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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Einem Todten. *)
Zwei Jahre kaum, als heitre Träume scheuchten
Der Sorgen dunklen Schwarm aus Deiner Brust;
Du riefst "Ade!" ich sah Dein Auge leuchten,
Und fühlte Thränen doch das meine feuchten,
Ich war der ew'gen Trennung mir bewußt.
Mein armer Wilm, das Roth auf Deinen Wangen,
Es war das Kleid des frischen Lebens nicht,
Der Tod nur, sichrer Dich in's Netz zu fangen,
Ließ Rosen blühn auf Deinem Angesicht.
*) Wilhelm Krause starb zu Malaga 1842.
Einem Todten. *)
Zwei Jahre kaum, als heitre Träume ſcheuchten
Der Sorgen dunklen Schwarm aus Deiner Bruſt;
Du riefſt „Ade!“ ich ſah Dein Auge leuchten,
Und fühlte Thränen doch das meine feuchten,
Ich war der ew’gen Trennung mir bewußt.
Mein armer Wilm, das Roth auf Deinen Wangen,
Es war das Kleid des friſchen Lebens nicht,
Der Tod nur, ſichrer Dich in’s Netz zu fangen,
Ließ Roſen blühn auf Deinem Angeſicht.
*) Wilhelm Krauſe ſtarb zu Malaga 1842.
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[221/0235] Einem Todten. *) Zwei Jahre kaum, als heitre Träume ſcheuchten Der Sorgen dunklen Schwarm aus Deiner Bruſt; Du riefſt „Ade!“ ich ſah Dein Auge leuchten, Und fühlte Thränen doch das meine feuchten, Ich war der ew’gen Trennung mir bewußt. Mein armer Wilm, das Roth auf Deinen Wangen, Es war das Kleid des friſchen Lebens nicht, Der Tod nur, ſichrer Dich in’s Netz zu fangen, Ließ Roſen blühn auf Deinem Angeſicht. *) Wilhelm Krauſe ſtarb zu Malaga 1842.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/235>, abgerufen am 21.12.2024.