen Blachfeld, das fast unmittelbar vor den Thoren von Inverneß beginnend, von der oben genannten Fahrstraße durchschnitten wird.

Culloden-Moor ist das berühmte Schlachtfeld, auf welchem die Stuarts, nachdem sie dreimal den Versuch ihrer Wiedererhebung gemacht hatten, endlich für immer unterlagen. Ich verweile einen Augenblick bei den nöthigsten historischen Facten.

*) Die Hochländer nennen Culloden-Moor gewöhnlich Drumossie-Moor.
XIX.
Culloden Moor.
Drumossie-Moor*), Drumossie-Tag,
O bittrer Tag, o blut’ges Moor.
R. Burns.

Von Inverneß führt eine alte Fahrstraße in fast ununterbrochen östlicher Richtung an der Küste entlang. Die Namen der Städte und Schlösser, die diese Straße passirt, sagen einem am besten, daß man sich im eigentlichen Macbeth-Land befindet: erst Cawdor Castle, dann Forres, endlich Banff und Macduff.

Wir verfolgen diese Straße nicht ihrer ganzen Länge nach, begnügen uns vielmehr mit einem Besuch von Culloden-Moor, jenem meilenlangen Blachfeld, das fast unmittelbar vor den Thoren von Inverneß beginnend, von der oben genannten Fahrstraße durchschnitten wird.

Culloden-Moor ist das berühmte Schlachtfeld, auf welchem die Stuarts, nachdem sie dreimal den Versuch ihrer Wiedererhebung gemacht hatten, endlich für immer unterlagen. Ich verweile einen Augenblick bei den nöthigsten historischen Facten.

*) Die Hochländer nennen Culloden-Moor gewöhnlich Drumossie-Moor.
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[236/0250] XIX. Culloden Moor. Drumossie-Moor *), Drumossie-Tag, O bittrer Tag, o blut’ges Moor. R. Burns. Von Inverneß führt eine alte Fahrstraße in fast ununterbrochen östlicher Richtung an der Küste entlang. Die Namen der Städte und Schlösser, die diese Straße passirt, sagen einem am besten, daß man sich im eigentlichen Macbeth-Land befindet: erst Cawdor Castle, dann Forres, endlich Banff und Macduff. Wir verfolgen diese Straße nicht ihrer ganzen Länge nach, begnügen uns vielmehr mit einem Besuch von Culloden-Moor, jenem meilenlangen Blachfeld, das fast unmittelbar vor den Thoren von Inverneß beginnend, von der oben genannten Fahrstraße durchschnitten wird. Culloden-Moor ist das berühmte Schlachtfeld, auf welchem die Stuarts, nachdem sie dreimal den Versuch ihrer Wiedererhebung gemacht hatten, endlich für immer unterlagen. Ich verweile einen Augenblick bei den nöthigsten historischen Facten. *) Die Hochländer nennen Culloden-Moor gewöhnlich Drumossie-Moor.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T15:22:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Alexandra Priesterath, Christian Thomas, Linda Martin: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T15:22:45Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Hrsg. von Maren Ermisch. Berlin 2017 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das reiseliterarische Werk, Bd. 2]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Der Text der Ausgabe wird hier ergänzt um das Kapitel „Lochleven-Castle“, das aus verlagstechnischen Gründen in der Erstausgabe fehlte (vgl. dazu die entsprechenden Informationen auf der Seite der Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen). Die dazugehörigen Faksimiles, 0331 bis 0333, wurden von Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek übernommen.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

  • Bogensignaturen: nicht übernommen;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Berlin, 1860, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_tweed_1860/250>, abgerufen am 21.11.2024.