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Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896.

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Vierzehntes Kapitel.

Keine Viertelstunde, so war die Wohnung er¬
reicht. Als beide hier in den kühlen Flur traten,
war Roswitha beim Anblick all des Sonderbaren,
das da umher hing, wie befangen; Effi aber ließ
sie nicht zu weiteren Betrachtungen kommen und
sagte: "Roswitha, nun gehen Sie da hinein. Das
ist das Zimmer, wo wir schlafen. Ich will erst zu
meinem Manne nach dem Landratsamt hinüber --
das große Haus da neben dem kleinen, in dem Sie
gewohnt haben -- und will ihm sagen, daß ich Sie
zur Pflege haben möchte bei dem Kinde. Er wird
wohl mit allem einverstanden sein, aber ich muß doch
erst seine Zustimmung haben. Und wenn ich die
habe, dann müssen wir ihn ausquartieren, und Sie
schlafen mit mir in dem Alkoven. Ich denke, wir
werden uns schon vertragen."

Innstetten, als er erfuhr, um was sich's handle,
sagte rasch und in guter Laune: "Das hast Du recht

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Vierzehntes Kapitel.

Keine Viertelſtunde, ſo war die Wohnung er¬
reicht. Als beide hier in den kühlen Flur traten,
war Roswitha beim Anblick all des Sonderbaren,
das da umher hing, wie befangen; Effi aber ließ
ſie nicht zu weiteren Betrachtungen kommen und
ſagte: „Roswitha, nun gehen Sie da hinein. Das
iſt das Zimmer, wo wir ſchlafen. Ich will erſt zu
meinem Manne nach dem Landratsamt hinüber —
das große Haus da neben dem kleinen, in dem Sie
gewohnt haben — und will ihm ſagen, daß ich Sie
zur Pflege haben möchte bei dem Kinde. Er wird
wohl mit allem einverſtanden ſein, aber ich muß doch
erſt ſeine Zuſtimmung haben. Und wenn ich die
habe, dann müſſen wir ihn ausquartieren, und Sie
ſchlafen mit mir in dem Alkoven. Ich denke, wir
werden uns ſchon vertragen.“

Innſtetten, als er erfuhr, um was ſich's handle,
ſagte raſch und in guter Laune: „Das haſt Du recht

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[[195]/0204] Vierzehntes Kapitel. Keine Viertelſtunde, ſo war die Wohnung er¬ reicht. Als beide hier in den kühlen Flur traten, war Roswitha beim Anblick all des Sonderbaren, das da umher hing, wie befangen; Effi aber ließ ſie nicht zu weiteren Betrachtungen kommen und ſagte: „Roswitha, nun gehen Sie da hinein. Das iſt das Zimmer, wo wir ſchlafen. Ich will erſt zu meinem Manne nach dem Landratsamt hinüber — das große Haus da neben dem kleinen, in dem Sie gewohnt haben — und will ihm ſagen, daß ich Sie zur Pflege haben möchte bei dem Kinde. Er wird wohl mit allem einverſtanden ſein, aber ich muß doch erſt ſeine Zuſtimmung haben. Und wenn ich die habe, dann müſſen wir ihn ausquartieren, und Sie ſchlafen mit mir in dem Alkoven. Ich denke, wir werden uns ſchon vertragen.“ Innſtetten, als er erfuhr, um was ſich's handle, ſagte raſch und in guter Laune: „Das haſt Du recht 13 *

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. [195]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/204>, abgerufen am 21.11.2024.